Beiträge von Andreas Koke im Thema „Binning in der Kamera oder mit Software“

    Moin Heinrich,


    was möchtest Du mit dem Binning erreichen?


    Mit Binning steigerst Du die Empfindlichkeit und die "full well capacity", d.h. wie viele Elektronen in ein Pixel passen und erkaufst Dir das dann mit geringerer Auflösung. Durch die erhöhte full well capacity bekommst Du mehr Dynamik (kannst länger belichten). Daher macht Binning tatsächlich nur in Hardware, also on-chip Sinn. Stell Dir die Pixel als Eimer vor.... bei 2x2 binning hast Du vierfache "Kapazität", bevor der Eimer überläuft. Ohne hardware binning läuft ein Eimer (bei 2x2 binning: 4 mal) schneller über. Hast Du bei der Belichtung die full well capacity überschritten, kannst Du mit der Software nichts mehr retten. Informationsverlust an der Datenquelle.


    Ich sehe an Deiner Ausrüstung, dass Du das binning wohl mit einer mono Cam machst. Ich habe die QHY268C und die Leute werben bei der Farbkamera tatsächlich mit Hardware-Binning. Was bei einer Farbkamera nur sehr sehr aufwändig realisierbar ist: das binning muss auf gleichfarbige (!) Pixel und nicht einfach auf benachbarte Pixel angewendet werden. Die QHY268C wendet binning auf benachbarte Pixel an. Mit dem entsprechenden Ergebnis: wertlos, Qualitätsverlust, keine Steiegrung der Empfindlichkeit. Also ein Marketing-Gag.

    Hoffe, das hat geholfen, CS

    Andreas