Beiträge von growers im Thema „Photographie von Andromeda Galaxie“

    Lieber Algarius,

    Du konzentrierst dich im Moment zu sehr auf die Ausrüstung. Bevor du jetzt die nächsten Sachen kaufst: Welche Vorkenntnisse hast du denn überhaupt? Ansonsten stehst du mit der nächsten Ausrüstung da und kommst wieder nicht weiter.

    Könnte man so als Beispiel Astropics machen. Wäre dies kombinierbar oder benötigt es hier noch Adapter oder T-Ringe ?

    Das könnte man mit praktisch jeder Ausrüstung - es kommt halt darauf an, welche Objekte man fotografieren will und wie hoch die Ansprüche sind. Und ja: Du wirst höchstwahrscheinlich auch Adapter und anderes Zeug brauchen. Daher ist es wichtig, sich da erstmal einzulernen.

    Also: Willst du uns mal etwas mehr über dich und deinen Kenntnisstand sagen?

    Viele Grüsse,

    Daniel

    Eine EQ5 für eine Kamera mit (Tele)Objektiv ist absolut überdimensioniert. Teleobjektive mit 300-500 mm Brennweite sind sauteuer. Die Frage war auch nicht, welcher kleine Apo sinnvoll wäre, sondern welches Objektiv für eine Kamera.

    Nun, die Frage war halt "Aber was würdet ihr mir empfehlen oder was würdet ihr kaufen wenn ihr genügend Geld haettet ?". Dann würde ich halt kein Teleobjektiv nehmen. Und schon gar kein Foto-Teleobjektiv neu kaufen.

    Ich geb dir ja in einigen Dingen durchaus recht. Das Problem ist für mich, dass "Algarius76" halt noch keine klaren Vorstellungen hat, was jetzt der nächste Schritt sein soll. Daher habe ich bewusst geschrieben: "Auf die Gefahr hin, dass du gleich einkaufen gehst". Meine Empfehlung war NICHT, in den Laden zu laufen und diese Dinge zu kaufen, sondern erstmal zu überlegen, was es denn jetzt sein soll. Wenn man halt "kleine Galaxien" aufnehmen will, kommt man mit einer SLR mit Teleobjektiv nicht weit.
    Daher meine Empfehlung: Nicht gerade das nächste Ding kaufen (auch keine neue SLR oder ein Teleobjektiv), sondern erstmal Klarheit schaffen, was man will, welche Fähigkeiten man schon hat und was man gerne lernen würde.


    Ist dir bewusst, wie kompliziert es ist, als völliger Einsteiger, das alles zum Laufen zu bringen?

    Prinzipiell ja, es kommt aber drauf an, wie technisch versiert man ist und ob man bereit ist, sich einzulesen. Eine kleine Austattung auf Basis ASIAir ist für Leute, die einigermassen IT-affin sind durchaus auch als Einsteiger machbar. Ich glaube halt, dass die Empfehlung, mit einem kleinen Tracker und eine SLR nicht unbedingt die beste Lösung für viele Einsteiger ist. Das fängt schon beim Polar-Aligment an. Wenn ich mir anschaue, wie einfach das mit einer "richtigen" Montierung und z.B. ASIAir ist (auch wenn ich das selbst nicht mehr nutze) im Vergleich zu einem Polsucher auf einem 1m hohen Stativ, dann finde ich das nicht so sehr einsteigerfreundlich. (ok, mit 100mm Brennweite und 10s Belichtungszeiten braucht man kein tolles Polaralignment).

    Ich glaube auch, dass der Autor sich noch nicht wirklich mit dem Thema Bildbearbeitung beschäftigt hat, was dann das nächste Problem wird - egal ob mit SLR oder sonst wie teurer Ausrüstung.


    Alternativ als "Einstiegsdroge": Eine Zwo Seestar: Günstiger als eine SLR mit Teleobjektiv (selbst ohne Montierung) und nach dem, was man hier so liest, durchaus sehr reizvoll. Da kommt man schnell zu Ergebnissen und sicher auch noch viel einfacher als mit SLR und Teleobjektiv. Ist aber natürlich wieder eine ganz andere Sache.

    Was würdet ihr mir empfehlen wenn ich Astrophotographie machen möchten ohne Teleskop.

    Der Preis spielt erst mal keine Rolle.

