Beiträge von astrophin im Thema „Beobachten mit Ausrüstung für Astrophotos. Geht das?“

    Hi Peter


    Ich habe auch fotografisch angefangen und meine visuellen Ausflüge beschränkten sich Anfangs auf Planeten, Mond und mal einen hellen Nebel. Hauptsächlich habe ich aber fotografiert und den sternen Himmel daneben mit blossem Auge genossen. Das visuelle Beobachten fand ich zwar immer schön, habe mir aber oft eingeredet dass mit 6" nicht viel geht (was natürlich quatsch ist) weshalb ich oft nur relativ kurz beobachtet habe und dann schnell zur Kamera gewechselt bin.

    Das ging dann so bis ich letzten Oktober meine erste Zeichnung gemacht habe, aus einer völlig spontanen Laune. Ich wollte das Oktober ODM beobschten und beim raustragen der Ausrüstung habe ich Papier und Bleistift vom Zeichentisch meiner Kinder geschnappt und einfach mal gezeichnet. Da wars dann passiert. Ich habe mir gebraucht günstig gute Okulare dazugekauft und "ernsthafter" angefangen zu beobachten und zu zeichnen. Ich hatte auch mit 6" F5 viel Spass und auf einer tiefen Montierung finde ich den Einblick beim newton auch nicht so unbequem, ich bin aber auch noch jung. Mit dem 6 Zöller hätte ich sicherlich noch lange spass am Beobachten gehabt, wenn ich nicht innerlich zwischen Fotografieren und Beobachten hin und hergerissen gewesen wäre. Ich fotografiere ja meist zaischen 10 und 20h pro Objekt, da zählt jede Gelegenheit. Das war für mich der ausschlaggebende Grund, weshalb ich einen Dobson angeschafft habe. Nun fotografiert mein 6" munter vor sich hin und ich stehe in der Nähe am 12", beobachte und zeichne.


    Ich mag wirklich beides sehr gerne. Es ist nicht vergleichbar und doch lässt es sich wunderbar vereinen und das astronomische Erlebnis wird (für mich) nochmals in eine ganz andere Ebene gehoben. Ich liebe es Objekte zu beobachten die ich gerade auch fotografiere. Zu vergleichen was ich gesehen und gezeichnet habe mit dem was die Kamera gesehen hat, ist für mich wunderbar. So glücklich wie mich eine gelungene Aufnahme macht, es gibt kein schöneres Gefühl und kein schöneres einschlafen als total übermüded ins Bett zu fallen mit den gesammelten eindrücken einer gelungenen Beobachtungsnacht. (Auf der anderen Seite gibt es morgens kein entspannteres aufstehen als nach einer erfolgreichen Aufnahmenacht durch Nina ;) ).


    Ja es sind zwei verschiedene Welten, die sich aber zu einem wunderbaren Ganzen vereinen. Ich würde es einfach mal versuchen! Man sieht danach auch seine Bilder mit einem anderen Auge. Zudem ist es auch extrem entspannend.


    CS, Seraphin