Beiträge von AlexKA im Thema „Wie alles begann - Astrofotografie mit einfachen Mitteln (Canon G15 Systemkamera aufgeblähte Sterne)“

    Hallo Stathis,

    Ich finde deine beiden Bilder ansprechend und die Sterne für eine Systemkamera scharf genug und nicht übermäßig aufgebläht

    danke für das nette Feedback, denn genau da war mein "Klemmer" !
    Ich hatte keine Referenz und deswegen wusste ich nicht ob die Bilder "technisch passend" sind.


    Das mit der Bathinovmaske und den Blendenstufen werde ich aber ausprobieren.
    Einfach um zu sehen ob und was für ein Effekt es hat und um Christoph und Ralf Feedback zu ihren Tipps geben zu können.

    Ich mache gerne solche Stimmungsbilder mit Vordergrund ohne Nachführung und stacke sie mit Sequator im "freeze ground" Modus

    Ja Stathis, Stimmungsbilder " zu finden " und zu fotografieren ist wirklich etwas Schönes !
    So entstand auch das Mondbild was ich als Avatar-Bild hier einstellte.

    Bis jetzt kannte ich Sequator noch gar nicht und dachte das man die Komposits selbst von Hand erstellen muss.
    Es scheint das sich in den letzten Jahren, wo ich wenig Zeit für mein Hobby hatte, doch einige neue Software-Tools & Techniken dazugekommen zu sein !
    Auch Siril ist mir erst hier "über den Weg" gelaufen.


    Ich würde mich über weitere solcher Bilder von dir freuen.

    Wenn mein Privatleben & Beruf es zulassen werden hier sicherlich bald weitere Bilder folgen !


    Grüße und Dank an alle dir mir hier in dem Thread geholfen haben :thumbup:


    Alexander

    Hallo Christoph,


    ok, genau falsch herum interpretiert .... dafür erst recht ein Verständisproblem


    1.) Je größer die Blendenzahl desto größer wird also das Beugungsscheibchen ?
    2.) Bei gleichem Sensor und einer größeren Brennweite (größere Blendenzahl bei gleicher Öffnung) bekommt man somit weniger Details bei höherer Vergrößerung ?

    Man müsste also die Bilder auf den gleichgen Maßstab vergrößern und/oder verkleinern.

    Bezogen auf deine zwei Bilder ja, aber:

    Dein Sensor ist 24x36mm groß und dein RC hat eine Blendenzahl von 8.
    Mein G15 Sensor ist 5,7x7,6mm groß bei einer Blendenzahl von 2.
    Die Chipgröße ist um Faktor 4,4 kleiner aber der die Blendenzahl und damit die Größe des Beugungsscheibchens ist auch um Faktor 4 kleiner.


    3.) Also bei der Betrachtungsweise ist der Unterschied nicht so groß, oder ?


    Ich bin mit meinem 4µm-Vollformatchip um Faktor 2 unter der Größe des Beugungsscheibchens bei meinem Teleskop. Ein Vollformatchip mit kleineren Pixeln ergäbe also für mein RC keinen Sinn.

    Hier haben wir jetzt eine Differenz zur RC-Kamera Kombi (aber weniger zum Tele)
    Bei der G15 haben wir eine Pixelgröße von 1,9 µm, bei einem Beugungsscheibchen von 2 µm.


    4.) Somit ist die Pixelgrößen zu groß um alle Details auflösen zu können ?
    5.) Wenn die G15 eine Pixelgröße von 1 µm hätte, müsste es aber genau so sein wie bei der RC-Kombi ?

    6.) Wenn Ich auf Blende 4 gehen, erzeuge ich zwar ein Beugungsscheibchen von 4 µm, sollte aber keinen Unterschied im Bild erkennen können da die Pixelgröße der G15 eh zu groß ist ?
    7.) Und genau deswegen werden meine Sterne etwas größer sein als mit deiner RC-Kombi ?


