Beiträge von LuZyPHeR im Thema „TS 150/1200 OTA - Optik justierbar“

    Hi folks!


    Kopernikus, ich kann mich dem Vorschlag KaSterns nur anschließen, einmal selbst durch ein solches Gerät zu schauen. Bis dahin findest Du aber u.a. bei Cai-Uso Wohler
    http://www.cuwohler.de/
    Einige Interessante AstroPics und Beobachtungsberichte zum 150/1200 mm FH, wie auch zum 120/1000 und 127/1200 mm FH. Diese zeigen schonmal recht gut die Leistungsfähigkeit der Geräte.


    Weiter findest Du zum 150/1200 mm einige technische Details und Abbildungen auf den Fernrohrseiten von
    http://mitglied.lycos.de/ntlpages/astro_home.htm
    z.B. hier
    http://mitglied.lycos.de/ntlpages/details_refraktor.htm
    und hier
    http://mitglied.lycos.de/ntlpages/beobachtungen.htm


    Einen wirklich sehr faszinierenden Bericht und Diskussion über die optischen Eigenschaften und Qualitäten des TS 150/1200 mm FH-Refraktors findet man hier:
    http://people.freenet.de/dstrangfeld/ts1501200umleitung.htm
    Dort wird besonders auf die Optimierungsmöglichkeit zur Verbesserung der Abbildungsleistung eingegangen!


    Zum 127/1200 mm FH von TS gibts hier einen kleinen Erfahrungsbericht:
    http://www.ad-lunam.de/ad-luna…erichte/ts-refraktor.html


    cu ...
    Luzy

    Hi folks!


    Das ist natürlich richtig, daß eine EQ-5 für einen 6 Zoll Refraktor sicher schon überlastet ist. Es ist nichtmal sooo sehr ein Masseproblem, als vielmehr die Baulänge die Grenzen setzt. Rund 1.2 bis 1.3 Meter Baulänge mit entsprechendem Hebelarm dürfte die EQ-5 schon ziemlich zum Zittern bringen - nun gut, der 6 Zöller wiegt dabei auch "nackt" schon gut 9 kg. Eine stabilere Montierung wäre da auf jeden Fall anzuraten, eine EQ-6 dürfte dabei noch genügend Reserven bieten.


    Wie sieht das beim 127/1200 mm Refraktor aus? Gewichtsmäßig liegt er so bei rund 7,5 bis 8 kg -also noch innerhalb der Belastungsgrenze einer EQ-5, GP, ADM oder sonstwas. Allerdings ist auch hier der Hebelarm des gut 1.20 Meter langen Tubus schwierig. Deiner Aussage im letzten Posting entnehme ich mal, das Du eine EQ-5 bereits besitzt.


    Ich würde es nach meinen Erfahrungen mal so einschätzen:
    Der 127/1200 mm Refraktor wird auf der EQ-5 sicherlich grenzwertig sein. Beim Scharfstellen und bei Windstößen wirst Du schon ein merkliches Zittern haben, was auf Dauer und bei hohen Vergrößerungen stört. Visuell mag das am Anfang durchaus gerade noch so gut gehen. Fotografisch aber indiskutabel und auch auf Dauer keine zufriedenstellende Lösung. Auch hier wäre eine Investition in eine stabilere Montierung durchaus sinnvoll.


    Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man teilweise erhebliche Verbesserungen in Punkto Stabilität und Schwingungsverhalten erreichen kann, wenn man ein gutes, schweres Hartholzstativ verwendet. Dies kann ggf. ein hochwertiges, aber teures Dobs-Mounts sein (was immer eine gute Investition ist, auch bei größeren Montierungen) oder ein - mit etwas Geschick - günstig selbstgebautes, schweres Holzstativ. Selbst gegenüber den Stahlrohrstativen der EQ-5/Astro-5 hat man noch erhebliche Unterschiede.


