Beiträge von CorCaroli im Thema „Welches Teleskop brauche ich um Spiralarme einer Galaxie visuel zu sehen?“

    Hallo,


    geht mir auch so; viele Rotlichtlampen sind für meinen Geschmack deutlich zu hell.

    Vor allem sind so einige Rotlichtlampen keine echten Rotlichtlampen, sondern solche, die eine weiße LED haben und davor nur eine rote Abdeckung haben.

    Ich benutze dieses Rotlichtlampen: Rotlichtlampen. Diese lassen sich sehr weit herunter dimmen und haben echte rote LEDs.


    ob ich noch irgendeine Folie drüberkleben kann

    Es gibt rote Klebefolien. Ich selbst hatte allerdings noch keine in der Hand und damit keine Erfahrung.


    Viele Grüße

    Gerd

    Gute Zusammenfassung von Günther.


    Eine Anmerkung habe ich noch, und zwar zum Rotlicht, meine Beobachtungen die ich so mache, wenn ich ab und an mit anderen Leuten beobachte.


    Selbst Rotlichtleuchten sind nicht immer wirklich rot

    ...und auch manchmal sehr hell...

    Meine Beobachtungen bei anderen Leuten:


    Zu helle Rotlichtstirnlampe und weißer Tubus:

    Das habe ich schon oft gesehen, das mit der eingeschalteten Rotlichtlampe an einem weißen Teleskoptubus beobachtet wird. Obwohl ich ein paar Meter weiter weg beobachte, fühle ich mich davon geblendet.


    "Rotlicht" überall am Teleskop:

    Rotlicht an der Rockerbox, irgendwo am Tubus. Mehr Disko als dunkler Beobachtungsort.


    Licht der Powerstationen:

    Der Bediengerät der GoTo Montierung ist auf rot eingestellt, die Powerstation daneben leuchtet aber munter in allen Farben vor sich hin. Die Kapazität der Powerstation könnte ich ein paar Meter daneben immer noch ablesen.


    "Rotlicht" zum Kartenlesen, oder gleich das Handy mit Stellarium:

    Das wird dann ohnehin nichts mit der Dunkeladaption der Augen.


    Nur mal so meine Gedanken dazu.


    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo Peter,

    Weiter oben hab ich gelesen, dass Gerd sie mit einem OIII-Filter beobachtet hat. Bringt das dort was? Normalerweise heißt es ja immer Filter bringen an Galaxien nix aufgrund der Breitbandigkeit des Galaxienspektrums.

    Die Beobachtung mit dem [OIII] Filter bei der Galaxie Messier 33 bezieht sich auf die HII Regionen in dieser Galaxie, die sich dadurch besser herausarbeiten lassen. Die übrige Galaxie wird wegen ihres Kontinuums dabei geschwächt. Die Galaxie selbst wird ohne einem Filter beobachtet.


    Bei der Beobachtung der großen Spiralgalaxien beschäftige ich mich auch schon mal eine Stunde oder auch länger mit ein und derselben Galaxie. Meiner Erfahrung nach lassen sich bei zu kurzer Beobachtung die Strukturen der Galaxien nicht vollständig erfassen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo,

    Ich bleibe dabei: Mit 8" und unter normalen Landhimmel in Deutschland ist M51 Deine einzige Chance, ab Januar (dann früh morgens) und die Transparenz sollte sehr gut sein, also im Winter typisch knackige Ostwindwetterlage, knacketrocken, minus-irgensdwas und windig. Oder eben Frühling (abends), da ist es auch häufig recht transparent nach Durchgang einer atlantischen Kaltfront.

    Ich habe Messier 51 mit 8" Teleskopöffnung unter einem ganz normalen Landhimmel beobachtet, und das auch nicht erst spät in der Nacht. Es wird sicher ein dunkler und transparenter Himmel ohne Mondlicht benötigt, es müssen aber sicher keine extrem guten Bedingungen abgewartet werden. Mit etwas Erfahrung und Geduld am Okular können mit einem 8" Teleskop so mache schwache Objekte und auch Strukturen darin erkannt werden.

    Das dieses unter einem aufgehellten Stadthimmel oder einer Mondnacht nicht funktioniert, das sollte klar sein.

    Beim Beobachten in der Nacht lege ich mir kein Tuch über dem Kopf. Wenn es dunkel genug ist dann gibt es ohnehin nichts abzuschotten. Mir reicht es , wenn ich mit der Hand eventuelles Streulicht am Okular abschotte.


