Beiträge von Gert im Thema „Wie auffällig bzw. "bunt" sollten Sternfarben auf Astrofotos sein?“

    Hi,

    klar kann ich einen manuellen Weißabgleich machen. Sehr gut funktioniert auch - zumindest bei meiner modifizierten Fuji - automatischer Weißabgleich und in der Nachbearbeitung Ton- und Gammawertkorrektur. Peter warf aber modifiziert und unmodifiziert zusammen, was so nicht hinhaut und separat betrachtet werden muss.

    Eine korrekte Balancierung geht ja auch im Postprocessing. Z.B. in PixInsight werden Sterne des Gaia Katalogs mit bekannter Spektralfarbe mit den RGB Zahlen der selben Sterne im Bild abgeglichen. Es ergibt sich dann eine Transformationsgleichung und wenn die angewendet wird, sind die Sterne im Bild farblich kalibriert. Wie dann z.B. Nebel aussehen ist eine andere Frage. Da bieten die Workflows heute aber die getrennte Verarbeitung von Sternen und Nebeln an 'Starnet / StarXterminator / etc' an.


    Clear Skies,

    Gert

    Hallo Beisammen,


    Tolle Fragestellung. Hab jetzt nicht die Zeit alles zu lesen, muss zur Silvesterparty.


    Eine Zielrichtung bei Abbildung astronomischer Objekte ist vielleicht auch den Wahrnehmungsrahmen unserer Sinne optimal auszunutzen. Sagen wir mal alle Sterne sind irgendwie in der Farbe von blass Blau bis leicht Orange. Sowas extra sattes, wie eine Seite vorher gezeigt gibt es in der Natur nicht. Aber es passt besser in unsere Wahrnehmung. Um also die physikalischen Unterschiede zwischen z.B. kalten und heißen Sternen zu zeigen, drehen wir die Sättigung auf, bis Sterne tief Orange oder knall Blau sind. Siehe z.B. auch Galaxienfotos, die ja alle aus Sternen bestehen. So krasse Goldgelb bis satt Blau Unterschiede, wie in Galaxienfotos oft gezeigt, würde man nie sehen, selbst wenn man mit Superaugen und Raumschiff direkt vor der Galaxie stünde. Aber es macht Sinn das so darzustellen, weil es eben im Kern der Galaxien alte eher gelbe und am Rand in Sternentstehungsregionen eher junge blaue Sterne gibt. Also hilft die Farbdarstellung der Erklärung und Kenntnisvermittlung. Wenn man jemandem so ein Galaxienbild zeigt und der fragt, was sind denn das für Farbunterschiede, kann man gleich astrophysikalisch belehrend antworten und Wissen verbreiten. Also sind kraftvolle Sternfarben richtig. Sie sollten natürlich richtig balanciert sein. Türkis oder rosa Sterne in Nebelfotos sehen schrottig aus.


    Clear Skies & Happy New Year,

    Gert