Beiträge von Tripleseven im Thema „Skywatcher Explorer 200P + HEQ5 - Empfehlenswert für Foto Vollfomat?“

    Lies es dir wirklich mal durch, wie viele scheitern schon an der Eingabe der richtigen Uhrzeit in der Montierung, mit Sommerzeit usw., sodass das erste GoTo so meilenweit daneben liegt, dass hier ein Thread eröffnet wird.

    Da hast du natürlich auch wieder völlig recht. Das hatte ich vlt. nicht so ganz mit bedacht. ;)


    Ich hab meine Einstiegs-Erfahrungen eigentlich nur eingestreut, weil ich Günter halt auch ein bisschen damit ermutigen wollte. Man ist, und auch da gebe ich dir recht, als Anfänger natürlich erstmal überwältigt von all dem, was man so beachten sollte. Aber man darf sich halt nicht entmutigen lassen. Und wie du sagtest, ein bisschen Hartnäckigkeit gehört natürlich auch dazu.


    Aber genau dafür ist ja auch so ein Forum wie unseres da, finde ich. Man bekommt Pros und Cons und kann dann (hoffentlich) die richtige Entscheidung treffen.


    LG & CS, Nick

    P.S. apropos Rückschläge: Nicht dass hier der falsche Eindruck entsteht. Selbstverständlich habe ich auch Rückschläge... Jede Menge davon... und da werden sicher auch noch viele kommen... ^^

    Das als absoluter Anfänger hinzubekommen, zusätzlich zur Justage des Newton auf Kleinbildformat, plus den Fokus richtig zu treffen bei f/5. Das wird so ohne Hilfestellung in Form einer Person vor Ort nichts. Ehrlich.

    Ich finde, das kann man pauschal so nicht sagen. Denn ich habe letztendlich exakt das getan, was du beschreibst, und hatte keine unlösbaren Probleme. Und ich hatte keinerlei Hilfe vor Ort. Nach zwei visuellen Sessions zum Anfreunden mit dem Equipment bin ich direkt in die Fotografie mit einer DSLR mit APS-C sensor eingestiegen. Mit einem Teleskop, das für meine HEQ5 angeblich überdeminsioniert ist. Und die Erfahrung, die ich davor hatte, kann man eigentlich als fast null bezeichnen. Zuvor hatte ich meinen 8" F5 nämlich nur ein paar mal visuell auf einer alten Astro 5 benutzt, danach stand alles 8 Jahre rum.


    Wenn man sich vorher einliest und informiert, worauf man bei der Fotografie achten muss, dann kann der Einstieg mit 1000mm Brennweite definitiv wunderbar klappen. Zumindest ist es auf keinen fall eine so unlösbar schwierige Aufgabe, dass man als Astrofoto-Anfänger zwingend daran scheitern muss. Im Gegenteil. Ich konnte z.B. nach fleissigem einlesen und möglichst gewissenhaftem Umsetzen des gelesenen schon in meiner allerersten Fotonacht meine ersten 2 Objekte mit Einzel-Belichtungszeiten von 3 und 4 min. aufnehmen. Geguidet mit einem MGEN, den ich damals auch das allererste mal benutzt habe.


    Und ich bin definitiv kein Genie oder sowas. Also wenn ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten das hinbekommen habe, dann bekommten das andere, bzw. Günter ganz sicher auch hin.


    Vielleicht wird er die Justage eines Newton nicht sofort perfekt hinbekommen. Aber wenn er sich an die Grundregeln hält, dann wird er sie sicher gut genug hinbekommen, um Freude an seinem ersten Astrofoto zu haben. Gleiches gilt für die Einnordung , Balance, Fokus, etc.

    Ich stehe auf dem Standpunkt: Nicht entmutigen lassen und einfach loslegen. :) Und zwar am besten gleich mit der Ausrüstung, die man sich wünscht, und nicht mit einer "Zwischenversion", von der man eh weiss, dass man sie eigentlich nur zum Üben für das eigene "real thing" gekauft hat.
    LG & CS, Nick

    Hi Walter,


    die meisten Fotos mit diesem Setup habe ich letztes Jahr gemacht, auf freiem Feld. Bis auf eine Nacht, wo zwischendrin mal kräftigere Böen aufkamen, war das auch alles problemlos. Leichten Wind verkraftet das Setup problemlos.
    Inzwischen habe ich einen Beobachtungsplatz bei Freunden im Hühnergarten (die Hühner sind nachts im Stall :P ), und da habe ich tatsächlich einen Windschutz. Wobei ich von anderen Usern schon gehört hab, dass kräftigem Wind auch eine EQ6R nicht viel entgegenzusetzen hat, wenn du so einen relativ grossen Newton drauf sattelst.

