Beiträge von Jan_Fremerey im Thema „Mars mit 14,5" Dobson vom 27.12.22 und 03.01.23“

    Wir bewegen uns damit im Hinblick auf unsere Teleskopöffnungen beide bereits sehr weit im Bereich der "leeren" Vergrößerung, die also visuell keinen Gewinn mehr in der Erkennbarkeit von Bilddetails bringt.

    In dem zitierten Artikel wird insbesondere auf Ronald Stoyan verwiesen, der im Hinblick auf die Erkennbarkeit kleiner flächenhafter Bilddetails mit geringem Helligkeitsunterschied eine sinnvolle Maximalvergrößerung vom 3-fachen des Objektivdurchmessers in mm angibt. Im Falle Deines 14,5" Dobsons wäre das 1.105-fach und mit meinem 10" Spiegel 762-fach. Mithilfe der Bildschirmlupe konnte ich das gerade nochmal an verschiedenen Marsbildern bestätigen, die ja vorzugsweise durch solche Oberflächenstrukturen gekennzeichnet sind, und bin da gerne auch noch zu höheren Vergrößerungen gegangen ...


    CS Jan

    auf 65% verkleinert

    Hallo Peter,


    ja, die Angabe hatte ich nicht gesehen. Deine Aufnahme wäre gewiss auch bei 50% noch ebenso attraktiv, und man kann ja im Bedarfsfall auch am Bildschirm noch vergrößern. Den Verkleinerungsfaktor 2 könntest Du aber im Hinblick auf die offensichtlichen Vorteile bei Belichtungszeit und Bildrate (jeweils ein Faktor 4) vorzugsweise bereits bei der Aufnahme mit Hilfe einer entsprechenden Brennweitenverkürzung anbringen.


    Bei der Bilddarstellung gibt es im übrigen auch den Gesichtspunkt der visuellen Vergrößerung des abgebildeten Objekts. Diese ist natürlich abhängig von der Bildschirmauflösung und dem Betrachtungsabstand. Wenn man sich beim Abstand auf das 2.000-fache des Pixelrasters einigt, kommt man bei Deinem nicht verkleinerten Mars auf eine visuelle Vergrößerung von (1/2000) / 0,026" = 3.967-fach und bei meiner Vergleichsaufnahme immer noch auf 992-fach. Wir bewegen uns damit im Hinblick auf unsere Teleskopöffnungen beide bereits sehr weit im Bereich der "leeren" Vergrößerung, die also visuell keinen Gewinn mehr in der Erkennbarkeit von Bilddetails bringt. Wer die imposanteren Großdarstellungen bevorzugt, kann eine solche ja jederzeit nach Belieben mit Hilfe der Bildschirmlupe gewinnen ...


    CS Jan

    bei gutem Seeing mit der 4x Barlow immer das beste Auflösungsergebnis

    Hallo Peter,


    beurteilst Du das "Auflösungsergebnis" nach dem Eindruck während der Beobachtung am Live-Bildschirm oder nach dem Endergebnis der fotografischen Bearbeitung ? Für die Live-Beobachtung am Monitor sollte man eigentlich eine mindestens 2-fache interpolierende (!) Vergrößerung installieren, um das Kameraraster "auszublenden". Bei der Bildbearbeitung macht man das mit Hilfe einer Nachvergrößerung. Du hattest ja hier in Autostakkert mit 3-fach Drizzle nachvergrößert.


    Inzwischen habe ich eine Gegenüberstellung der Daten Deiner aktuellen Marsaufnahme vom 3. Januar 2023 mit meiner Aufnahme aus der vorausgegangenen Marssaison vom 9. November 2020 in tabellarischer Form angefertigt, um insbesondere die Auswirkungen des Einsatzes Deiner 4x Barlow zu analysieren:


    Marsvergleich_Tabelle.jpg


    Dabei fiel mir auf, dass die von Dir gezeigte "Originalversion" des Planeten mit 350 Pixeln Durchmesser um ca. 36% kleiner ist als entsprechend der Tabelle zu erwarten: 14,3" / 0,026" = 550. Hattest Du möglicherweise absichtlich für die Darstellung im Forum eine Verkleinerung angebracht, oder liegt da meinerseits ein Rechenfehler vor ? Die Tabelle zeigt darüber hinaus, in wlechem Umfang man ohne Barlow die Belichtungszeit verkürzen und die Anzahl der nutzbaren Frames im Stack vergrößern kann. Die Verkürzung der Belichtungszeit gewinnt ja bei gegebener "Geschwindigkeit" der Luftunruhe mit zunehmender Öffnung des Teleskops an Bedeutung ...


    CS Jan

    (1) ... fahre daher i.d.R. immer "auf Sicht".

    (2) ... in der Praxis festgestellt, dass ich unter guten Seeing-Bedingungen mit der 4x-Barlow die beste Auflösung erziele.

    (3) Eine apochromatische 2x Barlow hab ich auf dem Markt noch nicht gefunden

    Hallo Peter:


    (1) So mache ich das auch und zeige deshalb lieber Bildergebnisse als mich mit von anderen Autoren ungeprüft übernommenen Theorien auseinanderzusetzen.


    (2) Meine besten Bildergebnisse habe ich mit Blendenzahlen 2,1p < f/D < 2,9p gewonnen, wobei p die Pixelweite der Kamera in µm bedeutet. Bei gutem Ausgangsmaterial habe ich dann allerdings die Bilddateien immer nachvergrößert, um nicht die Wiedergabe feiner Details durch das Bildschirmraster zu verlieren. Manche Leute meinen diese Nachvergrößerung bereits während der Aufnahme mittels Barlow vornehmen zu müssen.


    (3) Bei meinen älteren Planeten-Aufnahmen habe ich immer mit "normalen" Barlows zwischen 2x und 2,8x bei Pixelweiten zwischen 3,75 und 7,5 µm gearbeitet und hatte keine Probleme mit Farbsäumen.


    CS Jan

    mit 4x Televue Powermate Barlow auf f/20,8 "verlängert"

    Hallo Peter,


    schöne Ergebnisse bei den Bedingungen! Habe in dieser Saison überhaupt noch nichts Brauchbares hinbekommen. Wenn Du bei nächster Gelegenheit eine 2x Barlow einsetzt statt der 4x, kannst Du 4x kürzer belichten und bist mit 2,9 µm Pixelraster bei f/10 immer noch weit im Oversamplingbereich. Mit dem 2,4 µm Pixelraster einer ASI178MM erreiche ich das Auflösungsvermögen meines 10" f/5 Spiegels bereits unmittelbar in der Fokalebene, d.h. ganz ohne Barlow, siehe Marsaufnahme aus der vorausgegangenen Saison, dort allerdings noch bei 18,4" Planetendurchmesser.


    CS Jan