Hallo,
nach unendlich lang erscheinender Zeit
mit viel zu viel Arbeit und anschlißender Schlechtwetter und
Erkältungsphase ergab sich am 24.12 endlich wieder eine
Beobachtungsgelegenheit. Schon am Nachmittag laufen die
Vorbereitungen für die Wolkenlücke die sich auf dem Wetterradar
angekündigt hat. Es verspricht ein windiger aber klarer Abend zu
werden und ich Packe den VMC 10,5'' auf die EQ6-R.
Die Weinachtsbeleuchtung schalte ich
für die Zeit meiner Beobachtung ab. Die Verbesserung ist erheblich.
Leider geht das nicht auch im Rest der Umgebung. Ohne Laub auf den
Bäumen hat das Streulicht doch erheblich zugenommen.
18Uhr gehet es endlich raus, Teleskop einrichten und auf Jupiter schwenken. Hab ja schon fast vergessen wie der aussieht.
Auf der Ostseite des Planeten sind die
drei Monde Kallisto, Io und Europa aufgereiht. Auf der Westseite ist
auch Ganymed zu sehen. Auf dem 39 Bogensekunden großen
Planetenscheibe selbst sind, bei 200facher Vergrößerung, in ruhgien
Momenten schon einige Details zu erkennen. Allerdings ist das Seeing
eher wechselhaft.
Mars ist in der Zeit hinter seinem Bau
hervorgekommen. (Alles was im aufgeht muss erst hinter diesem Baum vorbei). Bei 200x ist die Polkappe erkennbar, etwa in der
Mitte der Planetenscheibe ist eine dunklere Struktur auszumachen. Sie
ist annähernd dreieckig mit einem Ausläufer nach Westen.
20Uhr war die Milchstraße als helles
Band im Zenit sichtbar. Andromeda konnte ich indirekt mit bloßem
Auge halten, h+chi sind als kleiner Nebelfleck direkt sichtbar.
IC 434 ist bei 120facher Vergrößerung
nur eine sehr schwache Aufhellung die zur Mitte abdunkelt. Die die
Kante des Nebels ist zu erahnen, aber die Dunkelwolke bleibt formlos.
NGC 1976 ist bei 93x mehr als Okular
füllend, mit auffallend hellen und dunklen Bereichen das Trapez ist
gut sichtbar. Immer wieder ein Toller Anblick.
NGC 185 zeigt sich nur sehr schwach im
32mm Übersichtsokular (93x) als flächiger Nebel der bei indirektem
hinschauen etwas deutlicher hervortritt.
Bei 15mm (200x) bleibt die Galaxie ohne
Details, auch nach längerer Zeit zeigen sich keine Strukturen. Bei
indirektem sehen wird es zum Zentrum des Nebels etwas heller.
NGC 147 habe ich nur mit mühe
überhaupt ausfindig machen können. Im 32mm Okular ist die Galaxie
nur äußerst schwach, ein sehr blasser Nebel an der Grenze zur
Wahrnehmbarkeit. Mit 200facher Vergrößerung ändert sich das nicht
wirklich. Nach wirklich langem hinschauen glaube ich eine Aufhellung
des Zentrums blick weise aufblitzen zu sehen. Ist wahrscheinlich aber
nur Einbildung.
NGC 1662 ist ein schöner offener
Sternhaufen. 4Sterne sind Rautenförmig angeordnet sind und werden
von einen Boden aus Sternen umlaufen.
Als ich den Reflecktionsnebel NGC 1788
ansteuere, sehe ich von Südwesten eine Hochnebelwand hereinziehen.
Innerhalb von Minuten sieht man nur noch die hellsten Sterne mit
bloßem Auge, auch im Teleskop ist der Reflecktionsnebel nicht auszumachen. Da
der ganze Himmel zugezogen ist packe ich schließlich zusammen und
gehe, trotz der kürze recht zufrieden, rein.
Das war für mich einfach ein toller
Abend und ich hoffe das bald noch ein paar Gelegenheiten dazukommen
werden. Leider sagt der Wetterbericht was anderes. Aber man weiß ja
nie.
Viele Grüße und bald wieder CS,
Bianka