Beiträge von Stathis im Thema „Sternenhimmel+Milchstraße - Objektivwahl“

    Hallo Ben,


    in deinem Beitrag #15 sieht man im Bild D1 an den kleinen "Planetenscheibchen" deutlich, dass du den Fokus nicht getroffen hast. Das Scharfstellen ist halt kritisch und muss muss bei höchster Zoomstufe möglichst sorgfältig erfolgen. Die späteren Bilder sehe viel schärfer aus.


    Flats mache ich persönlich nur bei Brennweiten ab ca. 50 mm, bei Weitwinkel oder gar Fisheye funktioniert das weniger gut. Ich mache stattdessen bei der anschließenden Bildbearbeitung eine Vignettierungskorrektur mit RawTherepee. Es gibt auch andre Programme, die das können. Ich finde, das muss bei Weitwinkelaufnahmen auch nicht komplett flach aussehen, über den großen Himmelsbereich hat man ja immer etwas Horizontaufhellung oder sonstige Gradienten im Bild, das darf bei mir ruhig drin bleiben.


    Viel Spaß und Erfolg weiterhin.

    Hallo Ben,


    das sind doch schon schicke Bilder, aber ja, die "Final" sind viel zu dunkel, so dass Information verloren geht.

    Hier mal dein erstes mit steiler Gradationskurve und etwas Vignetierungsausgleich in RawTherapee: Man sieht die Milchstraße incl. Teilung im Schwan und links neben Deneb sogar ganz leicht den Nordamerikanebel:



    Die Randausleuchtung ist bei Super Zooms in Weitwinkelstellung oft sehr stark, daher die starke Vignettierung im Bild.

    Etwas abblenden verbessert oft die Randschärfe und vermindert die Vignettierung, vermindert aber natürlich das Signal. Bei nachgeführten Aufnahmen kann man zum Ausgleich länger belichten, ein Luxus, den man ohne Nachführung nicht hat. Daher liebe ich mein 8 mm f/1,8 FishEye oder das Olympus 12 mm f/2, die sammeln ordentlich Licht ein. Ich würde an deiner Stelle erst bei voller Öffnung aufnehmen und wenn Zeit, ist auch mal mit 1 und 2 Blendenstufen weniger, dann kannst du vergleichen.


    Das 80 mm wird bereits nach 5 s Belichtung deutliche Strichspuren ziehen. Damit kannst du natürlich z.B. 40 Einzelbilder zu je 5 Sekunden aufnehmen und diese stacken, dann sollte z.B. die Milchstraße im Schwan oder Schlidwolke kräftig kommen.


    Kennst du dich am Himmel etwas aus? im Bild 1.jpg hast du in der Mitte das Sternbild Cassiopeia mit leichter Milchstraße. Über dem Einzelbaum ist der Doppelsternhaufen Hi und H im Perseus, rechts oberhalb der anderen Bäume ist die Andromeda Galaxie:


    Hallo Ben,


    prima Idee! Im Sommer steht die Sommermilchstraße schön am Himmel. Siehe z.B. mein aktuelles Bild mit Olympus MFT Format Kamera + 8 mm Fish Eye kurz nach Mitternacht, oder ein Einzelbild von Ben.


    Deine Kamera wird sehr gut geeignet sein (großer Chip, große Pixel). Ich kenne diese Objektive nicht, jedoch aus Erfahrung mit anderen kann ich sagen, dass diese SuperZooms wie dein 24-120 mm vor allem bei der Weitwinkelstellung nicht besonders scharf sind. Von der 20 mm f/3,5 Festbrennweite würde ich mir mehr versprechen. Ich würde es als erstes damit probieren.


    Auf festem Stativ ohne Nachführung kannst du bei 20 mm Brennweite ca. 10-20 s belichten, ohne dass die Sterne zu sehr zu Strichen verzogen werden. Du kannst natürlich auch länger belichten, die Strichspuren können sehr ansehnlich wirken. Die meisten DSLRs liefern bei ca. 800 ASA einen guten Kompromiss zwischen Signal und Rauschen. Du kannst auch mit ISO 1.600 oder 3.200 testen, bei noch mehr dominiert das Rauschen schon sehr.


    Du muss ganz penibel manuell an einem hellen Stern oder zur Zeit Venus scharf stellen.

    Am besten mit Spiegelvorauslösung einstellen, damit nichts durch den Spiegelschlag verwackelt.


    Astroaufnahmen entfalten erst bei entsprechender Nachbearbeitung ihren Glanz , also solltest du unbedingt neben dem .Jpg+RaW Format aufnehmen. Bilder im verlustfreien Raw- Format kann man viel stärker Stecken, kontrastverstärken usw.


    Hast du einen automatischen Fernauslöser? Damit könnest du als nächsten Schritt nicht nur ein Bild, sondern am besten gleich 20 hintereinander machen und diese mit der App Sequator stacken. Beim Stacken wird das Rauschen immer weniger, während das Signal erhalten bleibt ---> das ergibt rauschärmere Bilder, die man noch mehr bearbeiten kann.


    Checkliste:

    1. Hinreichend stabiles Stativ

    2. Möglichst vollen Akku, damit er dir nicht auf halbem Weg versagt

    3. Kamera auf Modus manuell - du brauchst die volle Kontrolle

    4. Format RAW+ JPG

    5. ISO 800... bis 3.200

    6. Am hellen Stern, Venus oder sehr weit entfernte Laterne scharfstellen. Am besten im Live viel Modus mit maximaler Lupe.

    7. Spiegelvorauslösung, und oder mit Zeitverzögerung 2 s, damit bei auslösen nichts verwackelt.

    8. 10-20 Sekunden belichten

    9. Viele Bilder machen


    Weißabgleich ist egal - wird ohnehin meist so nachbearbeitet, dass der Himmel neutral grau erscheint


    Erste Tests kannst du auch bei Mond machen, bitte berichten.


    p.s.

    Andreas war schneller - egal - doppelt hält besser


    pps.

    Zeig doch mal deine bisherigen Bilder. Mit welchen Einstellungen hast du sie aufgenommen?