Beiträge von Lucifugus im Thema „Tote Zeichnungen leben länger- Teil2!“

    Ich als nicht OC-Profi wunderte mich schon, dass so was als OC gilt, aber na gut. Ich wollte nur eine Zeichnung von Do 49 machen und der lag nun mal auf DE 0°.

    Servus Roland, servus Johannes (et al.),


    Offene Sternhaufen sind ja dadurch definiert, dass die Sterne des Haufens aus einer gemeinsamen Gaswolke entstanden sind und gravitativ gebunden sind. Früher lagen aber keine so umfangreichen Daten zu den Parallaxen und Geschwindigkeiten der Sterne vor wie heute. Man hatte also früher nach Sternverdichtungen gesucht und diese als (potentielle) Offene Sternhaufen deklariert. Manche Haufen sind halt extrem sternreich (wie M 11 oder NGC 7789), andere eher sternarm. Und wo liegt sie Untergrenze? Sind auch 20 Sterne schon ein Haufen?


    Insofern lässt sich nur am Bild schwer entscheiden, ob etwas ein OC ist oder nicht. Man muss zumindest mal prüfen, ob Sterne überhaupt zueiander räumlich nahe stehen. Ist bei Doppelsternen ja auch nicht anders. Hier ist nur kurios, dass der Katalog eben nur 47 Einträge hat, aber eben die Nr. 49 ab und zu auftaucht. Ob es ein OC oder ein Asterismus, ist dann das nächste Problem.


    Ich gehe (im Moment) von einem fehlerhaften Eintrag aus und, da an diesem Ort in den einschlägigen Datenbanken (jedenfalls von mir) nichts zu finden ist, davon aus, dass die paar Sterne dort eben gar kein Offener Sternhaufen sind.


    Offene Sternhaufen sind für das Verständnis der Entwicklung und Sternentstehung von Galaxien sehr wertvoll. Sie haben ein begrenztes Alter, da immer wieder Sterne aus dem Haufen "verdunsten". Methusaleme wie NGC 188 müssen früher also extrem sternreich gewesen sein, um immer noch Reststerne zu haben. Und es spielten die Gezeitenkräfte der Milchstraße eine große Rolle in der Entwicklung bzw. beim Zerreißen der Haufen. Und wenn man bedenkt, dass auch die meisten Sterne des Großen Wagens ein Offener Sternhaufen (bzw. der Ursa Major-Bewegungshaufen) sind, mit weiteren, hellen, am Himmel zerstreuten Sternen, dann kann das Thema (finde ich) schon faszinierend sein. Aber Geschmäcker sind immer unterschiedlich. ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Roland,


    super, danke dir! In den Pretty Deep Maps ist er auch als Dolidze 49 eingetragen (jetzt konnte ich ja an der Position nachschauen und wurde dort sofort fündig), in den Onlinequellen habe ich aber nichts finden können. In anderen Karten wie dem TriAtlas sind die anderen Dolidze-Haufen in der Nähe verzeichnet (z.B. Do 23 und Do 25, aber nicht Do 49). Möglicherweise war es ein Fehleintrag oder was inoffizielles, was noch in manchen Atlanten zu finden ist, denn eigentlich sollte es dann in den offiziellen Datenbanken stehen. Ich werde mal schauen, ob ich etwas herausfinde. So Detektivarbeit finde ich spannend.


    Und ja, die Objekte stehen alle auf / in der Nähe des Himmelsäquators.


    Tut mir leid, aber Posts von oben genannter Person lese ich nicht mehr. daher weiß ich nicht was du vermutest.

    Sowas finde ich natürlich sehr schade. Ich weiß nicht, was vorgefallen ist und will es auch gar nicht wissen. Ich kann nur hoffen, dass sich solche Verstimmungen wieder geben.


    Liebe Grüße aus dem sehr allgäunahen Oberbayern rüber über den Lech in das echte Allgäu :)

    Christoph

    Servus Roland,


    vielen Dank für die nachgereichten Informationen. Und nein, dein Herz soll nicht tiefer rutschen, um keinen Millimeter. Ich hatte nur aus Neugierde nachgefragt und wollte keinerlei kardiologischen Nebenwirkungen damit erzeugen 8o


    Ich selber liebe ja Offene Sternhaufen, weshalb ich insbesondere bei etwas obskureren Katalogen wie dem Dolidze hellhörig werde. Denn iDSA habe ich allerdings nicht. Und offiziell hat der Do-Katalog nur 47 Einträge. Vielleicht waren es mal mehr und zwei wurden gestrichen. Ich habe da aber auch keine Ahnung. Ich bin aber sehr neugieriig geworden. Falls du dir zwischendurch mal die Mühe machen könntest, die Koordinaten dieses Haufens aus dem iDSA herauszusuchen (oder ein anderer Mitlesender, der den Atals besitzt), wäre ich sehr dankbar. Dann würde ich versuchen, der Benennung mal auf den Grund zu gehen. Zudem würde ich ihn gerne mal selber besuchen, wozu ich die Position erstmal bräuchte.


    Herschel 1 hatte ich übrigens mal fast zum Objekt des Monats gemacht, da der Kleine Hund als quasi komplett frei von nennenswerten Deep Sky-Objekten sein soll (abgesehen von Prokyon als Doppelstern, der aber eine sehr harte Nuss ist, auch wenn diese aktuell etwas weicher ist durch den fast größtmöglichen Winkelabstand, den Abell-PNs, ein paar Berkeley-Haufen und schwachen Galaxien).


    Was den Zusammenhang betrifft – ich vermute, Ben hat den Nagel auf den Kopf getroffen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Roland,


    erneut sehr schöne Zeichnunge, die einen wirklich animieren, selber öfter und genauer zu zeichnen. Super!


    Ich habe nur ein paar Fragen... Do 49 soll Dolidze 49 sein? Hast du dich da verschrieben oder meinst du einen anderen Katalog? Soweit ich weiß, gibt es nur 47 Dolidze-Haufen. Jedenfalls finde ich nicht unter Do 40 oder Dolidze 49.


    Streicher 56 – ich finde nirgends den Streicherkatalog online. Es sind ja viele, schöne Sternmuster in diesem Katalog hinterlegt worden. Hast du einen Tipp, wo ich den Katalog finden könnte? (Nebenbei: Streicher 56 hast du als Offenen Sternhaufen deklariert – bei Webda finde ich da nichts; ich dachte, alle Streicher-Objekte wären Asterismen)


    Herschel 1 in CMi kenne ich, wobei ich diese Bezeichnung nur in den Pretty Deep Maps gefunden habe. Ich meine mich zu erinnern, dass dieser kleine Haufen früher als Mehrfachsternsystem angesehen wurde.


    Gemeinsamkeit zwischen Galaxien, Sternmusern, Offenen Sternhaufen und Doppelsternen? Puh, kniffelig. Ich fürchte, da braucht man Insiderwissen. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph