Beiträge von engineer im Thema „Aktueller Sonnensturm war einer der schwersten der letzten 500 Jahre“

    Er meinte es glaube ich so das wenn so ein Meteor in die Sonne einschlägt das dann eine Eruption hervorgerufen wird. Ber tatsächlich hat die damit nichts zu tun.. am Ende wäre so wie wenn man einen Stein ins Wasser schmeißt und etwas Wasser bluppt nach oben.

    Sowas in der Art. Wäre die Frage, wie groß der sein muss, um eine ausreichende Störung verursachen zu können. Möglich. dass das nicht zu richtig klappt, weil es ja Gas ist.



    Und CMEs auf der Sonne haben mit Kometen-/Meteoriteneinschlägen gar nichts zu tun, sondern mit dem Magnetfeld…

    Richtig, aber es ging mir darum, wovor man mehr Respekt haben muss. "Großer Brocken in die Sonne" war nur ein Nebenaspekt. "Großer Brocken auf die Erde" kann dagegen verheerend sein. Es kommt im Wesentlich darauf an, ob der Brocken als Ganzes durchkommt oder vorher zerplatzt und wo sich dann die Energie entlädt. Wahrscheinlich hat ein kleiner bessere Chancen als Ganzes durchzukommen.


    Die Energie des Meteoriten entspricht damit der Energie von 30 Atombomben

    Eben, das meinte ich. Wäre der damals nicht zerborsten und zu 90% verpufft, sondern ein gut erhaltenes Teil irgendwo rein, dann geht die gesamte Energie auf einen kleinen Punkt. Das ist das entscheidene. Steiler Winkel, wenig Zeit zum Aufheizen - dann kommt da einfach eine heiße Kugel runter.


    die Energie abziehen, die man braucht, um einen 19 m Brocken auf 19 km/s zu beschleunigen. Incl. Verdampfung

    .. naja, man nimmt m*v*v/2 und stellt sich vor, dass die als Druck auf wenige m2 wirken, weil sie auf 0 gebremst werden müssen. Das gibt eine Druckwelle, wie von einem Erdbeben.


    Aber jetzt wieder zum Sonnensturm.

    Ja ärgerlich. Da hat man das Glück eines seltenen Ereignisses und ist dann doch nicht in Reichweite / Sichtweite.

    Aber eventuell macht die Sonne ja wieder mal ähnliche Eskapaden. Reicht vielleicht schon, wenn ein größerer Brocken dort einschlägt und für Unruhe sorgt.(?)


    Die sind es auch, um die wir uns sorgen müssen: Mit Interesse nehme ich zur Kenntnis, dass am 9.Mai JT3 nur mit 1/10 LD an uns vorbeigerauscht ist. Immerhin ein 5m Brocken. Rechnet man die kinetische Energie der 11km/s, gibt das zumindest lokal ein fettes Feuerwerk. Wenn der trifft, ist eine halbe Stadt weg.

    Also dass das GPS und Sateliten gestört werden, sich deshalb die Traktoren verfahren und die Farmer eventuelle Einkommensverluste haben, kann ich noch nachvollziehen - ist halt das Risiko, wenn man auf solche Techniken setzt. Letztens kam ein Bericht im TV, wo ein Traktor das GPS verwurstet hat und das Feld des Nachbarbauern teilweise mitabgeerntet hat wo noch nichts reif war. Der Bub auf dem Bock der den Traktor beaufsichtigen sollte, hat nicht gemerkt, dass der aufs falsche Feld gefahren war. Ging ja immer schön hin und her. :saint:


    Aber die Angst vor dem Ausfall von Transformatoren ist schon reichlich abstrus. Wenn man sich die Magnetfelder ansieht, die innerhalb und außerhalb solcher Trafos bestehen und die Größenrelation der Nutz- und Streuflüsse betrachtet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was das für gewaltige Magnetwellen sein sollen, die einen Trafo stören oder gar zerstören sollen. Selbst wenn man mit einem fetten Neodymmagneten in der Nähe eines kleinen Print-Trafos rumhantiert, ist da kaum etwas machbar, was gegen das erregte Feld der 230V ankäme. Das Ding läuft unbekümmert weiter und die folgende Netzteilelektronik sowieso. Die muss ja auch mit deformierten Wellen und Überhöhungen klarkommen, wenn in der Nachbarschaft Kraftwerke loslaufen oder Grossverbraucher abschalten.

    Stören können solche Teilchenströme natürlich alles, was mit Magnetfeldsonden arbeitet, aber da sehe ich in erster Linie Stromzähler und Stromsensoren. Die sind aber nicht so einfach kaputt zu kriegen und Störsignale hat es sonst allerorten und in jeder Menge. Jede mathematische Sensorauswertesoftware muss damit klarkommen, weil die Stromzähler manipulationssicher sein müssen und Sensoren generell als ausfallgefährdet gelten und aher in kritischen Anwendungen 3-4-fach ausgelegt werden. Nicht zuletzt preifen die Mobilfunkgeräte überall rein, was sehr wohl wahrnehmbar und messbar ist, oft genug auch stört - aber die heutige Elektronik kann das ab. Das bauen wir Ingenieure schon entsprechend 8) Auch der Flugzeugbau ist in Sachen Elektronik so stark redundant ausgelegt, dass da keine Handies und kein nichts mehr stören kann - wegen z.B. Terrorismus. Flugzeugcomputer (hatte ich schon zweimal in der Mache) werden z.B. doppelt ausgelegt und die Elektronik wird Strahlentests unterzogen. Sie wird sogar absichtlich in allen Details anders gebaut, damit im Fall eines kaputten Bauteils oder Störung nur einer ausfällt und der andere nicht den gleichen Fehler hat.


    In Summe ist das natürlich eine riesige Ladung, man muss aber sehen, dass sich die Teilchen abstoßen und damit verteilen, was zu einer geringen Dichte führt. Ich würde daher behaupten, dass die nicht einmal eine aktuell laufende MRT-Aufnahme stören können. Gewitterwolken haben meistens eine vielfach höhere Ladungsdichte, als die Bereiche eines Nordlichts. So eine Leuchterscheinung braucht auch nicht viel: Es klingt verrückt, aber ich habe abends öfters welche im Bett, wenn die trockene Bettwäsche aneinander reibt - da gibt es Leuchterscheinungen. Konnte es erst auch nicht glauben, ist aber reproduzierbar. Es blitzt oder zuckt aber nichts. Da sind Gummischuhe oft problematischer.


    Das GPS ist natürlich ein Thema und das insbesondere im Bezug auf Navigation, Positionsbestimmung von Flug- und Fahrzeugen. Wahrscheinlich darf man künftig seinen Tesla nicht fahren, wenn Sonnensturmwarnung ist. :P