Beiträge von steve11 im Thema „Ferngläser von Swarovski“

    Mehr Vergrößerung bringt mehr Auflösung, das ist eine alte Erkenntnis. Ed Zarenski hat im amerikanischen Astroforum Cloudynights darüber einmal eine detaillierte Untersuchung mit verschiedenen Ferngläsern veröffentlicht. Übrigens, um den Kreis der ursprünglichen Anfrage zu schließen: kürzlich habe ich zufällig wohl 2 schon etwas ältere Doppelaussichtsfernrohre von Swarovski 30x75 in einer Vogelbeobachterhütte gesehen. Ich wusste bis dahin auch nicht, dass die Österreicher so etwas herstellen. Vom Handling und der Ergonomie waren die mit das Beste, was ich je gesehen habe. Leichtgängig in 2 Ebenen verstellbar und eine wunderbare Auflagefläche für den ganzen Kopf. Die Optiken waren, wie in solch stark genutzten Anwendungen üblich, sehr stark verschmutzt und zum Teil leider sogar beschädigt. An einem Exemplar waren die Okulare locker und es ließ sich nicht mehr richtig scharfstellen. Auch war der Farbfehler dieser Fernoptiken recht deutlich. Am Himmel dürfte das aber nicht weiter stören. Warum setzen die europäischen Hersteller dem Kowa Highlander (z.B. 32x82 Doppelspektiv) nichts entgegen? Ein doppeltes 62er Leica Televid könnte z.B. eine Versuchung wert sein.


    Steve

    Hallo Günther,


    habe Dein Posting jetzt erst gesehen. Ein Sterntest ist ein gutes Mittel, um auch bei Ferngläsern Schwächen auf die Spur zu kommen. Ich würde mir insbesondere selbst kein Glas mehr kaufen, ohne einen solchen (wie Du richtig sagst für beide Tuben getrennt) durchgeführt zu haben, denn auch bei den ganz großen Namen ist man nicht 100%ig gegen Serienstreuung gefeit. Das gilt für den einen großen Namen mehr als für den anderen. Zwar ist nicht jedes Fernglas, das in einem Sterntest gut aussieht, auch automatisch bei Tagesbenutzung Spitze (z.B. Farbfehler machen sich am Tage ganz anders bemerkbar). Doch umgekehrt behaupte ich getrost: Ein Fernglas, das bei einem Sterntest im Rahmen des Möglichen (kurze Brennweite, Weitwinkelkonstruktion) nicht gut abschneidet, kann kein Spitzenerzeugnis sein.
    Die Gründe für die Serienstreung sind sicher vielgestaltig. Murphy´s Gesetz spielt hier sicher ebenso eine Rolle (Jedes verbaute optische Bauteil könnte z.B. die Toleranzen überschritten haben. Jedes dieser Teile könnte falsch justiert sein.) wie die Qualität der jeweiligen Qualitätssicherung, welche solche Fehler eigentlich aufdecken und verhindern soll. Viele Hersteller verlassen sich diesbezüglich gerne darauf, dass die entsprechenden Fehler unterhalb der Wahnehmungschwelle bleiben und rechnen sicher nicht damit, dass einer z.B. mittels Sterntest genau hinschaut. Ich halte das für falsch, auch deshalb, weil die Wahrnehmungsschwelle weder individuell noch interpersonell als feste Größe angegeben werden kann und der gesamte Vorgangs der visuellen Wahrnehmung viel komplexer und wahrscheinlich auch leistungsfähiger ist, als sich das so mancher Physiker oder Techniker vorzustellen vermag. Es gibt z.B. subtile Fehler, die erst auffallen, wenn man ein Fernglas mit dem anderen direkt vergleicht. Dabei wirkt die Sicht durch das eine z.B. spürbar weniger komfortabel als durch das andere. Spätestens jetzt ist ein Sterntest fällig. Ein Referenzfernglas beim Kauf zu benutzen, ist deshalb auch immer eine gute Idee.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mootz GMS</i>
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    Fest steht auch, dass es von Fernglas zu Fernglas, innerhalb einer Serie, Unterschiede gibt, die ich auf die notwendige Justierung von zwei Einzeloptiken zueinander zurückführe. Dies geschieht ja nicht über die Tuben, sondern über die Optiken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das verstehe ich nicht ganz. Werden nicht immer die Optiken justiert?


    Zur Ausgangsfrage. Wenn schon 10x42 Swaro, dann würde ich auch das SLC testen, Seine Optik steht der des EL nicht nach. Ansonsten gibt es zum Preis des EL sogar das hervorragende 15x56 SLC samt Stativadapter. Da bekommt man eine Menge Optik mehr zum günstigeren Preis. Für freihändiges Benutzen wäre auch das Canon 10x42 IS L eine Versuchung wert.


    Steve


    P.S. Swarovski hat das umfangreichste Zubehörangebot aller Fernglashersteller. Da gibt es eine Menge sehr nützlicher Sachen. Nur leider scheint der Flachmann weggefallen zu sein, den es eine Zeit lang gab. Wenn man den Listenpreis eines 10x42 ELs zu verkraften hätte, wäre ein kräftiger Schluck aus der Pulle sicher angebracht...