Hallo Kurt!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
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Ich hab das mal so erlebt: Bei einem Meeting im Sommer hatten wir die Teleskope im Morgengrauen in ein Zelt gestellt. Am folgenden Abend waren die abgedeckten Spiegel regelrecht im Kondenswasser abgesoffen. Der Standard- Alu- Spiegel meines Freundes hat das klaglos überstanden, während mein "Silberling" nach dem Trocknen die ersten Korrosionsspuren zeigte. Der war übrigens wenige Tage zuvor professionell versuchsweise vacuumbedampft mit Chrom- Zwischenschicht und Schutzschicht. Alu- belegte FS werden bekanntlich seht häufig tropfnass. Ich hab aber noch nie echte Korrosionsspuren entdecken können.
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Ich hatte vor längerer Zeit mal eine Probe des Holleran-Tests
mit einem eingetauchten Kugelspiegel (protected Aluminium)
gemacht. Den hatte ich nach kurzer Zeit doch lieber
wieder aus dem Wasser geholt, da ich den Eindruck hatte,
dass die Aluminiumschicht beschädigt werden könnte.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Damit würde ich schon experimentieren wollen, weil dieses Salz wahrscheinlich weniger agressiv, teuer und giftig ist. Leider ist es mir nicht gelungen mit dem Link bis zur eigentlichen Rezeptur zu gelangen. Einfach auf Teufel komm raus damizu experimentieren halte ich für weniger aussichtsreich.
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Es steht unter Example I:
In dem Patent unten hat man eine 0.1% Zinn(II)-chloridlösung in
Wasser benutzt. Das ist eine durch Hydrolyse trübe Suspension.
http://patft.uspto.gov/netacgi…=PN/4724164&RS=PN/4724164
Diese Methode verwendet man als "wash-solution" (No. 3) allerdings
als sehr konzentrierte Lösung (250 g SnCl2 auf 480 ml Wasser),
welche später verdünnt wird (7 ml auf 6 Liter dest. Wasser) auch im Lundin-Prozess, der wie gesagt nach meinen Erfahrungen nicht empfehlenswerte Schichten erzeugt, sowie im Common-Prozess:
http://articles.adsabs.harvard…P./0023//0000018.000.html
Im Lundin-Prozess benutzt man eine konzentrierte Lösung auf
einem Verbandwatte-Bausch:
http://articles.adsabs.harvard…P./0023//0000022.000.html
Wichtig ist, dass man gut mit dest. Wasser alles Chlorid abspült
(beim Lundin-Prozess soll Chlorid allerdings nicht stören).
Das Zinnsalz bildet in konz. Lösung allerdings leicht störende Ablagerungen an der Glasoberfläche.
Die Wirkung der Zinn(II)-Ionen erkennt man bereits, wenn man
das Silberbad ohne Reduktionsmittel einschüttet: Das Glas färbt
sich durch Bildung fein verteilten metallischen Silbers an der Oberfläche braun.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Das wäre aber echt ein Programm für Voll- Chemiker mit passendem Labor, oder?[:D].
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Ach wo, schließlich polieren wir mit Cer(IV)-oxid. Theoretisch
könnte man das Poliermittel sogar in konz. Schwefelsäure durch Erhitzen oder Salzsäure und einem Reduktionsmittel aufschließen, was ich mir aber ersparen werde. Ich habe hier eine lösliche Cer(IV)-Verbindung stehen, die ich am Wochenende evtl. mal testen könnte.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Leider gehört so etwas zu den gelegentlichen Pannen.
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Für das Teleskop wäre das in meinem Fall nicht so schlimm,
für die Montierung hingegen sehr...
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Sag mir wie die Rezeptur mit Zinnchlorid geht und ich mache gerne mit[^].
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Wie gesagt gibt es mehrere Vorschläge. Der von Lundin besteht in
einem Abreiben mit konz. Zinn(II)-chloridlösung in dest. H2O und
Nachspülen, im Common-Prozess verwendet man eine verdünnte Reinigungslösung (ca. 0,6 Gramm/Liter), das obige Patent benutzt
eine 0,1% Lösung. Nach einem weiteren Patent der US-Regierung
suche ich noch.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
...und auch einigermaßen reproduzierbar. Ich hab vor einer Woche novch einen weiteren Testspiegel versilbert und mit dem sicher nicht idealen Polierrot behandelt. der brachte es dann auf folgende Reflexionsgrade:
94% blau
96% grün
97% rot.
Dadurch ermutigt hab ich den 12" ebenfalls neu versilbert und wie oben nachpoliert. Dabei kamen folgende Messwerte heraus:
93% blau
95% grün
97% rot
Bei diesem Spiegel hab ich ganz bewusst mit Silbernitrat gespart und nur 5g auf 300 ml Wasser eingesetzt. Die Silberschicht ist hier sehr dünn. Man kann sehr deutlich Leuchtstofflampen dahinter erkennen. Trotzdem hat sie die Polierprozedur schadlos überstanden.
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Aha, das ist dann ganz gelungen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Das beste kommt aber noch:
1. Der zweite Testspiegel wurde wie bereits beschrieben 4x duch Kühlung in der Tiefkühlbox betaut und auf natürliche Weise getrocknet. Danach waren ganz zarte Wasserflecke zu erkennen, die sich aber mittels Mikrofasertuch ohne Poliermittel spurlos wegwischen ließen. Nach Augenschein glänzt er noch genau so wie der fast zeitgleich hergestellte 90 mm Testspiegel ohne Betauungsstress. Messungen nach der Betauung stehen noch aus.
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Das ist ulkig. Mich interessiert dennoch die Sache mit den
Seltenerdionen, da es eine bessere Haltbarkeit auch beim
Reinigen ermöglichen könnte.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
2. Der 12" ist jetzt 4 Nächte in Folge eingesetzt worden. Er ist dabei einmal satt betaut worden und hat zusätzlich etliche Tropfen Kondesnbwasser aus der Gitterrohronstuktion sowie vom zentralen Blendschutzhohr aufgefangen. Bisher sind keine Korrosionsspuren zu erkennen.
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Aha. Ich bin froh, dass meine Spiegel nicht so leicht betauen,
da sie relativ geschützt montiert sind.
Tau kenne ich nur von den Korrekturplatten von Schmidt-Optiken
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Nun hab ich hier bei den jüngsten Versuchen die Reinigungsprozedur gegenüber der eingangas aufgelisteten modifiziert:
...
Wahrschenlich ist die nach meinem Gefühl bessere Reinigungsprozedur die Ursache für die eindeutig verbesserte Tauwasserbeständigkeit der Silberschichten.
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Das ist schon möglich. Immerhin haftet Silber auf Glas von neuen
Bechergläsern selbst in heissem Wasser noch relativ gut.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Ich bin voll Deiner Meinung, dass man die Verbesserung der Haftfähigkeit weiter untersuchen sollte, auch wenn meine Versuche mit den o. a. Hausmitteln schon deutliche Fortschritte zeigen. Eine hydrophob wirkene Schutzschicht scheint mir danach nicht mehr notwendig zu sein.
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Ich denke auch, dass es möglich sein sollte, die Haftung
zu verbessern. Bei höheren Temperaturen mit Flußmittel eingebrannte
Edelmetallschichten halten schließlich sogar Spülvorgänge
aus.
Noch etwas zu Papier/Pappe in der Nähe von Silberspiegeln:
Es gibt offenbar tatsächlich ein Aufschlussverfahren,
das mit Sulfiden arbeitet. Solche, nach H2S vermutlich
riechende Pappe, hält man besser von Silberspiegeln fern.