Beiträge von wynnie im Thema „Einfluss Öffnung/Öffnungsverhältnis/Brennweite bei Deep Sky“

    Weil eine Blende von f2.8 das Licht auf einen kleineren Fleck konzentriert aus einer von f1.4. Daher empfängt der Pixel mehr Licht und das Signal/Rausch Verhältnisse wird besser.


    Es geht nicht nur um Lichtstärke sondern auch um Auflösung. Deshalb sind Bilder mit der gleichen Optik und Belichtungszeit in Nächten mit gutem Seeing tiefer belichtet, da sich das Licht auf einer kleinere Fläche verteilt.


    An einer bestimmten Blende wird das Licht durch die Beugung zerstreut und das Beugungsscheibchen wird wieder größer. Daher ist immer weiter abblenden auch keine Lösung um die Auflösung zu erhöhen. Jedes Objektiv hat seinen sweet Spot.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo zusammen,


    ich saß nun die ganze Zeit mit einem Eimer Popcorn am Spielfeldrand und habe staunend beobachtet wie hier (mitunter) die Fetzen flogen. Dabei muss ich einräumen nicht jeden euerer Breiträge gelesen zu haben (dafür fehlt mir im vorweihnachtlichen Stress leider die Zeit). Auch bin ich zum Teil erstaunlich weit davon entfernt umfassend zu verstehen was hier geschrieben wird. Obwohl ich mir einbilde über eine gewisse physikalische Vorbildung zu verfügen.


    Ich bin ja eher praktisch veranlagt und für mich zählt, was am Ende herauskommt. Daher sehe ich das ganze so:

    Ich möchte ein Objekt fotografieren das, sagen wir eine Größe von ca. 1,8 x 1,2 Grad am Himmel hat. Meine Kamera hat einen IMX571 Sensor, also APS-C. Gehe ich in meine (virtuellen) Keller finde ich dort verschiedene Teleskop, die alle die gleiche Brennweite von 750mm haben, sich jedoch in der Öffnung unterscheiden. Ich fotografiere also mit allen den gleichen Ausschnitt des Himmels der, über die Zeit einer Aufnahme gemittelt, immer die gleiche Anzahl an Photonen aussendet.


    Öffnung Öffnungszahl

    80mm f9.4

    150mm f5

    200mm f3.75

    300mm f2.5

    (Nun ergeben 80mm Öffnung in dieser Kombination keinen Sinn, da die Auflösung der Optik geringer ist als die 1.03"/Pixel der Kamera, geschenkt.)


    Ich denke, bei konstantem Bildfeld und Kamera gilt, je größer und Öffnung und je kleiner die Öffnungszahl desto heller das Bild bei gleicher Belichtungszeit.


    Damit stellt sich für mich die Frage nach entweder oder nicht. Es gilt ein sowohl als auch. Mache ich beispielsweise den Sensor kleiner (sagen wir eine ASI183) lasse aber die Auflösung pro Pixel gleich, erreiche ich ein (annähernd) gleiches Feld mit einem Teleskop von 150mm Öffnung und f3.2. Ist mein Bild dadurch heller als bei der vorgenannten Kombination von Kamera und 150mm Teleskop (bei gleicher Belichtungszeit)? Nein, denn der abgelichtete Himmelsausschnitt sendet ja immer noch einen konstanten Strom von Photonen durch die gleiche Öffnung den ich auf meinen Sensor lenke.


    Somit ergibt sich für mich der (rein praktische) Ansatz, dass nur die Betrachtung des gesamten Systems sinnvoll ist und eine Aussage darüber zulässt was 'besser' ist.


    Das bringt eure Diskussion vermutlich nicht weiter, aber ich habe den Eindruck, wenn es eine einfache Lösung für die gestellt Frage gäbe, hättet ihr sie sicherlich bereits gefunden.

    Für mich gilt daher frei nach Rehagel: "Wichtig Is' Auf'm Platz" 8)


    Viele Grüße

    Michael