    Das passt nicht so recht zusammen. Teleobjektive sind i.d.R. nicht optimal für DS-Fotografie, da die
    a) nicht für die beste Abbildung in der Unendlich-Einstellung berechnet sind und
    b) meist die beste Performance erreichen, wenn man sie 1-2 Blenden abblendet
    Aber kKlar kann man die nutzen, wenn man langsam einsteigen will.

    Auf die Gefahr hin, dass du gleich einkaufen gehst ;)

    - eine kleine parallaktische Montierung wie EQ5 oder auch die neuen HD-Montierungen wie Zwo AM3 u.ä.
    - eher eine Optik im Bereich 300-500mm, aber das ist eine Frage der persönlichen Preferenzen
    Im Bereich 200mm ist der ASKAR FMA180 interessant, bei 300-500mm ist die Auswahl (und auch die Preisunterschiede) riesig

    - Bei mehr Brennweite dann auch noch ein Guidescope und eine Guide-Kamera

    - keine SLR, sondern eine "echte" Astrokamera. Das werden jetzt sicher einige anders sehen und es gibt auch viele Fotos, die beweisen, dass man mit einer SLR gute Astrofotos machen KANN. Meine private Erfahrung ist da eher nicht so toll. Das liegt sicher auch daran, dass ich einerseits mit einer recht alten SLR angefangen habe und das auch noch im heissen Sommer. Unter diesen Umständen ist der Unterschied zu einer gekühlten modernen Astrokamera schon sehr gross.

    Die Montierung ist etwas schwierig: Wenn du später mal auf grössere Teleskope umsteigen willst, sind EQ5 und AM3 schon wieder etwas klein. Andererseits kosten Montierungen wie EQ6 oder AM5 schon wieder eine ganze Menge mehr und sind auch deutlich schwerer. Gerade, wenn du mobil unterwegs bist, ist das dann auch schon wieder etwas nerviger (wobei eine AM5 immer noch recht leicht ist).


    Ziel Deep Sky Fotographie mit Sternenhaufen, kleineren Galaxien, Milchstrasse.

    Hmm, das passt jetzt auch nicht so recht zu deinen 200mm Brennweite (oder meintest du Öffnung?). Kleinere Galaxien bekommst du mit 200mm Brennweite nur als ein paar Pixel auf Bild. Für Nebel in der Milchstrasse ist eine kurze Brennweite aber ok.

    Ich glaube, dir ist noch nicht so ganz klar, wie unterschiedlich gross viele Sachen sind. Kurze Brennweiten sind sicherlich einsteigerfreundlicher, aber da geht es eher um die Fotografie von Nebeln oder ein paar recht grossen Galaxien. Für "kleinere" Galaxien brauchst du dann schon wieder mehr Brennweite.

    Meine Empfehlung (habe ich ja gestern schon mal geschrieben): Stellarium runterladen, dann deine Kamera auswählen (oder einfach eine andere mit APS-C Sensor) und dann Teleskope mit 200-1000mm Brennweite durchprobieren und mit verschiedenen Objekten probieren, wie gross die dann zu sehen sind. Eins wirst du nicht finden: Ein Teleskop, was für alle Sachen gleichzeitig gut geeignet ist.

    Ich finde es mutig, viel Geld in die Hand zu nehmen und ein Hobby zu beginnen, ohne zu wissen, welche Objekte es am Himmel überhaupt so gibt oder ohne zu wissen, wie groß "normale" Galaxien (und niccht die allern#chste Nachbarschaft) ist.

    Der lokale Foto/Optik-Handel hat i.d.R. Celestron im Angebot und der Fokus liegt da halt auf dem visuellen Beobachten von Planeten. Klar haben die auch andere Sachen, aber einen RASA wirst du da kaum finden, auch keinen 12" Dobson oder einen 500mm APO. Weiter unten (preislich) gibt es dann Einsteiger-Refraktoren im Bereich bis zu ein paar hundert Euro (inkl. Montierung). Der ganzen Bereich von 300-800mm Teleskopen für den fotografischen Bereich findet man im lokalen Fachhandel eher nicht. Da bekommt man dann schon schnell die Idee, dass der nächste Schritt nach "Einsteiger" ein 2000mm-SC ist. Und dass die ganzen Objekte irgendwie klein sein müssen, ist ja auch naheliegend, wenn man nach oben schaut. Stimmt ja für die allermeisten Galaxien eigentlich auch.
    Insofern ist es durchaus nachvollziehbar, dass man da mal zu einem Celestron-Spiegel greift.

