Beiträge von Skyscanner im Thema „Einsteiger Astrofoto Setup (Kamera, Objektive, Stativ...)“

    Um zu deiner Frage zurückzukommen:


    Was wäre denn für so ein Apo sinnvoll als montierung mit Nachführung zu nehmen?

    Ich kenne halt „nur“ meine iOptron CEM25P. Darauf würde ich mir problemlos zutrauen, so einen Apo mit 420mm Brennweite zu betreiben. Da wackelt dann auch nix.


    Bekannte Montierungen anderer Marken wären zum Beispiel eine Skywatcher HEQ5, über die ich schon viel Gutes gelesen habe. Da ist aber wichtig, dass es eine HEQ5 ist, also mit dem „H“. Es gibt auch (diverse!) EQ5-Montierungen, welche aber deutlich weniger stabil sein sollen. Da müsste man wohl dann wieder aufpassen, dass man eine gute Modellvariante mit genug Tragkraft wählt. Dazu müssten sich aber andere Forenmitglieder detaillierter äussern, ich kenne mich bei diesen Modellen zu wenig aus.

    Ich muss fürs Verständnis vielleicht kurz ausholen: Ich habe einen APO mit „nur“ 250mm Brennweite und bin über die (als Hobby betriebene) Tageslicht-Fotografie zur Astrofotografie gelangt. Zuerst habe ich mit Weitwinkel-Objektiven (20mm) ab Stativ Sterne bzw. die Milchstrasse fotografiert. Kurz danach habe ich eine kleine mechanische Montierung gekauft (Minitrack LX3), war aber davon wegen der knappen Tragkraft nicht überzeugt. Weil ich dann aber schon Blut geleckt hatte, dachte ich: Jetzt aber richtig und nicht wieder so was halbes kaufen ^^


    Habe mich ausführlich informiert und mich dann für eine Kombi aus besagtem APO mit 250mm Brennweite, einer (für mich) „grossen“ Montierung mit 12,5 kg Tragkraft (iOptron CEM25P - wird nicht mehr hergestellt, Nachfolger ist die CEM26) und einem Autoguider sowie Guiding-Teleskop entschieden. Damit bin ich auch sehr zufrieden. Bilder mache ich mit meiner Nikon DSLR (mit Crop-Sensor, also APS-C).


    Mangels Astronomiekenntissen (mittlerweile sind diese zwar schon ein wenig besser) hatte ich aber Mühe, mich am Nachthimmel zu orientieren. Vor allem der Bildausschnitt bei 250mm („dank“ Crop-Faktor entspricht der Bildausschnitt 375mm bei Vollformat) machte mir Mühe: Bin ich nun auf dem Ziel oder nicht? Ich habe mir dann noch einen Rotpunktsucher für an den Apo gekauft, damit ich mich besser orientieren kann. Das meinte ich wegen dem Bildausschnitt. Je nach Vergrösserung (Brennweite) kann es nämlich verdammt schwierig sein, ab dem Kameradisplay und mittels „über das Teleskop rüber gucken“ zu wissen, ob man auf dem Ziel ist (auch beim Sterne-Alignement). Natürlich hilft hier Übung und Wissen über den Sternenhimmel. Aber halt auch eine Montierung, die in Tragkraft, Stabilität und Präzision der (manuellen oder elektronischen) Ausrichtung von Teleskop sehr fein und exakt bedient werden kann.


    Ich habe mir dann noch ein kleine Montierung für Weitwinkel-Aufnahmen angeschafft (Skywatcher Star Adventurer 2i).

    Bei über 400mm Brennweite will ich mir aber nicht vorstellen, wie ich darauf dann mein Ziel präzise anfahren will. Das würde (bei mir) eine wacklige Geduld- und Nervenprobe :D


    Ich hoffe, du weisst, was ich meine ;)


    Gruss

    Filippo

    Hallo Tobias!


    Wenn dann alles ernster wird und ich Spaß daran habe würde ich dann auch auf ein APO mit einer ordentlichen nachführung gehen.

    Ich dachte da jetzt nach Recherche Arbeit sowas wie ein TS Optics 70/420 f6 doublet und dazu ein skywatcher startracker 2i Pro?


    Klingt das nach einem guten Plan?


    Ich persönlich habe zwar schon von Youtubern Videobeiträge gesehen, die einen APO bzw. Objektiv mit mehr als 200mm Brennweite auf einer Reisemontierung wie den Skywatcher StarAdventurer bzw. iOptron Sky Guider betrieben haben (die beiden Montierungen sind in etwa gleich leistungsfähig). Allerdings denke ich, dass man dann sehr genau einnorden muss. Und mit grösserer Brennweite sinkt in der Regel auch die maximale Belichtungszeit, bei der die Sterne schön rund aufgenommen werden können - u. a. wegen der nicht ganz so ausgereiften bzw. nicht ganz so exakten Mechanik solcher Reisemontierungen. 


    Ich persönlich würde dir zur Vorsicht raten 420mm Brennweite auf so einer Montierung zu betreiben. Nicht wegen der Tragkraft, sondern eben wegen den hohen Anforderungen an die Präzision. Nicht zuletzt ist es auch als Anfänger (je nach astronomischen Himmelskenntnissen) gar nicht ohne, mit dem schon relativ kleinen Bildausschnitt bei 420mm zurechtzukommen. 


    Dies einfach als gutgemeinten Hinweis. 


    Bin aber gespannt auf andere Meinungen zu diesem Thema. 


    Beste Grüsse  :)

    Filippo