Beiträge von Gerhard_S im Thema „Spiegelqualität: Was lässt sich alles aus dem Messprotokoll von Wolfgang Rohr herauslesen?“

    Hallo AR_Nr2,


    die vorgebrachte Kritik wurde hier und in A.de mit Wolfgang sachlich und mehrfach diskutiert. Nach meinem Kenntnistand konnte aber die vorgebrachte Krtik bzgl. Abzug von Asti nicht von ihm entkräftet werden. Sie ist nach wie vor berechtigt (bessern Wissens vorausgesetzt). Auch ich habe von den Beiträgen von Wolfgang wichtiges gelernt, so auch von anderen Usern und bin froh drum.

    Andere Tester, die ihre Test mindestens genauso ausführlich begründeten sind z.B. Alois Ortner, Kurt Schreckling und noch einige andere.


    Bei dem Messprotokoll ist mir noch aufgefallen, dass dort zweierlei Werte für den RoC ein und deselben Spiegels angegeben sind. Das die Hauptspiegel von Meade eine variable Brennweite haben

    wäre mir neu und selbst dann würde ich mich auf einen Wert zunächst mal festlegen.


    Die Messung eines Hauptspiegels ist zeitintensiv, vor allem dann wenn man mehrer Messungen in unsterschiedlichen Positionen machen muss. Dann verdoppelt, verdreifacht sich der zeitliche Aufwand schnell. Was für den engagierten ATM vielleicht keine Rolle spielt, mag bei einem Prüfer, der nicht beliebig viel Zeit investieren kann, eine Rolle spielen. Allein vielleicht vor diesem Hintergrund könnte ich mir denken, dass man den Asti z.B. per Sterntest qualitativ einschätzt und dann aus dieser subjektiven Einschätzung (reichlich Erfahrung vorausgesetzt) den Asti-Term n der Auswertung deaktviert. Da mag es auch noch eine Rolle spielen, wenn es im Kern nur darum geht in Erfahrung zu bringen, ob der Spiegel besser als beugungsbegrenzt ist; der Kunde das bekommen hat, was er in aller Regel bestellt hat. Eine saubere Messung ist dies meiner Meinung nicht, dennoch mag dieses Vorgehen im genannten Kontext vertretbar im Sinne won pragmatisch/wirtschaftlich sein. Eine N<chprüfung incl. Asti-Term und in verschiedenen Rotationen des oben genannten Spiegels, sollte nun keinen nennenswerten Astigmatismus aufdecken. Auch, wenn die oben dargestellen zwei IG aus dem RoC und sicher wohl in Autokollimation mit doppelter Genauigkeit nur schemenhaft zu erkennen sind, so habe ich gewisse Zeiifel, dass dieser Spiegel keinen Asti hat bzw. über 0,8 liegt. Und das wäre eben das Problem, wenn der Spiegel als beugungsbegrenzt beworben wurde. Hier spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob man diesen oder jenen Fehler im Okular noch sieht. Denn der Kunde hat dafür bezahlt und für die "Nachmessung" eventuell noch obendrein.


    Schöne Grüße

    Gerhard

    Hallo Dominik,


    interessant sind die original Interferogramme. Diese kann man mit DFT Fringe oder Openfringe auswerten. Kritisch ist hier, dass der Asti erster Ordnung deaktiviert ist und dieser Fehler nicht in die Auswertung eingeht. Gerade bei grossen Spiegeln ist das mitunter aber ein wesentlicher Restfehler nach der Korrektur und sollte beachtet werden. Ob man dann diesen oder jenen Fehler im Okular noch sieht und als praxisrelevant erachtet ist eine andere Frage auch mit Blick auf die Spiegelgrösse und Seeing.


    Schöne Grüße

    Gerhard