Hallo Thomas,
kurz vorab. Ich hatte vor Ewigkeiten einen Ikea Tisch namens Lindön mit der Absicht zur Nutzung als Teleskop-Stativ gekauft. Die Bodenplatte dürfte um die 30-40kg wiegen und ist Stahlguss.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/metall-tischfuss-von-ikea-zu-verkaufen/2315699758-86-1399
Die Säule ist aus Stahlrohr. Ich hatte mich für die kurze Version mit großer Bodenplatte entschieden. Im Prinzip war oder ist alles richtig. Der Schwerpunkt liegt extrem tief. Es ist auch viel Masse in der Breite. Die Massenträgheit ist hoch. Die Krafteinleitung in den Boden erfolgte durch fünf Flachkopfstahlschrauben.
Und dennoch, das Teleskop, ein Celestron Celestar 8 auf Polhöhenwiege, war leicht zu Schwingungen anzuregen. Nachweislich über die Säule!
Ursachen.
Zum einen, die Säule ist ein nicht weiter versteiftes Rundrohr. Zum anderen, die Krafteinleitung vom Rohr in die Bodenplatte war auf kleinem Radius ähnlich der Zentralschraube zur Montierungsankopplung an die üblichen Dreibeinstative.
Besser und sachlich richtiger wäre ein Vierkantrohr oder gewesen, deutlich größeren Durchmessers, das auf dessen Außenumriss mit der Bodenplatte verbunden worden wäre.
Die Bodenplatte zu tragen ist heftig, lässt sich dafür gut hochkant rollen …
Will sagen: Eine Konstruktion sollte von A bis Z stimmig durchkomponiert sein oder werden. Sonst wird das irgendwie nichts Gesundes.
Aus meiner Perspektive ist das immer so eine Sache, wenn ich mich nur um eines, wie etwa „Gummifüße“, kümmern sollte. Am richtigen Einsatzort können sie richtig gut, am nächsten Einsatzort völlig unangebracht sein. Wollte ich das Feld komplett und kompetent beleuchten, wirds schreibtechnisch umfangreich und aufwändig …
Die Ausprägung des Stativfußes eines klassischen Dreibeinstatives müsste sich an der Bodenbeschaffenheit des Einsatzortes orientieren …
Meine Kernphilosophie ist: Schwerpunkt tieferlegen, so tief es geht, so tief wie vertretbar.
Für mein Alustativ mit nicht verstellbaren Vierkantrohrbeinen (!) stehen aktuell die Füße der Apollo-Mondlandfähre Pate. Die Bodenplatten bilden Hantelgewichte, die Anbindung an das Stativbein erfolgt über Traggelenke aus dem Automobilbau. In den nächsten Tagen soll die Bestellung raus. Es geht nur noch darum, wie ich durch geeignete Auswahl der Bauelemente Arbeiten an der Drehmaschine vermeiden kann.
Mal schauen, vielleicht mache ich dann dazu einen eigenen Faden auf.
Stets klaren Himmel, Pardon