Hier meine Bildbeschreibung vom Pechhaut gießen und anpassen:
Ich verwende weder Poliermittel noch ein anderes Trennmittel, einfach nur Pech und Wasser. Das Pech hinreichend erkalten lassen und ständig nass und in Bewegung halten, damit es nicht festklebt.
Poliermittel als Trennmittel sehe ich immer wieder auch bei den alten Hasen. Kann man machen, halte ich selbst jedoch für nicht so optimal. Das Poliermittel dringt in das noch sehr warme weiche Pech ein und die Pechhaut sättigt sich viel früher mit Poliermittel und arbeitet dann nicht mehr richtig. Die Folge ist, dass man die obersten Schichten wieder wegkratzen muss. Außerdem ist gutes Ceroxid für Präzisionsoptik teuer.
...die Pechdicke soll überall gleich sein, damit das Werkzeug gleichmäßig polliert.
Sehe ich im Grunde auch so, jedoch scheint es bei einem Subdiameter Tool längst nicht so eine Rolle zu spielen. Ich habe schon einen 60 cm f/4 Spiegel mit einem flachen 40 cm Granittool poliert - keine Probleme. Ich hatte die Pechhaut einfach etwas dicker gemacht, ich glaube am Rand waren es 8 mm. Beim Subdiameter Tool hat man ja viel mehr Variationsmöglichkeiten für die Strichführung, das gleicht sich alles automatisch aus und ergibt schön glatte zonenfreie Oberflächen, die man gleich im Anschluss parabolisieren kann. Wichtiger ist, dass man die Pechhaut bis zum Rand gehen lässt und mit genug seitlichem Überhang poliert, damit sich kein zurückgebliebener Randbereich bildet. Das ist nämlich bei gefühlten 90% der Anfänger oder Wiedereinsteiger das Hauptproblem.
Meine Granittools runde ich so wie Armin mit der Flex ab und schruppe sie anschließend mehrmals kräftig ab, im Zweifel sogar mit der Drahtbürste. Die Versiegelung mit Lack ist mir hingegen immer beim vielen hantieren mit dem Tool abgeplatzt. Vielleicht hatte ich den falschen Lack? Aber auch eine dünne Epoxischicht hat nicht dauerhaft gehalten.
Zum Polieren ist es eh noch etwas zu kühl im Hobbykeller.
Ich hatte vor ein paar Jahren keine andere Wahl und habe mit dem 28° Pech in einer unbeheizten Montagehalle bei ca. 6-9°C zwei große Spiegel poliert - was eigentlich als No Go gilt. Was soll ich sagen: Wenig Schweiß trotz sportlichem polieren, die Pechhaut griff wie immer und erzeugte eine kinderpopoglatte Oberfläche. Das Auspolieren dauerte allerdings etwas länger als bei üblicher Zimmertemperatur.