Beiträge von JSchmoll im Thema „Astrofoto mit Besser Spica EQ 130/650 durch Okular und Smartphone“

    Hallo Bene,

    das Problem ist, dass Du Dich gleich in zwei nicht einfache Themenbereiche gleichzeitig einarbeiten willst.


    Das Eine ist die visuelle Astronomie, wo das Bedienen des Teleskops und das Auffinden von Objekten im Vordergrund steht. Hast Du schon einen Sternatlas? Das hilft, mehr Objekte aus der Deepskykategorie aufzufinden.


    Das Andere ist Astrofotografie. Du kannst ja gut sehen, dass Deine Weitwinkelbilder schon ganz passabel geworden sind. Durchs Teleskop zu fotografieren ist sozusagen die Koenigsklasse der Astrofotografie, da sie eine genaue Nachfuehrung erfordert. Allenfalls der Mond oder ein heller Planet geht mit einer normalen Kamera oder Mobiltelefon durchs Okular zu fotografieren.


    Ich wuerde an Deiner Stelle die beiden Dinge erstmal trennen. Solche Teleskope wie das Spica sind dazu gedacht, erstmal anzufuehlen, ob die beobachtende Astronomie das Richtige fuer einen Einsteiger ist. Das Teleskop steckt voller Kompromisse, um es moeglichst preisguenstig zu halten. Speziell an der Mechanik wird gespart, Stichwort Wackelmontierung. Eine gute Montierung, die fuer Astrofotografie Sinn macht, kostet in der Regel mehr als Dein ganzes Teleskop! Bei allem sportlichen Ehrgeiz, aus einer kleinen Ausruestung viel herauszuholen, ist da schnell Frust angesagt.

    Mein Vorschlag: Benutze das Teleskop allenfalls fuer Mondfotos oder Aufnahmen heller Planeten, z.B. mit dem Mobiltelefon. Die Belichtungen sind kurz und Du brauchst keine motorische Nachfuehrung. Ansonsten mache Dich mit dem Teleskop visuell vertraut, und dies mithilfe eines Sternatlasses wie den "Atlas fuer Himmelsbeobachter" von Karkoschka, den viele Mitleser kennen werden.

    Fotografisch kannst Du mit Deiner Kamera mit Weitwinkeloptik ohne Nachfuehrung schon viel machen, und Deine BIlder am Ende der Antwort Nummer 4 zeigen das eindrucksvoll. Wenn Dich das dann mehr reizt, koenntest Du eine nachgefuehrte Fotomontierung kaufen (z.B. Staradventurer, aber es gibt eine ganze Menge Anderer). Als naechstes waere vielleicht eine gebrauchte Spiegelreflexkamera mit 1-2 brauchbaren Objektiven drin. So kannst Du Dich von der kurzen Brennweite zu den langen Brennweiten vortasten.


    Fuer Langzeitbelichtungen durchs Fernrohr brauchst Du ein lichtstarkes Fernrohr, eine Kamera mit abnehmbarem Objektiv (Spiegelreflex, oder spiegellos), und vor allem eine gut laufende und stabile Montierung. Dies alles kostet ein Vielfaches Deiner derzeitigen Ausruestung und ist deshalb noch Zukunftsmusik.