Beiträge von BenN im Thema „Eine Nacht mit dem Fünfling im Oberpfälzer Wald“

    Hallo Peter,


    nein, ich denke dafür sollten im 20-Zöller keine besonderen Bedingungen nötig sein. Das könnte auch bei einem noch etwas aufgehellten Dämmerungshimmel gehen, wenn die farbempfindlichen Zapfen des Auges noch eher "eingeschaltet" sind. Von der Jahreszeit her wird es für M67 halt bald knapp.


    Sehr gerne schaue ich auf Farbunterschiede in jungen & hellen Offenen Sternhaufen, die bereits Rote Überrriesen enthalten, wie z.B. bei M103 oder NGC 457 - hier sitzt einer an der Stelle des Herzen der "Eule". Und natürlich beim großen Highlight h+Chi Persei, mit gleich fünf jeweils rund 8 mag hellen Roten Überriesen; da kann ich diese bei richtig guten Bedingungen schon im 4-Zöller an ihrer etwas gelberen Farbe ausmachen.


    Servus

    Ben

    Hallo Peter,


    auf deiner Homepage kann man wirklich eine große Fülle an interessanten Informationen finden 8).

    Die BC zu verstehen ist durchaus auch mal wichtig für uns Visuelle.

    Ja, und ich bin in der Zeit wo ich begonnen habe intensiver zu beobachten und auch Helligkeitstabellen zu lesen, ohne es zu wissen auf dieses Thema gestoßen. Mich hat es damals gewundert, dass die heißen Sterne vom Spektraltyp O eine gar nicht so besonders hohe Leuchtkraft haben - bis ich irgendwo gelesen habe, dass die große Teile ihrer Energie im Ultravioletten abgeben und wir das gar nicht sehen können.


    Ich finde, dass die Blue Straggler eine echt interessante und ziemlich ungewöhnliche Art von Sternen sind; der genannte Sternhaufen M67 hat eine ganze Reihe davon. Die heben sich auf der Wikisky-Aufnahme gut an ihrer Farbe ab, und einer ist unter den drei hellsten Sternen von M67:



    Servus

    Ben

    Hallo Ralph und Peter,


    danke auch euch !


    > Ralph:

    nun, da hast du es richtig krachen lassen! ... So hält man Equipment und Beobachter vorbildlich geschmeidig.

    Ich hoffe, dass wir noch ein paar Jährchen die dafür nötige Energie und Geschmeidigkeit aufbringen werden -

    ich freu mich auf unsere kommenden gemeinsamen Unternehmungen :).



    > Peter: Das ist interessantes Thema. Für die rote Seite des Spektrums ...

    ... finde ich für den im Mittel etwa V = 0,7 mag hellen M2-Stern Beteigeuze allerdings deutlich höhere Werte. Laut Wikipedia scheint hier der Unterschied über - 3 mag zu betragen, und Beteigeuze bei Einberechnung aller Wellenlängen der hellste Stern des Himmels wäre:


    "... Betelgeuse is the brightest near-infrared source in the sky with a J band magnitude of −2.99; only about 13% of the star's radiant energy is emitted as visible light. If human eyes were sensitive to radiation at all wavelengths, Betelgeuse would appear as the brightest star in the night sky."


    Servus

    Ben

    Hallo Rene und Helmut,


    auch euch ein Dankeschön für die netten Worte !


    > Rene:

    ... der vieles enthält, was man in jedem Frühjahr mindestens einmal gesehen haben sollte.

    Die Abells zählen nicht dazu ;)

    Ich denke bei den Abells hast du nicht ganz Unrecht ^^


    Ja, welche richtigen Highlight's fehlten in meiner Nacht noch ? Wenn ich drei nennen sollte sage ich M104, M106 und NGC 4449. Die zeigen bei guten Bedingungen im 10-Zöller alle schon interessante Details.


    > Helmut:


    Im jetzigen Fall haben besonders zwei Wetterseiten meine Entscheidung begünstigt:


    Astronomy Seeing Schönsee - meteoblue
    Astronomische Seeing-Prognose für Schönsee mit Bedingungen für die nächsten fünf Tage der Wolkendecke, Bogensekunden sowie sichtbaren Himmelskörpern
    www.meteoblue.com


    Hier werden jeweils stundenweise Prognosen angezeigt, und beide stimmten noch gegen 15:00 überein, dass die Wolken meinem Standort erst gegen 2:00 bis 3:00 erreichen dürften.

    Das lohnte für mich den Versuch, immer geht es natürlich nicht auf.


    Aber wenn ich 30 Jahre zurückdenke: Da wussten wir nicht viel mehr als "von Westen her zuziehend, im Osten teils klar, teils bewölkt" ;) - da waren wir viel öfters umsonst draußen.


    Servus

    Ben

    Hallo Wolfgang, Stathis, Peter und Walter,


    danke für eure netten Rückmeldungen !


    > Wolfgang:

    Die von Dir gemachten Beobachtungen decken sich mit dem von mir gesehenen, allerdings mit einem Unterschied: ich war mit 16" Öffnung unterwegs. Mein "Landhimmel" entsprach etwa Bortle5

    Ja, und meiner könnte schon im Bereich von Bortle 3 gelegen haben (aber näher an 4 als an 2).
    Himmel gegen Öffnung - und im Ergebnis haben wir Ähnliches gesehen ;).


    > Stathis: Beim Blick auf die Wetterkarten hatte ich unseren Himmel für Freitag ohnehin abgeschrieben.

    Ich schätze deine Abell-Liste sehr, und hab sie im Lauf der Jahre immer wieder mal konsultiert :).


    > Peter:

    ich weiss jetzt auch, warum die 6 Comae Ecke so abgewetzt aussieht, immer wenn ich dort vorbeihoppe. :) Da scheinen ja echt einige Kollegen entlang zu surfen auf dem Weg ins gelobte Land des Virgo-Clusters...

    :D - und wem das zu abgewetzt ausschaut, der kann ja auch den Seiteneingang von Süden nehmen, über Rho Virginis, da kommt man gleich an den Siamese Twins vorbei ... ;)


    > Walter:


    Zu M67 und den Farben hat Ralph schon mal recherchiert:


    "Der Sternhaufen ist alt, etwa 4 Milliarden Jahre. Das tolle daran war, dass die hellsten Sterne dort rote Riesen sind, es aber eine fast gleichhelle Population an 'Blue Stragglers' gibt, die auch heller sind als die sonnenähnlichen, schwachen Hauptreihensterne... Da die Blue Stragglers und die Roten Riesen sich über ihre Helligkeit von den Hauptreihensternen eindeutig abheben, weiß man, dass man entweder einen Blue Straggler oder einen Roten Riesen vor sich hat, wenn man die hellsten Haufenmitglieder anschaut. Jetzt ist es so, dass man den Farbunterschied wahrnehmen kann, denn der hellste Straggler ist ein weißer B8 Stern und die roten Riesen gelbrote K Sterne. Und da kann man den Farbunterschied sehen und die Stragglers eindeutig identifizieren. Dass die roten Riesen nicht heller erscheinen, trotz ihrer hohen Leuchtkraft, könnte daran liegen, dass sie aufgrund der niedrigen Temperatur der K-Klasse viel Infrarot abstrahlen, das wir am Fernrohr nicht sehen können ... Blue Straggler sind Sterne, die aus einer Kollision oder einem Massetransfer in einem Doppelsternsystem hervorgehen, so eine größere Masse bekommen, einen jüngeren, blaueren Spektraltyp annehmen und leuchtkräftiger werden als alle normalen Hauptreihensterne."


    Servus

    Ben