Beiträge von MartinB im Thema „Skysolve - OpenSource = Starsense - selbst gemacht - dank Dale Eason!“

    Hallo Alfredo,


    Heute abend kann ich hoffentlich das Ganze an meinem 18" Dobson bei einer öffentlichen Führung testen.

    Bisher war ich zu faul, alles in das gedruckte Gehäuse einzubauen. Ich hab einfach ein gewinkeltes Alublech verwendet, um die Komponenten zusammen zu halten.


    Im Prinzip sollte das Teil auch ein Logfile erzeugen können, mit dem man hinterher seine Beobachtungen nachvollziehen kann.


    Ich möchte nun etwas Erfahrung sammeln, welche Brennweite am günstigsten ist. Dale empfiehlt 25mm, was ca. 13,5 Grad Bildfeld entspricht.


    Es wäre auch wirklich schön, wenn jemand mit Programmierkenntnissen die Sache noch optimieren könnte. Dale scheint kein Interesse daran zu haben, weil sein System für ihn gut genug funktioniert.


    Durch Starten der nächsten Aufnahme, während die vorige noch ausgewertet wird, und durch Parallelverarbeitung auf mehreren Prozessorkernen, was vom Algorithmus her leicht möglich sein sollte, sowie Einschränkung auf den sichtbaren Himmelsbereich per Standort- und Uhrzeitvorgabe ließe sich das System so optimieren, dass die Gesamtzeit von Belichtungsbeginn bis Positionsbestimmung fast immer um 1 Sekunde liegen sollte, mit mehr als 1 Update pro Sekunde.


    Gruß,

    Martin

    Doppelten Thread zusammengeführt - Stathis


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    Hallo allerseits,


    Vor ein paar Wochen hat Alfredo in unserem Münchener Teleskopbau-Gruppenchat SkySolve angesprochen.

    Es handelt sich dabei um ein Open Source Projekt eines elektronischen Finders, der mit Kamera, Prozessor und eingebauter Datenbank Sternmuster in Sekundenschnelle zuordnen und so die Zielrichtung der Kamera am Himmel bestimmen kann. Über eine simulierte Teleskopsteuerung kann die Himmelsposition dann kontinuierlich per WLAN an eine Astronomie-App wie z.B. Sky Safari aufs Mobiltelefon gesendet werden.


    SkySolve wurde von Dale Eason programmiert. Ja, genau der, dem wir auch DFTFringe zu verdanken haben!

    Siehe

    skysolveGitHub - githubdoe/skysolve: Use RaspberryPi and plate solving to take images of the night sky and identify the location of the image.Use RaspberryPi and plate solving to take images of the night sky and identify the location of the image. - GitHub - githubdoe/skysolve: Use RaspberryPi and…
    github.com



    SkySolve wurde bereits auf CloudyNights im Forum vorgestellt:

    post-96117-0-73141300-1627748653_thumb.jpgA telescope position sensor without encoders - ATM, Optics and DIY Forum - Cloudy NightsPage 1 of 6 - A telescope position sensor without encoders - posted in ATM, Optics and DIY Forum: Over the last year I have been making a telescope position…
    http://www.cloudynights.com



    Außerdem gab es in diesem Jahr (März, glaube ich) einen Artikel in Sky & Telescope dazu.


    Nach einem flüchtigen Blick auf die Github-Seite wusste ich, dass in meiner Bastelkiste die gesamte Hardware für das Projekt vorhanden war. Also ging ich frisch ans Werk und habe mir die passende ältere 32 Bit Version vom Raspberry OS und die benötigten Dateien von Github herunter geladen.

    Nach ausgiebigem Gepfriemel lief das Ganze bei mir so wie von Dale beschrieben. Ich habe verschiedene Objektive ausprobiert, vor allem 16mm und 25mm f/1,4 und 50mm f/1,8.

    Leider hatte ich wetterbedingt noch nicht so viel Gelegenheit, die Sache wirklich zu optimieren.

    Aber ich habe damit schon erfolgreich Himmelsbeobachtung durchgeführt. Es ist sehr angenehm, dass ein Verstellen des Teleskops keinerlei Einfluss auf die Funktion hat. Unsere sehr leichten Fünflinge zum Beispiel müssten bei der Verwendung von klassischen elektronischen Findern mit Encodern praktisch am Boden festgenagelt werden. Ich weiß wovon ich schreibe, denn mein Teleskop ist mit Argo Navis ausgestattet .


    Fotos meines Aufbaus werde ich hier vielleicht später noch einfügen.


    Leider ist die gesamte Hardware zusammen bereits etwas teurer als StarSense Explorer inklusive billigstem Teleskop.

    Trotzdem werde ich bei SkySolve bleiben, schon allein weil ich als notorischer Bastler die umfangreichen Abstimm-Möglichkeiten schätze.


    Aktuell benötigt das System ca. 1-5 Sekunden, um die Position zu ermitteln.

    Ich habe festgestellt, dass es noch lange nicht ausgereizt ist. Der Raspberry Pi hat 4 Prozessorkerne, von denen momentan nur einer für Skysolve verwendet wird, und es werden weniger als 1 GByte RAM belegt. Durch Optimierung des von Dale in Python geschriebenen Steuerprogramms ließe sich das Tempo noch wesentlich steigern, z.B. indem der aktuelle Standort und die Uhrzeit berücksichtigt werden, damit nur noch der halbe Himmel durchsucht werden muss. Leider fehlen mir die Programmierkenntnisse, um das selber zu schaffen.


    Vielleicht können wir andere Leute anregen, sich ebenfalls mit SkySolve zu beschäftigen.

    Einen Erfahrungsaustausch würden wir sehr begrüßen.


    Gruß,

    Martin