Beiträge von Lucifugus im Thema „Rotbalken und rauschige Farbstriche“

    croppen kenne ich noch nicht, wie erreiche ich das ?

    Servus Alex,


    das war denglisch – das meint, einen Bildausschnitt verwenden, also die Ränder wegschneiden.


    so tief wollte ich eigentlich nicht in die Fotobearbeitung ...

    Astrofotografie ohne / mit nur wenig Bildbearbeitung? Hm, wenn du meinst... Und einen Ausschnitt zu erstellen ("Ausschneidefunktion") ist jetzt nicht wirklich ein tiefes Eintauchen in die Bildbearbeitung.


    Ich bin auch ziemlich puristisch, was das Bearbeiten angeht und man könnte aus meinen Rohdaten mit mehr Erfahrung sicher auch mehr rauskitzeln, aber ein Minimum an Bearbeitung muss man eben doch reinstecken. Gerade das Strecken ist eben auch so eine Sache. APP (die Software, die ich zum Stacken nutze) streckt auch am Ende des Stackens, wenn ich ihr das erlaube. Ich kann aber hier in APP und vor allem nachträglich in Photoshop weiter (oder weniger) strecken. Die schmalen Regenstreifen haben, wie oben erklärt wurde, auch nichts mit dem Banding zu tun, weshalb sie durch das Ebnen des Hintergrunds nicht weg gehen. Je mehr du streckst, umso stärker werden diese Artefakte. Dithern müsste hier helfen, aber das hat ja nichts mit der Bildbearbeitung zu tun.


    Lights 50, andere immer 20: black, off u flat. Ich strecke jedoch nicht aktiv, ändere nur Hintergrundrauschen.

    50 Lights zu je 2,5 Sekunden? Also 50 * 2,5 s = 125 s = 2 Minuten 25 Sekunden? Wie ich mir dachte: sehr wenig Signal. Da hast du eben viel Rauschen. Ich würde da eher 500 Lights empfehlen. Du wirst über den Unterschied überrascht sein.


    Ich will damit nicht sagen, dass sich nicht auch Fotos mit wenig Licht lohnen können. Willst du die Sternbilder zeigen oder schnell mal ein helles Objekt ablichten, warum nicht? Zum Beispiel ohne Nachführung auf einem festen Objektiv mal eben z.B. 100 Lights zu je einer Sekunde, warum nicht? Ist dann aber halt wenig Signal und man kann die Daten nicht weit strecken, denn es fehlt an Licht, das aufaddiert wird, um sich so über das Rauschen besser hinwegzuheben. Für einen variablen Stern, dessen Helligkeit man aber z.B. abschätzen will, reichen ein paar wenige Lights oft aus. Kommt halt drauf an, was man als Ziel hat.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Alex,


    1600 ISO ist für die 30D völlig o.k. Ich fotografiere ja auch mit einer Canon (6D Mark II) und habe natürlich auch das typische Banding. Das varriert bei mir auch von Nacht zu Nacht. Ich habe aber den Eindruck, dass es stärker auftritt, wenn der Hintergrund durch Gradienten aufgehellt wird (Mondlicht) - und natürlich bei höheren Temperaturen. Bei mir ist auch ab 1600 ISO das Ausleserauschen am geringsten, weshalb ich meist auch 1600 ISO verwende – vgl. hier: https://www.photonstophotos.net/Charts/RN_e.htm . Wenn du "aus Spaß" mal ein Einzelbild mit z.B. 40000 ISO (falls die 30D das kann) machst, siehst du das Banding und das Farbrauschen schon am Einzelbild sehr gut.


    Warum es bei dir so stark reinhaut? Schwer zu sagen. Dein letztes Beispiel scheint mir zu stark gestreckt zu sein. Wie viele Lights hast du denn gestapelt? Wie viel Signal hast du also und wie stark versuchst du durch Strecken dieses hervorzuheben?


    Das Banding an sich kannst du z.B. mit Fitswork problemlos beheben. Da gibt es eine eigene Funktion (Zeilen gleich hell). Das Banding muss nur horizontal verlaufen, dann bekommst du das weg. Das Farbrauschen bei dem letzten Beispiel kann man auch wegbügeln, aber ich vermute, dass da eher mehr Signal, also mehr Lights und dafür ein dezenteres Strecken angesagt wäre. Ich würde das Bild auch croppen, denn die Sternabbildung in den Ecken ist grausig. (Dein Foto ist nur so klein, dass man nicht sooo viel dran erkennen kann).


    Liebe Grüße,

    Christoph