Hallo!
Es gibt ja nicht wenig Leute, die ein Seesar für das "Ende der Amateurastronomie" halten. Da gibt es gute Argumente. Immerhin ist ein ersthafter Amateurastronom ein Beispiel für gute Wissenschaftspopularisierung und es gibt ja auch semiprofessione Amateure, die fantastische, auch wissenschaftlich brauchbare Ergebnisse erzielen. Ich habe mit 12 Jahren mit einem kleinen Quelle-Fernrohr mit Zoom Einstellung angefangen. Mond, Sonne, Planeten, Doppelsterne, die beschwärmte Freundin auf dem Nachhauseweg. Die Öffnung des Achromaten war auch 50 mm. Die Abbildung war grottenschlecht. Ich habe Dinge "entdeckt", die mich bis heute nicht mehr losgelassen haben. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass ich Physik studiert und gelehrt habe. Jetzt, wo ich 58 Jahre später wieder mit einem solchen kleinen Gerät die "Wunder des Himmels" (Littrow) anschauen kann, habe ich verstanden, welchen Fortschritt die Technik gemacht hat und wie bequem es ist, am Wohnzimmertisch zuzuschauen, wie sich die Himmelswelt erschließt. Ich habe eine Menge anderer Möglichkeitefürn zu beobachten und zu fotografieren. Das ist alles sehr aufwändig und wird mit der ersten Wolke, die die Beobachtungsbedingungen beschränkt oder verunmöglicht zunichte gemacht. Da bin ich froh, dass ich völlig unkompliziert einfach mal das Gerät herausstellen und zusehen kann, wie sich die sonst nicht sichtbare Welt wie aus Zauberhand zeigt. Kurzum, ich empfinde das Gerät als eine wundervolle Ergänzung zu meinem sonstigen "Fuhrpark". Ich halte es mit dem Satz des Hans Rohr ("Das Fernrohr für Jedermann"), der sagte: Jedes Fernrohr hat seinen Himmel. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Ich freue mich auch darauf, meinen zahlreichen Enkelinnen und Enkeln mit diesem Gerät eine Erweiterung ihrer sichtbaren Welt zu zeigen. Ich verstehe die "Puristen", denn die Technik und sie auszureizen fasziniert mich auch, Aber ich freue mich einfach eine neue (sehr günstige) Möglichkeit ergattert zu haben.
Gruß Rainer