Beiträge von Niklo im Thema „Kleiner APO für Astrofotografie“

    Ciao Giovanni!

    Deine Fragen helfen die Fragen zu finden, die beantwortet werden sollten ;)

    Ich fürchte, dass sie den Günther (Ahrtaler) momentan noch mehr verwirren als wie dass sie ihm helfen. Einen kleinen Teil der Fragen hat er ja schon beantwortet.

    Er möchte damit Deepsky-Aufnahmen und Planetenaufnahmen machen.


    Hallo Günther,

    ich weiß nicht, wieviele Grundlagen vorhanden sind. Daher versuche ich ein paar vorzustellen.

    Das Öffnungsverhältnis ist Objektivdurchmesser / Brennweite also z.B. 85 mm/ 510 mm => 1/6 und die Blende wäre dann 6 und die Blendenzahl = f/Blende => f/6. Umso größer die Blende ist umso länger muss belichtet werden. Daher ist eine kürzere Brennweite für Deepskyfotographie oft von Vorteil was die Belichtungszeit anbelangt. Viele Deepskyfotosysteme haben f/4 bis etwa f/7.

    Der 85mm mit 510 mm Brennweite liegt damit in dem Bereich. Die kurze Brennweite erlaubt es größere Felder zu fotographieren mit dem Nachteil, dass die Abbildungsgröße kleiner ist. Sehr ausgedehnte Objekte sind daher besser mit geringer Brennweite aufzunehmen z.B. M31 (M31 80 mm ED APO, Plejaden mit 80mm / 500 mm und M31 80 mm / 600 mm). Der Nachteil bei den APOs ist, dass sie bei steigender Öffnung meist sehr teuer werden vor allem wenn die Brennweite relativ kurz bleiben soll. Bei größeren Öffnungen werden daher meistens Newtons oder andere Spiegelteleskope benutzt. Der Vorteil beim kleinen APO ist, dass dieser meist etwas unkomplizierter eingesetzt werden kann und preislich noch bezahlbar ist. So ein 85 mm APO ist noch recht schnell ausgekühlt, meist relativ bis sehr justierstabil. Das trifft auf die meisten Refraktoren zu. Viele APOs haben Objektive, die mit Zug - und Druckschrauben justiert werden können. Wenn sie einmal justiert sind hält diese Justage meistens jahrelang. Die Justage ist allgemein kein Hexenwerk, es ist ein nettes Zuckerl, wenn man sich darum nur selten kümmern muss.

    Zum Thema Nachführung, Montierung und Flattener, Reducer können die anderen mehr schreiben.

    Ich schreibe nun etwas grunsätzliches zu APOs, was ich aus meinen visuellen Beobachtungen und Planetenaufnahmen weitergeben möchte. Wenn ich einen APO kaufe, dann lasse ich meist vorweg einen Sterntest machen um sehen, dass die Optik grundsätzlich in Ordnung ist (rundes Beugungsscheibchen, zarter runder und konzentrischer 1. Beugungsring... => möglichst wenig Astigmatismus, Keilfehler, Achskoma ...)

    Persönlich nutze ich bei Planetenaufnahmen eine Farbkamera. Daher brauche ich nur einen UV/IR Filter und sonst keine Filter.

    Soviel derweil.

    Servus,

    Roland

    Hallo Ahrtaler,

    ein kleiner APO mit kurzer Brennweite ist für den Einstieg in die Deepskyfotografie sicherlich gut. Umso größer die Teleskope und damit die Brennweite wird umso größer muss auch die Montierung werden und sehr wahrscheinlich kommen dann keine Fehler auch viel stärker zum Tragen.

    Wegen Brennweite und Planeten. Du kannst einfach eine Barlow nehmen um eine geeignete Brennweite zu bekommen. Natürlich ist mit 85 mm Öffnung die Auflösung begrenzt. Es kann aber dennoch Spaß machen. Ich habe auch schon mit 80 mm Öffnung bis 150 mm Öffnung Planeten aufgenommen.

    Hier mal ein paar Aufnahmen mit 105mm bis 153 mm Öffnung, die ich aufgenommen habe:

    Galerie von Niklo
    Astrophotography by Niklo on AstroBin
    www.astrobin.com

    Mit Deepsky habe ich leider wenig Erfahrung, aber ich schaue mir natürlich auch die Bilder an die andere mit entsprechenden Teleskopen aufnehmen.

    Servus,

    Roland