Beiträge von Unigraph im Thema „Protuberanzen am 16.10.2005“

    Hallo,


    Cai Uso:
    Vielleicht bist du dem Sonnenwahnsinn noch nicht ganz entrückt und machst wieder mit, wenn du die blassen Galaxien und verschwommenen kleinen Planeten satt hast. Ich jedenfalls bin nach fast 30 Jahren an der Sonne immer noch ein wenig aufgeregt. Bei der gestrigen visuellen Marsbeobachtung sind mir die Augen zugefallen und ich wollte in mein warmes Bett!!


    Guido:
    gute Fotos!
    das Pronto mit 60mm Coronado kenne ich aus Testbeobachtungen mit Sonnenfreund Lille -gute Oberflächenleistung aber für Protuben sind die Engbandfilter immer noch nichts für mich.


    Stefan:
    Ich kann dir nur raten, wenn du wirklich richtig tief in die Protubenbeobachtung einsteigen willst dir so ein Ding zu bauen. Es gibt nichts besseres. Allerdings verlangt das Gerät ein wenig Erfahrung - es ist wie beim Autofahren, einen Clio kann jeder beherrschen, beim Formel 1 Ferrarie wirds schwieriger


    Gruß Harald
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    Hallo zusammen,


    Danke für eure positiven Statements.


    -Arno: Da ist natürlich ein Unterschied in der Auflösung zwischen 40mm und 119mm effektiv, sodass man mit dem PST die Maßstäbe nicht hinbekommt. Hinzu kommt aber noch, das andere opt. Konzept - eines Koronografen, hier speziell des Unigraphen- welches wesentlich hellere Bilder bei hoher Brillianz zulässt. So sind eben höhere Vergrößerungen möglich. Beim PST schätze ich mal ist bei 100 fach Schluß - bei mir geht es hinauf bis 800 fach, üblicherweise 400fach binokular (für Protuberanzen). Allerdings kann man mit den eingesetzen 1,5 oder 2,3 A Filtern keine guten Oberflächenbeobachtungen anstellen, wie die z.T. hier gezeigten PST Ergebnisse.
    Da geht dann nichts über schmale Halbwertbreiten - je enger um so besser.


    -Copernicus:
    Das große Bild gibt einen vergleichbaren Okulareindruck wieder. Alle Details kann man auch direkt am Uni sehen. Allerdings möchte ich auf einen Unterschied hinweisen. Vor allem wenn man sich auf die kleinsten, feinsten und dünnsten Details konzentriert, kann man am Okular nur alles nacheinander sehen. Man wird einfach förmlich erschlagen von der Vielfalt und der ablenkenden Luftunruhe. Um sich besser auf diese kleinräumigen Strukturen konzentrieren zu können, ziehe ich die vordere Irisblende (sie wirkt wie eine Feldblende) stark zu, so dass nur noch wenig von der gesamten Protuberanz im Gesichtsfeld bei hoher Vergrößerung sichtbar bleibt. So wird man nicht ständig abgelenkt und man sieht kleinräumige Veränderungen leichter. Im Gegensatz dazu, lassen sich diese kleinen Details auf einem Foto wesentlich leichter, angenehmer und fast gleichzeitig erfassen. Die Protuberanz wirkt hier irgendwie sofort und in ihrer Gesamtheit.


    In letzter Zeit vernachlässige ich ein wenig die visuelle Beobachtung, zwinge mich aber doch jedesmal zumindest einige Minuten direkt zu beobachten, weil man sonst leicht den Bezug zum teleskopischen Sehen verliert. Der Monitor ist eben doch kein 100%ger Ersatz.


    Cs und guten Seeing wünscht
    Harald
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    Hallo,


    Wie es aussieht hat keiner das Wetter genutzt, um die schönen Protuben am Sonnenrand abzulichten. Hier mal eine Zusammenstellung der 2 markentesten Objekte.
    Das Seeing war stellenweise grauenhaft, logisch denn wir hatten und haben noch eine kalte Ostströmung die Luftturbulenzen verursacht. Bei solchen Bedingungen hatte ich früher mit TP keine Chance, auch nur den Hauch einer Schärfe in die Bilder reinzubekommen. Mit CCD Technik fällt heute vieles leichter.


    Die Bilder sind sicher nicht die Besten von mir aber man soll ja nicht immer nur Maximalbilder zeigen. Ich habe zum Teil versucht den Okularanblick wiederzugeben, deshalb wurde rot eingefärbt. Die Schärfung wurde auch nur moderat vorgenommen, um häßliche Kanteneffekt zu vermeiden. Die Bilder wirken durch partielle Unschärfen, die nicht mit rausgerechnet worden sind, IMO realistischer. Bei der Bildbearbeitung halte ich mir immer vor Augen, dass Protuben zarte Gasmassen sind - und so bin ich bestrebt diesen Eindruck auch irgendwie rüberzubringen.



    Cs
    Harald Paleske
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