Beiträge von PeterSurma im Thema „Ringnebel (M 57) mit großem Halo und Feuerwerksgalaxie (NGC 6946)“

    Ciao Johannes,


    Voll d'accord - das deckt sich sehr weitgehend mit meiner Philosophie, insbesondere: in direktem Zusammenhang mit der Beobachtung keine Bilder ! Ähnliches hatte ich mal praktiziert bei den Staubfilamenten auf dem Bulge von M31 (das sind nicht die grossen auf der Scheibe)

    eyes4skies - Astro / BeobachtungsReports

    Das war durchaus sehr grenzwertig. Manches ging, andere Featueres eben nicht. Allerdings spielt(e) an der Grenze auch die mit der Zeit zunehmende Ermüdung eine grosse Rolle. Nach der M31 Geschichte war ich wirklich geschafft !


    Tatsächlich mal mit Bild gearbeitet habe ich bei den Pillars of creation. Wenn man extrem selbstkritisch ist, geht das natürlich auch mal. Man muss sich dann eben nur eingestehen können, wenn man eben nichts sah !


    Natürlich ist es hinterher toll zu sehen, wenn man ein Feature tatsächlich erwischt hat, verifiziert durch Details, Position, Winkel usw. Das ist schon ne Riesen Befriedigung, absolut.


    Ich mache relativ viel mit field sweeping, das hilft enorm bei mir bei der Erkennung schwacher Details, deshalb spüre ich vielleicht gar nicht sooo ein grosses Defizit wegen fehlendem Tracking. An die Zeit mit (parallaktischem) C11 kann ich mich (seit dem 20er Dob) da kaum mehr erinnern.


    Ätzende Stolpersteine finde ich allerdings sowas wie Sternreihen (wie auch bei Dir im M57 Bild z.T.). Mein visuellerCortex holt da sofort das Lineal (oder Zirkel, was so gebraucht wird ;) ) raus und macht ne Linie durch, die für mich subjektiv fast nicht zu ignorieren ist. Z.T. deswegen hatte ich das auch mal thematisieren wollen. Andererseits braucht man die Sterne halt unbedingt zur relativen Positionierung des Gesehenen...


    Kürzlich hatte ich in CN eine etwas 'intensivere' Diskussion, weil ich gewagt hatte zu sagen 'really ? I can hardly believe', dass ein 16.5" Beobachter tatsächlich 3 Komponenten des Einsteinkreuzes gesehen haben will (auch noch mit 'direct vision', also kein indirektes Sehen). Aber in USA wird das Ganze auch gerne nochmal gepusht. Andererseits gibt's da schon sehr erfahrene Beobachter und gute Locations, kein Zweifel. In 20"+ scheint hierbei auch durchaus was zu gehen, das haben einige versichert. Ich werd's also nochmal checken... 8|


    Ich habe auch noch zwei 17.3mag Sterne auf meiner 'Wanted' Liste. Wollte ich eigentlich streichen 17mag hielt ich bisher für das 20" Limit) aber die Amis haben mich jetzt aufgestachelt...


    Ich finds daher insgesamt gut, wenn die Latte hier bei uns hin und wieder mal etwas höher gelegt wird, durch solche Berichte wie diesen. :thumbup: Also alles bestens !


    Dann weiter noch coole Beobachtungen, und maximal dunkle Nächte,

    Peter

    Servus,


    Ja, super Beobachtungen, da waren die Bedingungenbauf der Alb wohl ziemlich optimal ! Sehr eindrucksvoll.


    Was ich mich allerdings bei diesen sehr schwachen Details und Grenzwahrnehmungen dieser Art immer frage: Kanntest Du schon (ggf. Ja vielleicht auch gut eingeprägt) Bilder dieser Details - hier im Fall von M57 - oder wusstest Du nur 'da ist was zu sehen' und konntest (!) daher wirklich absolut nur Deine Wahrnehmung zeichnen ? Wie würdest Du das bewerten für diesen Fall ?


    Am besten ist es natürlich mit so wenig bias wie möglich zu beobachten.

    Andererseits ist auch gut, zu wissen, es gibt hier ein lohnendes Detail... Sonst gibt man sich ja auch nicht so viel Mühe...


    Aber bei manchen Objekten weiss man natürlich wie sie aussehen. Da kann man - auf diesem grenzwertigen Level - manchmal ja sich selber nicht mehr über den Weg trauen. Das ist schon ein Problem für unser visuelles Metier !


    Also nur zur Klarstellung, damit ich nicht misverstanden werde: das sollen gar keine 'Unterstellungen' irgendwelcher Art sein, überhaupt nicht !!! Lediglich: wie Du Deiner Erfahrung nach mit dem Bias Problem immer umgehst, wenn es um solche Wahrnehmung im Grenzbereich geht !? Würde mich - als co-DSO'ler - mal deine Praxis interessieren.


    Schöne Grüsse,

    Peter