Hallo Günter,
da du ja offensichtlich mit einem 8" F5 Newton liebäugelst, dachte ich mir, ich erzähle mal von meinen Erfahrungen mit diesem Gerät bezüglich Astrofotografie.
Ich habe meinen 200/1000er 2008 gekauft, und erstmal nur visuell genutzt. Nach ca. 8 Jahren kompletter Hobbypause bin ich dann letzten Sommer quais via Arschbombe direkt in die Astrofotografie eingestiegen. Dazu hab ich mir eine HEQ5 zugelegt und diese mit dem Rowan Belt Mod auf Riemenantrieb umgebaut.
Bei mir hat es beim allerersten Versuch sofort geklappt, damals noch per Guiding mit MGEN 2. Da gabs eigentlich gar keine Probleme. Man muss sich halt ein bisschen in die empfohlenen Settings einlesen, aber dazu gibts ja jede menge Infos.
Wenn man das Teleskop möglichst perfekt ausbalanciert, dann klappt das mit dem Guiding mit diesem Setup auch sehr gut. Belichtungen bis 5 min und darüber hinaus waren nie ein Problem. Die angeblichen Beschränkungen bezüglich der HEQ5 kann ich also überhaupt nicht bestätigen. Ich habe mit meinem 8" F5 Newt ziemlich genau 11,3 kg darauf und das Guiding mit Asiair liegt stabil zwischen 0,3" und 0,6".
Was ich z.B. mach ist den Tubus so auszurichten, dass in der Home Position der OAZ nach unten gerichtet ist. Und das Guide Scope (ein 9x50 Sucher) habe ich auf die Rohrschelle montiert. So ist der Schwerpunkt des Setups so nahe wie möglich an den Achsen dran und die Massen alle auf einer Linie. Und das Teleskop ist immer in Balance, egal in welcher Position es steht. Auf eine oft empfohlene Ost / oder West-Lastigkeit (um dem Backlash in RA entgegen zu wirken) kannst du mit einem Riemenantrieb übrigens verzichten.
Ich hab in einem US Forum, ich glaube es war Cloudy Nights gelesen, dass einer der User sich mal mit Skywatcher in Verbindung gesetzt hat und in Erfahrung bringen wollte, ob die angegebenen Maximalauslastungen bei deren Montierungen sich auf visuellen oder fotografischen Einsatz beziehen. Und Skywatcher hat ihm wohl geantwortet, dass damit immer fotografisch gemeint ist. Wenn du also z.B. eine HEQ5 in Erwägung ziehst, dann beziehen sich die angegebenen 14kg Max. Belastung wohl auf den fotografischen Einsatz. Da bist du also mit einem 200/1000 Newton noch nicht an der Grenze. Was ich aus meinen Erfahrungen definitiv bestätigen kann.
Ich denke, diese Faustregel, man sollte eine Montierung nur bis max 2/3 ihrer angegebenen Belastungsgrenze auslasten, wenn man fotografiert, stammt noch aus der Analogfilm-Ära. Zumindest denke ich, gilt das für moderne Skywatcher Montierungen neueren Datums.
LG, Nick