Beiträge von pete_xl im Thema „Welche bortle Klasse habe ich wirklich bei Fotografie?“

    Yep, vielen Dank, es funktioniert jetzt viel konsistenter! Ich hatte versehentlich Daten verwendet, die schon kalibriert waren und das klappt dann natürlich nicht.


    Allerdings liefert mir ASTAP für eine 2023er M101 im Zenit mit 50% Mond knapp über dem Horizont allerdings ein SQM von 20,64. Es wäre schön, wenn ich von meinem Dorfbalkon dahin kommen könnte


    Ich werde das in Zukunft mal live mit meinem Unihedron SQMeter vergleichen.


    Grüße

    Peter

    Hallo Alex,


    ich habe das in ASPAP bisher noch nie ausprobiert, weil es im Menü immer ausgegraut war. Ein wenig Nachdenken (sollte man öfter machen) führte gerade dazu, dass die Routine natürlich erst ein Solving benötigt um in die Datenbank gehen zu können ;) .


    Das hat dann erstmal super funktioniert. Aber mir wird angezeigt, dass ich einen Wert für ein Pedestal eingeben muss (der Offset Wert in ADU, denke ich). Ich arbeite immer mit High GAin und 500 ADU Offset. Im ersten Bild (M 106) und einer versehentlichen 300s Belichtung ermittelt ASTAP deprimierende SQM 18,82, wenn ich 500 als Pedestal eingebe.


    In einem zweiten Bild (M51) wird angezeigt, der Wert 500 sei zu hoch, erst unterhalb von 400 beschwert es sich nicht mehr. Nehme ich aber Werte über 0 und unter 400, werden SQM Werte zwischen 20,66 und 24,71(!) angezeigt.


    Weißt du, oder weiß jemand anderes, wie man den korrekten Wert für das Pedestal ermittelt? Und gibt es Erfahrungen bezüglich der Belastbarkeit der Ergebnisse von ASTAP?


    LG Peter

    Hallo Andreas,


    die Bortle Skala basiert ja auf der optischen Wahrnehmung des Nachthimmels insgesamt (Sichtbarkeit von Milchstraße, Zodiakallicht, Wolken etc.). Es macht deshalb m. E. nicht viel Sinn, die Bortle Klassen für die Klassifizierung unterschiedlicher Himmelsrichtungen einzusetzen. Ich fotografiere in Bortle 5, wenn ich eine Zenitmessung des SQM bei Neumond in die Bortle Klasse umrechne. Wenn ich unter flachem Winkel in deine Richtung messe, dürfte ich eher bei mittleren Bortle 6 liegen. Wenn dann noch Mond ist....und spätestens wenn Filter eingesetzt werden, ist Bortle eh drittrangig.


    Für Astrofotografen wäre eine Einschätzung anhand des SQM-Wertes des tatsächlichen Bildfeldes sinnvoller, wenn es darum geht, Belichtungszeiten, erreichbare Bildergebnisse etc. abzuschätzen. Auch z. B. der "Optimale Belichtungszeitrechner" in NINA berechnet die "optimale" Belichtungszeit anhand der Sensordaten aus Referenzbildern. In meinen Pentax-DSLR-Zeiten habe ich öfters eine Formel von Samir Kharusi herangezogen, um die Aufnahmebedingungen und ggf. die Belichtungszeit anzupassen:


    Mag/sq arc-sec = 13.93+2.5*log10(seconds to mid histogram at ISO 800 and f4)


    Ich hatte mir sogar ein Excel-Tool für andere Kameraeinstellungen etc. gebastelt und mit meinen Pentax-Forenkollegen geteilt, finde es aber nicht mehr wieder. Den Hintergrund der Formel kann man sich hier Measuring Skyfog from Camera JPEG erläutern lassen, auch wenn man Gefahr läuft, sich die Augen zu verbiegen (es ist schon interessant, was in Sachen Webseitengestaltung vor 20 Jahren so als schick empfunden wurde :S ).


    CS und weniger Bortle!


    Peter