Beiträge von BassPhoton im Thema „Leo-Triplet im Nordlichtglanz“

    Hallo Frank, besten Dank für deinen Beitrag. Der Mond war an diesem Tag zur Beobachtungszeit noch nicht aufgegangen und weit weg vom Ziel. Daher würde ich den Mond hier nicht als Quelle vermuten.


    Es muss noch etwas anders geben. Vielleicht spielt auch hier der Zufall mit und in 10 Jahren melde ich mich auf diesen alten Post und verkünde: Es waren Scheinwerfer am Himmel vom Dach des ehemaligen Techno Club „Tresor“ in Berlin… 😎 Viele Grüße, Jörg

    Hallo zusammen,

    noch ein Nachtrag: Soweit ich mich erinnern kann, waren etwa vor einem halben Jahr (glaube September 2023) grüne und rote Polarlichter über Berlin zu sehen.

    Dazu gab es auch zahlreiche Bilder und Artikel in den Medien. Aber dieses Polarlicht war visuell - also richtig kräftig. Da würden bei einer Deepsky-Session alle Chips durchbrennen.

    Ich denke aber, fotografische Polarlichter erreichen viel öfter als gedacht den Nordberliner Raum (gerade jetzt bei der aktuellen Sonnenaktivität).

    So war es auch am 7.3.2024 nachts. Man sieht sie ja nicht und wenn, dann eher zufällig. Wenn in der Vorhersage eine relative Stärke von 60% für ein fotografisches Polarlicht angekündigt wird, wäre mal interessant zu sehen, wie so ein extrem schwaches fotografisches Polarlicht mit einer Langzeitbelichtung von 1 -2 min aussieht...

    Kennt da vielleicht jemand eine Quelle?

    Viele Grüße,

    Jörg

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten. Eure Bewertung hilft mir schon weiter und ich nehme sie gerne an. Ich bin weit entfernt, ein "Trophäen-Jäger" zu sein. Ich hab einfach nur Spaß an der Sache und möchte es verstehen. Ich bin (leider) auch nicht auf dem wissenschaftlichen Niveau, eine Argumentation zu finden, die "FÜR" ein Polarlicht in dieser Aufnahme sprechen (vielleicht findet sich ja noch jemand, der das mal aus dieser Perspektive betrachtet...).


    Die tatsächlichen Ursachen für die Lichterscheinung im Nachhinein zu finden, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gelingen.

    Aber ich kann ein paar Indizien zusammentragen:


    - den einzigen Hinweis auf eine untypische Lichtquelle in dieser Beobachtungsnacht liefert nur die Polarlichtvorhersage inklusive Archiv, denn auf allen anderen Deepsky Aufnahmen vom selben Standort mit selbem Equipment in den letzten Jahren ist mir so ein "Datenausfall" mitten drin in einer Belichtungsserie über ganze 20 min noch nicht passiert (außer bei den Starlink Ketten... :D ).


    - der verwendete IDAS LPS-D2 Filter reduziert nicht nur die Natriumdampflichter aus der Umgebung, sondern hält auch halbwegs die LED-Beleuchtungen in der Straße in Schach. Damit habe ich bisher bei Bortle 6 sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Die Lichterscheinung auf den Bildern enthalten typische Grüntöne und Rottöne, also genau die Wellenlängen, die in den unterschiedlichen Schichten der Atmosphäre bei den Polarlichtern erzeugt werden und auch vom Filter durchgelassen werden. Ein temporäres Amp Glow von der Astro-Kamera schließe ich aus.


    - In einem Forum zu Polarlichtern habe ich mal Folgendes gelesen: "Obwohl Polarlichter üblicherweise in nördlichen Breiten und in Richtung des magnetischen Nordpols sichtbar sind, können sie unter bestimmten Bedingungen auch in südlicheren Breiten und in anderen Himmelsrichtungen wahrgenommen werden. Es ist auch zu beachten, dass Polarlichter manchmal in Gebieten sichtbar sind, die weiter vom Pol entfernt sind, insbesondere während Perioden starker geomagnetischer Aktivität, die durch Sonnenstürme verursacht wird." Deshalb hat mich auch die Blickrichtung zum Leo bei der Vermutung, es könnten Polarlichter sein, nicht weiter verunsichert.


    Ich wäre überhaupt nicht enttäuscht, wenn es sich einfach nur um eine schöne Lichterscheinung von einem kleinen grünen Fabelwesen handelt.

    Aber mir fehlen dafür noch gute Gründe... damit mein Kopf abschalten kann.


    CS Jörg





    Hallo Jörg, vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe hier am Beobachtungsstandort in dieser Zeit (insgesamt etwa 1,5 Stunden) keinerlei externe Lichtunterschiede registriert. Keine Autos und keine anderen Lichtquellen. Auf der Webseite von Michael Theusner (http://www.theusner.eu/aurora) wird die Polarlichtwahrscheinlichkeit dokumentiert. Dort konnte ich entnehmen, dass genau zum Beobachtungszeitraum ein Maximum für ein fotografisches Polarlicht berechnet wurde. Da auch die Farben passen und das Erscheinungsbild der Lichterscheinung (bei 60 Sekunden Belichtung sieht es aus wie eine HDR-Aufnahme) gehe ich von einem Polarlicht aus. Ich hatte insgesamt 91 Aufnahmen von denen etwa 30 diese Lichterscheinung hatten... Aber es ist wie in der Wissenschaft: es gibt eine Theorie und diese lebt so lange, bis sie widerlegt ist. Besten Dank für deine Expertise. CS Jörg

    Hey Sternenfreunde! Mit dem Frühlingsanfang hatte ich diesmal etwas Glück und erwischte eine klare Nacht am Berliner Stadtrand. Ich wollte ein paar Schnappschüsse vom Leo-Triplet mit meinem Lieblings-Teleskop machen. Aber jetzt kommt der Hammer – als ich später die Bilder anschaute, entdeckte ich eine überraschende Zugabe: ein Polarlicht hatte sich heimlich ins Bild geschlichen und das galaktische Trio in einen magischen Schleier gehüllt. Die Lichtshow dauerte gute 20 Minuten, aber sie war kamerascheu; mit bloßem Auge konnte man sie am Berliner Himmel nicht sehen. Manchmal beschert uns das Universum eben ein wenig zusätzliche Magie, wenn man es am wenigsten erwartet! Clear Sky, Jörg


    PS: Aufnahmedetails findet ihr in der Galerie.