Beiträge von Stathis im Thema „Einstieg in Deep Sky Fotografie mit N 150/750?😊“

    Hallo Steven,


    wie du an den bunten Antworten siehst, gibt es verschiedene Herangehensweisen zum Start in die Deep Sky Fotografie, je nach Vorlieben, Anspruch, Erfahrung, Budget, örtliche Gegebenheiten, Gelegenheit... Das scheint zunächst vielleicht etwas verwirrend, zeigt jedoch nur, wie reichhaltig das Menü ist.


    Doch auch der Dschungel hat einige Regeln:

    1. Allgemeine Grundkenntnisse in praktischer Astronomie. Nur so weißt du, was es überhaupt zu sehen gibt, was du aufnehmen kannst und willst, nur so lernst du eine Montierung auszurichten, nur so weißt du das Ergebnis zu würdigen. Wie viel Erfahrung hast du in praktischer Astronomie?

    2. Stabile und motorisch genau laufende Montierung ist das Herzstück des Equipments. GOTO ist nicht nötig, aber oft mit dabei.

    3. Je länger die Brennweite, um so mehr Kosten und Aufwand... um so länger die Lernkurve, um so größer das Frustpotential.


    Ich würde zum Einstig zu einer DSLR bzw. DSLM und Fotoobjektiven im Bereich von Fisheye, über Weitwinkel bis hin zum 200 mm Teleobjektiv raten. Solche Kameras gibt es gebraucht zum Teil recht günstig zu kaufen. Astromodifizierung ist nur nötig, wenn man die roten H-Alpha Nebel kräftig drauf haben will. Für Sternfelder, Milchstraße, Dunkelwolken usw. ist das nicht nötig. Hier z.B. meine Bildergalerie zum Teil mit einer unmodifizierten Olympus E-M10 und zum Teil mit Weitwinkel ohne Nachführung. Oder schau mal in die Bildergalerie z.B. sortiert nach Teleobjektiv oder Sortiert nach Weitwinkelobjektiv


    Viele nutzen kleine Apos mit 60-80 mm Öffnung und ca. 250-450 mm Brennweite ==> Hohe Erfolgsaussichten auch mit kleinerer Montierung, ideal für einige schöne großflächige Objekte. Ideal, wenn man mobil unterwegs ist und kein schweres Equipment schleppen will.


    Ein für Foto optimierter 150/750 Newton geht natürlich auch zum Einstieg. Durch die schon recht lange Brennweite braucht so etwas jedoch zwingend eine größere, schwerere, teurere Montierung (min. EQ5 Klasse), einen Komakorrektor, Guiding Equipment, und, wenn du unterwegs bist, eine ordentliche Akku- Stromversorgung. Statt zu guiden kannst du auch sehr kurz belichten und entsprechend sehr viele Einzelbilder stacken. Die üblichen Fernost Montierungen schaffen bei 750 mm Brennweite jedoch kaum länger als 15 s Aufnahmen ohne Strichspuren zu hinterlassen.


    Bin gespannt, wohin es dich treiben wird.