    Was absolut super funktioniert mit der HEQ5 ist mein 8" RC. Da stört auch ein bisschen Wind gar nicht.

    Der Umbau auf Riemen ist tatsächlich keine grosse Sache, es gibt jede menge Videos dazu auf YT. Einfach "Rowan Belt Mod" als Suchbegriff eingeben. Das Nachrüstset kostet so um die 200 €. Aber es lohnt sich absolut. Bei mir war der Umbau in ner knappen Stunde erledigt. Der Backlash ist weg und das Guiding ist definitv viel genauer damit. Ohne den Belt Mod lag ich bei Guidingwerten so um 0,7" bis 1".


    LG & CS, Nick

    Aber wenn du nicht gerade jemand bist, der gerne tüftelt und schraubt - und das auch nachts, dann ist ein kleiner Refraktor klar einfacher im Handling.

    Da hat Daniel absolut recht. Tüfteln und schrauben, und vor allem Justieren ist bei einem Newton ein muss. Definitiv auch nachts draussen. Die Feinjustage mit z.B. Laser ist da einfach fester Bestandteil der Inbetriebnahme vor jeder Fotonacht. Da ist man natürlich im Vorteil, wenn man dazu lust hat. Und selbst dann kann sich schon mal eine hartnäckige Verkippung der Kamera einschleichen. Damit muss man dann manchmal einfach leben ;)


    LG & CS, Nick

    Hallo Günter,


    da du ja offensichtlich mit einem 8" F5 Newton liebäugelst, dachte ich mir, ich erzähle mal von meinen Erfahrungen mit diesem Gerät bezüglich Astrofotografie.


    Ich habe meinen 200/1000er 2008 gekauft, und erstmal nur visuell genutzt. Nach ca. 8 Jahren kompletter Hobbypause bin ich dann letzten Sommer quais via Arschbombe direkt in die Astrofotografie eingestiegen. Dazu hab ich mir eine HEQ5 zugelegt und diese mit dem Rowan Belt Mod auf Riemenantrieb umgebaut.


    Bei mir hat es beim allerersten Versuch sofort geklappt, damals noch per Guiding mit MGEN 2. Da gabs eigentlich gar keine Probleme. Man muss sich halt ein bisschen in die empfohlenen Settings einlesen, aber dazu gibts ja jede menge Infos.

    Wenn man das Teleskop möglichst perfekt ausbalanciert, dann klappt das mit dem Guiding mit diesem Setup auch sehr gut. Belichtungen bis 5 min und darüber hinaus waren nie ein Problem. Die angeblichen Beschränkungen bezüglich der HEQ5 kann ich also überhaupt nicht bestätigen. Ich habe mit meinem 8" F5 Newt ziemlich genau 11,3 kg darauf und das Guiding mit Asiair liegt stabil zwischen 0,3" und 0,6".


    Was ich z.B. mach ist den Tubus so auszurichten, dass in der Home Position der OAZ nach unten gerichtet ist. Und das Guide Scope (ein 9x50 Sucher) habe ich auf die Rohrschelle montiert. So ist der Schwerpunkt des Setups so nahe wie möglich an den Achsen dran und die Massen alle auf einer Linie. Und das Teleskop ist immer in Balance, egal in welcher Position es steht. Auf eine oft empfohlene Ost / oder West-Lastigkeit (um dem Backlash in RA entgegen zu wirken) kannst du mit einem Riemenantrieb übrigens verzichten.


    Ich hab in einem US Forum, ich glaube es war Cloudy Nights gelesen, dass einer der User sich mal mit Skywatcher in Verbindung gesetzt hat und in Erfahrung bringen wollte, ob die angegebenen Maximalauslastungen bei deren Montierungen sich auf visuellen oder fotografischen Einsatz beziehen. Und Skywatcher hat ihm wohl geantwortet, dass damit immer fotografisch gemeint ist. Wenn du also z.B. eine HEQ5 in Erwägung ziehst, dann beziehen sich die angegebenen 14kg Max. Belastung wohl auf den fotografischen Einsatz. Da bist du also mit einem 200/1000 Newton noch nicht an der Grenze. Was ich aus meinen Erfahrungen definitiv bestätigen kann.


    Ich denke, diese Faustregel, man sollte eine Montierung nur bis max 2/3 ihrer angegebenen Belastungsgrenze auslasten, wenn man fotografiert, stammt noch aus der Analogfilm-Ära. Zumindest denke ich, gilt das für moderne Skywatcher Montierungen neueren Datums.


    LG, Nick