Beiträge von PeterSurma im Thema „Welche bortle Klasse habe ich wirklich bei Fotografie?“

    Um Deine Frage mal genau zu kommentieren:


    Du hast offensichtlich richtungsabhängig verschieden starke Lichtverschmutzung. Wenn Du die Himmelshelligkeit auf Fotos misst (mag pro Quadratbogensekunden), dann stimmt dieser Wert, in dieser Richtung, und fertig. Er ist auch vergleichbar (d.h. nicht dass er identisch ist) mit dem Wert aus der LPM oder mit SQM-L Messwerten ( auch dieses Gerät kann man in versch. Richtungen pointen).


    Zu Bortle sollte man erstmal die Originalpublikation lesen:

    Gauging Light Pollution: The Bortle Dark-Sky Scale
    Excellent? Typical? Urban? Use this 9 step scale to rate the sky conditions at any site to examine the relationship between light pollution and astronomy.
    skyandtelescope.org


    Daraus wir klar, dass es hier darum geht: subjektive Wahrnehmung eines visuellen Beobachters mit blossem Auge, der Himmel ist rundum gleich


    Der Versuch Bortle zu benutzen für Fotografie und für richtungsabhängige Unterschiede ist also eine gewisse Themaverfehlung (oder zumindest eine etwas zu weit überdehnte Auslegung dieses Konzeptes). In Fotos MISST man den mag/sq.arcsec Wert und fertig.


    Hier gibt es mehr zum Thema (Himmelshelligkeit ist nicht der einzige Parameter, der variieren kann !) und auch weitere Links und Foren-Threads - Fokus auf visueller Beobachtung, unter Berücksichtigung von physikalisch messbaren Parametern:

    eyes4skies - vDSO


    Gruss,

    Peter

    Servus,


    Man braucht nicht unbedingt Software hierfür - sowas geht auch 'zu Fuss' !


    - alle counts des Sterns in einer quadratischen Box (deutlich grösser als der Stern inkl. etwas Himmel) aufaddieren, C_s+h

    - die gleich grosse Box verschieben und den puren Himmel ohne Sterne/Objekte in (Summe von) counts messen, C_h

    - Die Netto counts des Sterns bestimmen C_s = C_s+h - C_h, das sind also die Counts ohne Himmel

    - Zeropoint ZP bestimmen (dieser Wert gilt nur für dieses Teleskop und diese Nacht und diese Orientierung des Teleskops und diesen Filter und diese Cam und diese Belichtungszeit und dieses Flatfield !) aus mag_s = -2.5 log(C_s) + ZP. Die (möglichst genauen und geeichten) Magnituden des Stern mag_s muss man natürlich wissen.


    Zum Schluss die Himmelshelligkeit in Mag bestimmen durch:

    Mag_h = -2.5 log(C_h) + ZP


    Dies sind dann die Magnituden in der Messbox. Um auf mag/sq.arcsec umzurechnen, muss man noch durch die Anzahl der Quadratbogensekunden N in der Messbox teilen (in Counts), also +2.5 log(N) addieren (in mag).


    Gruss,

    Peter

    Servus,


    Zum einen: Bortle Klassen sind etwas was visuelle Beobachter benutzen. Fotografiert man, so stehen einem andere Mittel zur Verfügung, s.u..


    Zum Zweiten: wenn man mit einer elektronischen Cam Fotos macht, die Sterne enthalten, deren Helligkeit man kennt, dann kann man auch (grob) die Helligkeit des Himmels in mag/sq.arcsec bestimmen. Ich schätze das geht so dann auf etwa +-0.1...0.2mag genau (auch abhängig von der Genauigkeit des Magnituden der Sterne im Bild, und wie 'methodisch sauber' man die Daten auswertet). Das dürfte genauer sein als jede Angabe von Bortle Klassen, und ist dann direkt vergleichbar (auch somit grob eichbar gegen) mit SQM Messungen.


    Gruss,

    Peter


    PS: 4 Posts weiter unten steht sogar, wie das genau geht... ;)