Beiträge von Lucifugus im Thema „Wozu viel Belichtungszeit? (Beispiel M31)“

    Ich habe mich nicht beschwert, sondern gewundert. Und ich habe das Thema als Frage formuliert. Wenn das falsch rüber kommt, tut mir das leid - das ist nicht gewollt.

    Servus Bastian,


    keine Sorge, alles nicht "schlimm". Für mich passte die Überschrift und der Inhalt deines Eröffnungspostings auch nicht wirklich zusammen. Ich fand das aber nicht tragisch, denn ich habe ja dann deinen Text lesen können (andere waren nur schneller im Antworten). Ich kann aber versuchen, dir zu erklären, warum die Kombi bei manchen schräg rüberkommen kann.


    Die Frage "Wozu viel Belichtungszeit?" ist eine grundlegende Frage. Die Antwort ist relativ einfach: Je mehr Belichtungszeit, umso mehr Signal erhält man, das Signal-Rausch-Verhältnis wird besser. Das äußert sich in einer größeren Tiefe (lichtschwächere Sterne/Objekte werden abgebildet) und einer Verringerung des Rauschens des Bildes. Das gilt aber nur für die Addition von einzelnen Aufnahmen, also Lights. Bei einer Langzeitbelichtung werden nämlich zu viele Objekte überbelichtet. Das zusätzliche Signal bewirkt dann nichts. Deshalb gab es in der Analogzeit eine maximal erreichbare Grenzgröße (abhängig vom Objektiv), da durch längeres Belichten auch der Himmelshintergrund in die Sättigung kam. Das Stacken vermeidet das, da auf dein Einzelframes keine Sättigung auftreten sollte (oder nur bei wenigen, sehr hellen Bereichen/Objekten).


    Das wäre in Kurzform die Antwort auf deine Frage.


    Dein Posting kann aber auch so wirken (auch wenn es so nicht gemeint war):


    "Hihi, ihr *Trottel*, ihr belichtet stundenlang, dabei zeige ich euch, dass auch ein paar wenige Minuten ausreichen" (überspitzt ausgedrückt)

    Diese provokant wirkende Aussage wird durch Bilder "belegt", denen man ansieht, dass sie nicht zur Angabe (wenige Minuten vs. zwei Stunden) passen. Denn die Tiefe der Aufnahmen ist identisch, was gegen die Physik (und Mathematik) verstoßen würde.


    Da kann man sich dann fragen, ob du uns auf den Arm nehmen wilst oder ob du wirklich glaubst, was du schreibst...


    Komunikation im Internet ist oft schwierig, denn im direkten Gespräch würde man sofort nachhaken "meinst du das ernst?" und deine Antwort würde sofort alles in die passende Richtung lenken (inkl. Körpersprache, nonverbaler Kommunikation). Das alles fehlt hier im Netz.


    Back to topic:

    Seraphin hat, so denke ich, das Problem erkannt und dir eine Lösungsmöglichkeit beschrieben. Probiere es einfach aus. Oder: stelle uns hier im Forum deine Originaldaten zur Verfügung, also die Lights, Darks, Flats... dann wird sicher jemand (oder mehrere Foristi werden es) die Bilder selber stacken und dir dann die Ergebnisse von wenigen, mehr, noch mehr vs. allen Lights zeigen. Und dann siehst du, was die längere Belichtungszeit ausmacht.


    Vorschlag: Editiere das Thema, ändere einfach die Überschrift ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph