Hallo Ben,
prima Idee! Im Sommer steht die Sommermilchstraße schön am Himmel. Siehe z.B. mein aktuelles Bild mit Olympus MFT Format Kamera + 8 mm Fish Eye kurz nach Mitternacht, oder ein Einzelbild von Ben.
Deine Kamera wird sehr gut geeignet sein (großer Chip, große Pixel). Ich kenne diese Objektive nicht, jedoch aus Erfahrung mit anderen kann ich sagen, dass diese SuperZooms wie dein 24-120 mm vor allem bei der Weitwinkelstellung nicht besonders scharf sind. Von der 20 mm f/3,5 Festbrennweite würde ich mir mehr versprechen. Ich würde es als erstes damit probieren.
Auf festem Stativ ohne Nachführung kannst du bei 20 mm Brennweite ca. 10-20 s belichten, ohne dass die Sterne zu sehr zu Strichen verzogen werden. Du kannst natürlich auch länger belichten, die Strichspuren können sehr ansehnlich wirken. Die meisten DSLRs liefern bei ca. 800 ASA einen guten Kompromiss zwischen Signal und Rauschen. Du kannst auch mit ISO 1.600 oder 3.200 testen, bei noch mehr dominiert das Rauschen schon sehr.
Du muss ganz penibel manuell an einem hellen Stern oder zur Zeit Venus scharf stellen.
Am besten mit Spiegelvorauslösung einstellen, damit nichts durch den Spiegelschlag verwackelt.
Astroaufnahmen entfalten erst bei entsprechender Nachbearbeitung ihren Glanz , also solltest du unbedingt neben dem .Jpg+RaW Format aufnehmen. Bilder im verlustfreien Raw- Format kann man viel stärker Stecken, kontrastverstärken usw.
Hast du einen automatischen Fernauslöser? Damit könnest du als nächsten Schritt nicht nur ein Bild, sondern am besten gleich 20 hintereinander machen und diese mit der App Sequator stacken. Beim Stacken wird das Rauschen immer weniger, während das Signal erhalten bleibt ---> das ergibt rauschärmere Bilder, die man noch mehr bearbeiten kann.
Checkliste:
1. Hinreichend stabiles Stativ
2. Möglichst vollen Akku, damit er dir nicht auf halbem Weg versagt
3. Kamera auf Modus manuell - du brauchst die volle Kontrolle
4. Format RAW+ JPG
5. ISO 800... bis 3.200
6. Am hellen Stern, Venus oder sehr weit entfernte Laterne scharfstellen. Am besten im Live viel Modus mit maximaler Lupe.
7. Spiegelvorauslösung, und oder mit Zeitverzögerung 2 s, damit bei auslösen nichts verwackelt.
8. 10-20 Sekunden belichten
9. Viele Bilder machen
Weißabgleich ist egal - wird ohnehin meist so nachbearbeitet, dass der Himmel neutral grau erscheint
Erste Tests kannst du auch bei Mond machen, bitte berichten.
p.s.
Andreas war schneller - egal - doppelt hält besser
pps.
Zeig doch mal deine bisherigen Bilder. Mit welchen Einstellungen hast du sie aufgenommen?