Beiträge von stefan-h im Thema „Refraktor 1200mm vs. 750mm und die Flexibilität“

    Die Bereitschaft zu einem Apochromaten ist natürlich schon da, aber nicht das Geld.

    Ähem- der angedachte AC 152/900 Rich-Field RFT kostet ~1100€ und dafür bekommst du z.B. den TS-Optics 80PHQ 80mm f/6,8 5-Element Flatfield Super APO Astrograph oder auch ein paar andere ähnliche. Dazu ist für den 150/900 eine stabilere Montierung nötig, empfehlenswert eine EQ6, für den kleineren und leichteren APO würde dagegen die HEQ5 locker ausreichen und damit würdest du Geld einsparen


    Und trotz nur 80mm statt 152mm Öffnung verlierst du nichts. Der große Achromat kann visuell mit höherer Vergrößerung nie scharf abbilden, fotografisch verliert er klar gegen den kleineren APO

    Du schreibt hier von technischen Dingen, so weit bin ich noch noch nicht. µm von Pixeln hatte mich bisher noch nicht interessiert.

    Sowas sollte dich aber vor einem Kauf interessieren. Wenn du dir ein Auto anschaffen willst, guckst du doch auch drauf, ob viel oder wenig Platz drin ist, wieviel PS das Ding hat und gehst nicht nur nach "oh, so ein 2-sitziges Caprio schaut gut aus"- um dann hinterher festzustellen "MIFT, Familienurlaub damit geht ja gar nicht"

    z.B. so was: Teleskop AC 152/900 Rich-Field RFT - nur mal so angedacht . . .

    Den Beitrag hatte ich vorhin nicht gelesen, daher noch was dazu. Eine solche Optik ist genau für das tauglich, für das sie entsprechend ihrer Bezeichnung vorgesehen ist- Weitfeldbeobachtungen. Damit Mond oder Planeten fotografieren zu wollen, macht keinen Sinn, der Farbfehler ist viel zu groß und damit erreicht man nie eine scharfe Abbildung. Visuell noch tauglich bis vielleicht zu 60-facher Vergrößerung, also noch im Bereich Übersicht.

    Wie kommst denn nun darauf? Für Planeten und gerade Planetenfotografie ist lange Brennweite nötig. Und 750mm bei welcher Öffnung? Apo? Oder doch Reflektor? Dito beim Mond.

    Nö, das ist nicht richtig. Gerade für Planeten nutzt man zur Bilderstellung Videokamers und passt dann Optik zur Pixelgröße der Kamera mit Hilfe einer Barlow so an, dass man das erforderliche Nyquistkriterium erreicht.


    Mit einem 80/1200 und einer Videokamera mit z.B. 3,75µm großen Pixeln wird Jupiter mit Hilfe einer 2x Barlow auf 139 × 139 Pixel abgelichtet, bei einem 80/750 Refraktor und einer 3x Barlow auf 130 × 130 Pixel. Die damit erzielte Auflösung ist also mit dem längeren Refraktor nur geringfügig größer


    Bei formatfüllenden Einzelbildern vom Mond ist es auch ziemlich egal, weder die 1200 noch die nur 750mm Brennweite führen zu der max. möglich erreichbaren Auflösung. Auch in dem Fall wird eine Videokamera eine bessere Auflösung erreichen, wenn man entsprechend ein Video mit vielen Frames aufnimmt und daraus ein Einzelbild erstellt.


    Die kürzere Brennweite hat dagegen für Deepsky ihre Vorteile. Man kann ein größeres Feld ablichten und bei gleich großer Öffnung hat man das schnellere Öffnungsverhältnis. Dazu erforderte die längere Brennweite eine genauere Nachführung und belastet die Montierung mehr.