    Dann würde ich die Galaxien jahreszeitlich passend beobachten damit ich nicht mitten in der Nacht oder erst am Morgen mit dem Beobachten beginnen muss. Messier 51 wäre dann eine Galaxie für dem Frühjahrshimmel, dann steht sie zu einer "normalen" Beobachtungszeit am höchsten am Himmel. Messier 33 z.B. wäre eine Galaxie für dem Herbsthimmel.


    Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, wären neben dunklen und transparenten Himmel diese Faktoren wichtig:


    • Zeit nehmen zum Beobachten (!!!).
    • Beobachtungserfahrung.
    • Verschiedene, auch höhere Vergrößerungen einsetzen.

    Im Moment würden schwache Objekte ohnehin nicht einfach zu beobachten sein. Neben Vollmond haben wir zur Zeit einen Wetterwechsel und scheinbar viel Aerosole in der Atmosphäre. Das ist z.B. an der Trübung und Farbe der Sonnenuntergänge und am Mondaufgang zu sehen.


    Hier noch meine Beobachtung der Galaxie Messier 51, mit einem 8" f4 Teleskop unter einem ganz normalen Landhimmel, ohne außerordentlich extrem guten Bedingungen. Eine Beobachtung mit 12" steht noch aus:


    Mein Fazit:

    Unter einem normalen Landhimmel kann einiges gesehen werden. Es braucht eben etwas Geduld beim Beobachten. Mit einem schnellen hinsehen ist es nicht getan.


    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo,


    Meine Beobachtungen von Messier 33 und Messier 101 unter einem normalen Landhimmel:


    Messier 33, 200/800mm Newton, Vergrößerungen 57x und 91x, teilweise mit [OIII] Filter:


    Mit 12" habe ich die Galaxie noch nicht beobachtet.


    Messier 101, 200/800mm Newton, Vergrößerung 119x:


    Zitat

    Große und helle Galaxie. Heftig Strukturiert.

    Helle und dunkle Gebiete wechseln sich auf der Scheibe ab. Kleinerer, etwas hellerer Kern.

    Den Süd– Ostarm kann ich mit einem dunklen Zwischenraum zur Scheibe verfolgen. Nach längeren beobachten kann ich auch den Ost– Nordarm und Teile vom West– Südarm erkennen.

    Die H II Regionen NGC 5447, NGC 5461 und NGC 5462 kann ich als deutlich flächige Aufhellungen erkennen. NGC 5471 ist eine runde, flächige Aufhellung.

    Mit 91x ist die Galaxie besser zu sehen, und auch die Arme sind besser definiert.


    Messier 101, 300/1200mm Newton, Vergrößerungen 136x und 179x für die HII Regionen:



    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo,


    Was mir fehlt, bei den Aufzählungen, Kurven und Bortle ist:


    • Transparenter Himmel.
    • Zeit nehmen zum Beobachten (!!!).
    • Beobachtungserfahrung.
    • Verschiedene, auch höhere Vergrößerungen einsetzen.

    Um Spiralarme in z.B. Messier 33 und Messier 101 zu sehen, die ich in der Tat schon mit 8" gesehen habe, wird nicht nur ein dunkler Himmel benötigt, der Himmel sollte auch eine gute Transparenz haben. Mit nur einem schnell mal in das Okular sehen, ist das ohnehin größtenteils zum scheitern verurteilt.

    Am Okular sollte man auf alle Fälle Geduld mitbringen. Gerade die großen Galaxien sind so flächenschwach, das sich die Strukturen erst nach und nach beim beobachten herausschälen. Manches ist im direkten Sehen zu erkennen, manches erst mit dem indirekten Sehen. Oft hilft es auch, das Teleskop etwas anzustupsen, damit die Spiralarme erkannt werden können.

    Ein großer Faktor ist für mich auch Erfahrung. Erfahrung mit dem teleskopischen Sehen wie das indirekte Sehen und das Field sweeping. Auch ist es wichtig die Spiralarme mit etwas höheren Vergrößerungen herauszuarbeiten und nicht nur mit einer geringen Übersichtsvergrößerung.

    Für mich ist es auch wichtig, eine bequeme Einblickposition am Okular zu haben, damit ich unverkrampft beobachten kann.


    Mit bekannten an den dunklen Ort fahren, dort eine Stunde im Dunklen rum sitzen und dann einer nach dem anderen ins Teleskop rein schauen und die Spiralen sehen.

    Ich bin mir sicher, das ist zum scheitern verurteilt. Mit nur einem schnell mal hineinsehen ist es meist kaum getan.


    Viele Grüße

    Gerd