    So kann man zumindest den 127/1200 mm Refraktor auf der EQ-5 "erträglicher" machen und später in eine etwas stabilere Montierung investieren. Es muss aber dabei sicher keine EQ-6 sein - wenngleich sie auch hier die meisten Reserven angesichts des Preises bieten dürfte. Eine Sky Pro von Orion z.B. mit einem guten Hartholzstativ (z.B. von TS) kostet weniger als eine EQ-6 und bietet schon deutlich mehr Stabilität als die EQ-5 - zumindest wenn du auf eine motorische Nachführung am Anfang verzichten kannst (die Sky Pro ist eine Systemmontierung wie die EQ-5 mit nachrüstbaren Motoren).


    Das sind meine Überlegungen dazu. Letztlich wirst Du um eine stabilere Montierung bei beiden Refraktoren nicht rumkommen, was aber gesagtes zum 6 Zöller (Stichwort Farbfehler) nicht ändert. Der 5 Zöller bietet nicht nur einen geringeren Farbfehler, sondern ist auch günstiger und gut 1,5 kg leichter - die Baulänge bleibt aber.


    Keine leichte Entscheidung also [;)]


    cu ...
    Luzy

    Hi folks!


    Das muss man differenziert betrachten:
    Auf der einen Seite hat das Teil schon einen nicht zu vernachlässigenden Farbfehler, der sich insbesondere bei der Planetenbeobachtung störend auswirken kann! Ein 150 mm f/8 Fraunhofer ist eben kein 102 mm f/10 - der Unterschied ist deutlich!
    Auf der anderen Seite hat er bei niedrigen Vergrößerungen im Deep-Sky-Bereich einen sehr guten Kontrast. Ich kenne viele Beobachter (auch erfahrene), die dieses Gerät zu schätzen wissen.


    Nun gut, das Für und Wider der optischen Eigenschaften war ja nicht Gegenstand der Frage. Die Qualitäten des Produktes als solches möchte ich mal so beschreiben:
    sehr gute Verarbeitungsqualität - für den Preis wird man kaum etwas Vergleichbares finden. Die Optik ist - sofern sie wirklich "geprüft" wurde - als gut zu bezeichnen. Es gibt auch einige Ausreisser nach oben mit durchaus hervorragenden Optiken. Jedenfalls würde ich die TS-Objektive als im Schnitt besser als die Skywatchers bezeichnen, was aber eben eine Frage der Endkontrolle sein dürfte.
    Insgesamt ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.


    Beziehe ich aber die optischen Eigenschaften mit ein, so würde ich für Planetenbeobachtung eher nicht zu dem Gerät greifen. Bis ca. 150fache Vergrößerung ist die Abbildung durchaus noch brauchbar hinsichtlich des Farbfehlers. Für Deep-Sky-Beobachtung aber durchaus nett, vor allem mit hohem Kontrast im Vergleich zu einem kurzbrennweitigen 6 Zoll Newton - wobei dieser aber für die Astrofotografie wieder besser geeignet ist (und eine ganze Ecke günstiger!). Andererseits bekommst Du für die 500,- EUR durchaus einen brauchbaren 200/1200 mm Newton, der zwar sicher nicht den gleichen Kontrast (zumindest bei niedrigen vergrößerungen) bieten dürfte, aber hinsichtlich Lichtsammelleistung und Farbwiedergabe deutlich besser ist.


    Wenns ein guter Refraktor mit eher universeller Anwendung und leichtem Hang zur Planetenbeobachtung sein soll, würde ich eher zum 127/1200 mm TS-Refraktor greifen. Der Farbfehler ist hier sichtbar geringer und auch für Planetenbeobachtung durchaus zu gebrauchen. Mit 5 Zoll kann man durchaus schon eine ganze Menge beobachten. Wenn das Gerät für Dich sein soll und Du die Teleskope in Deiner Sig haben solltest, würde ich dafür den 4 Zoll FH abgeben und den 8 Zoll f/5 Newton behalten. Die Geräte würden sich ganz gut ergänzen.
    Das ist meine Meinung dazu.


    cu ...
    Luzy