    Solange die Sterne noch rund sind, sollte das problemlos gehen. Es ist ja nicht so, dass die die Position der Sterne gegeneinander verschiebt. Problematisch wird es erst, wenn die Pixel in den Ecken halt nicht mehr rund sind, sondern auch schon Stricke werden. Dann kann der Stacker halt auch nichts mehr retten. Daher halt kurz belichten.

    Wie kurz? Kann man natürlich genau ausrechnen, aber dazu fehlen mir definitiv Lust und Laune, daher würde ich sagen: Ausprobieren. Ich denke mal, 30 Sekunden dürften vermutlich noch ganz gut funktionieren.


    Ohne Nachführung dürften der der enormen Brennweite vermutlich selbst 30 Sekunden kaum sauber machbar sein. Damit käme dann das nächste Stück zum Einarbeiten...

    aber ich denke für den Anfang und zum lernen und ob man dann später vielleicht in eine Polhöhenwiege investiert, ist das denke ich erstmal eine gute Möglichkeit zum lernen, auch dem Stacking.

    Definitiv. Ich denke auch im Bereich der Bildbearbeitung gibt es hier noch so einiges zu lernen.

    Die Bildfeldrotation wurde ja schon angesprochen, meines Wissens gleicht das jedes normale Stacking Programm doch aus? Natürlich wird das Gesamtbild dann am Ende dadurch etwas beschnitten. Und die Belichtungszeiten müssen so kurz gewählt werden, dass du in den Ecken bei einem einzelnen Bild noch runde Sterne hast, dann sollten die sich eigentlich normal stacken lassen.

    Ja, das schon. Wenn du aber lange Gesamtbelichtungszeiten nimmst, bleibt dann aber ein runder Bereich übrig, man verschenkt damit dann hat einiges an Sensorfläche. Kommt aber auch drauf an, wo sich das Objekt befindet, Objekte im Norden (Andromeda ;) sind da stärker betroffen als im Süden. Nach 6 Stunden Belichtungszeit steht Andromeda am Himmel um 90 Grad gedreht, das ist im Prinzip der Worst-Case der Bildfeldrotation.

    Aber klar doch, Planeten gehen zum Beispiel sehr gut, auch der Mond sowie Kometen, Doppelsterne, etc. Ausserdem kann Dein Teleskop umgebaut werden mit einem Hyperstar und dann gehen damit auch Deepsky Objekte.

    Prinzipiell ist das richtig. Allerdings sollte man für eine fotografische Nutzung für Deepsky Objekte auch auf eine parallaktische Montierung umbauen.


    Und so schön ich die Idee des Hyperstar eigentlich finde, lädt der Preis halt nicht gerade dazu ein, es mal auszuprobieren. Dafür gibt es schon einen recht netten kleinen APO mit 300-400mm Brennweite (der dann natürlich lichtschwächer ist).

    Wenn du übrigens ernsthaft fotografisch weitermachen willst, ist das Teleskop generell nicht sonderlich gut geeignet.

    - zu lange Brennweite (selbst mit Reducer noch recht viel)

    - keine parallaktische Montierung (d.h. der kann die Erddrehung nicht ausgleichen)

    Wie schon geschrieben: VIEL länger belichten. Welchen ISO-Wert hast du denn eingestellt? Viel länger heisst aber nicht am Stück, denn das kann dein Telekop nicht. Also mindestens mal 100 30 Sekunden-Belichtungen machen und dann stacken.

    Hast du dich überhaupt schon mit den Schritten zur Bildbearbeitung beschäftigt? So wie die Bilder direkt aus der Kamera kommen, kannst du die praktisch nie benutzen.

    Mit anderen Galaxien wird das nur noch schlimmer, denn die sind noch lichtschwächer als Andromeda.

    Also prinzipiell hast du das falsche Teleskop für Andromeda. Bei 2000mm und einem APS-C Sensor bekommst du nur das Zentrum drauf, weil die Vergrösserung zu gross ist. Für Objekte wie Andromeda wäre ein Teleskop im Bereich 500-600mm besser geeignet.

    Lad dir mal Stellarium runter, da kannst du Teleskope und Sensorgrössen auswählen (oben rechts) und sehen, was du eigentlich auf Bild bekommst.


    Weiterhin wirst du bei 30s auch nicht viel sehen, gerade mit f/10, was recht lichtschwach ist. Also musst du viel länger belichten. Ausserdem musst du einen recht hohen ISO-Wert einstellen (kenne ich Kamera nicht, aber so 800-3200 ist bei vielen SLRs ein brauchbarer Bereich).