Hallo Sonnenfreunde
Das war ein einmaliges und eindrückliches Erlebnis, diese Ringförmige Sonnenfinsternis bei absolut klarstem, tiefblauen Himmel zu beobachten und zu fotografieren.
Nachdem wir (eine Astroreisegruppe aus Olten) samstags unser Hotel mitten in Madrid bezogen hatten, gingen wir sonntags mit den Autos auf Erkundungstour etwa 80 km nördlich von Madrid (Sierra Guadarama).
Auf der Passhöhe (Puerto de la Nevacerrada, 1880 m.ü.M.) wurden wir aber von Nebelschwaden (die einzigen weit und breit) und noch 6°C. kalter Luft erwartet.
Das war wohl fürs Erste nicht der richtige Standort.
Inzwischen hatte ich mit Birgit via Handy Kontakt und sie riet uns ebenfalls ab, diesen Pass als Beobachtungsplatz zu wählen, denn Einheimische haben ihr dies schon erklärt und klargemacht.
So suchten wir wieder südlich vom Pass und fanden nach kurzer Zeit einen idealen Platz, abseits vom grossen Rummel und Störeinflüssen.
Jetzt ging die Reise nach Segovia (ca. 95km nördlich von Madrid) mit seinem speziellen Viadukt, nämlich einem Acquadukt aus der Römerzeit, mit dem Wasser von der einen Talseite auf die andere geleitet wurde!
In Segovia hatte ich dann das Vergnügen, mich mit Birgit, Sabine und Daniela zu treffen! Es war ein schönes Erlebnis, mit diesen "Sonnenkolleginnen" zu fachsimpeln.
Jetzt bin vor allem gespannt auf die H-Alpha-Aufnahmen von Birgit sowie diejenigen im Weisslicht von Sabine. Sie hat mich mal telefonisch vorbereitet, dass wir bald sehr tolle Aufnahmen zu sehen bekommen.
Am Montagmorgen, 3. Oktober war frühaufstehen angesagt, 6Uhr und Abfahrt pünktlich um 7Uhr aus dem Zentrum von Madrid.
Es war gut, hatten wir sonntags schon mal rekognosziert. Eigentlich hatten wir erwartet, dass die Spanier oder Madrilenen eher spät zur Arbeit fahren, doch da wurden wir eines Besseren belehrt. Kilometerlange Autokolonnen (meistens 3spurig) bewegten sich um diese Zeit schon stadteinwärts und verstopften das Zentrum. Es blieb uns nichts anderes übrig, als uns schnell dem Fahrstil der Madrilenen anzupassen... und so waren wir nach gut 1½ Fahrstunden auf unserem Standplatz bei Nevacerrada.
Ein einmalig, tiefblauer Himmel liess uns jetzt schon ein tolles Erlebnis erwarten. Einzig die Aussentemperatur überraschte uns doch. Es war um diese Zeit nur gerade 3,5°C.! (wir waren so um die 1200 m.ü.M.)
Um Viertel nach 9Uhr waren wir alle mit unseren Geräten bereit und warteten auf den "ersten Kontakt". Und dann genossen wir die einzelnen Phasen in vollen Zügen und liessen das Schauspiel auf uns einwirken.
Was uns alle am meisten beeindruckte war, dass die Aussentemperatur bis zur 50%igen Bedeckung anstieg (durch den höheren Positionswinkel), aber nachher bis zur maximalen Ringförmigkeit erheblich abnahm und schliesslich nur noch 6°C. betrug. Auch die Helligkeit war während der Ringförmigkeit soweit zurückgegangen, dass alles in einem fahlen Licht erschien (so etwa wie bei uns ein paar Minuten vor Sonnenuntergang).
Nun, von Madrid wieder zurückgekehrt, habe ich mich heute an die SoFi-Bilder herangemacht und von den 300 Aufnahmen 14 Bilder zu einer kleinen GIF-Animation zusammengestellt.
<font size="1">
Die Fotos wurden mit folgendem, minimalem Equipment realisiert:
Takahashi Sky90, Baader Herschelprisma, Baader Flatfield-Converter, Canon EOS20D. Die Belichtungszeiten variierten zwischen 1/8000 Sek. und 1/640 Sek. bei 200 ASA.
Alles sind Einzelaufnahmen ohne Nachführung.
</font id="size1">
Viele Grüsse
Jürg