    Eine größere Blende probiere ich garantiert aus !
    Wahrscheinlich werde ich mir eine Serie anlegen müssen mit Blende 2,8 , 3,6 und 4.0, um zu sehen bis zu welchem Punkt es eine Verbesserung bei den Farbfehlern geben wird.


    Eine Blende vorne an die G15 montieren könnte gehen, wenn es eine Blende mit einem 58mm Gewinde gibt.
    Ich habe den Adaptionstubus der G15 mit der man verschiedene Filter aufsetzen kann.

    Ich kann sogar mein Seben-Zoom an den G15-Tubus adaptieren um afokale Fotos zu machen ;)



    Grüße


    Alexander

    Hallo Ralf,


    danke für den Tipp !

    Bei der G15 wurde mal durchprobiert mit welcher Blende die meisten Details eingefangen werden.
    Das war bei Blende 4 und die nutze ich gerade in Sommertagen häufiger anstatt den ND-Filter einzusetzen.

    Wenn ich die Bahtinov fertig habe und ein klaren Himmel vorhanden ist, dann probiere ich einmal mit Offenblende und einmal mit f4 eine Serie zu erstellen.


    Grüße


    Alexander

    Hallo Christoph,


    danke für die sehr ausführliche Erläuterung und die Bilder zur Veranschaulichung


    d = 1 µm * f / D


    f / D ist das Öffnungsverhältnis, was eben bedeutet, dass das Beugungsscheibchen neben D auch von der Brennweite f abhängt (da von der Brennweite auch die Winkel abhängen usw.).

    Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine das du da einen Dreher in der Formel hast, denn wenn
    d = Beugungsscheibchendurchmesser
    f = Brennweite und

    D = Durchmesser Objektivöffnung
    dann müsste doch f / D die Blendenzahl also der Kehrwert des Öffnungsverhältnisses sein, oder ?

    Ich habe einfach mal mit dieser Formel nachgerechnet d = 1 µm * D / f und komme damit auf folgende Werte:

    dein RC: d = 1 µm * 203/1624 ~ 0,125 µm
    dein Tele: d = 1 µm * 71/200 ~ 0,355 µm

    meine G15 bei "KB eq. 100mm" Brennweite:

    d = 1 µm * 11/22 ~ 0,5 µm


    Müsste man jetzt nicht noch die Pixelgröße der Kamera in Relation setzen ?
    Bei deiner Kamera vermute ich die Pixelgröße so um die 4 µm.
    Bei der G15 liegt die Pixelgröße bei 1,9 µm.

    Daraus würde sich dann folgende Relation von Beugungsscheibchengröße zu Pixelsensor ergeben:
    RC = ca. 3,1% der Pixelgröße
    Tele = ca. 8,9% der Pixelgröße
    G15 = ca. 26% der Pixelgröße =>
    um Faktor 8 stärker verwischt als das RC System und um Faktor 3 gegenüber deinem Tele


    Oder kann man es so nicht ausdrücken ?


    Ich selber habe keine Bahtinovmaske für mein Teleobjektiv, sondern stelle immer mit dem Life View bei maximaler Vergrößerung scharf

    Genau so habe ich bis jetzt gearbeitet: Im manuellen Modus und mit der Lupenfunktion das Bild scharf gestellt.

    Anscheinend nicht scharf genung !


    Also doch eine Bahtinovmaske basteln, denn für so eine kleine Kamera kann man bestimmt keine kaufen.
    Seit den Videos von John Dobson bin ich da doch motivierter :)



    Grüße


    Alexander

    Hallo Christoph,

    die Sterngröße hängt von der Öffnung und dem Öffnundgverhältnis ab

    das war mir bis jetzt nicht bekannt !

    Gibt es so etwas wie eine Fausformel ?

    Gibt es evtl. auch eine Seite wo das erklärt wird warum das so ist ?

    Wie hast du das Foto eigentlich erstellt?

    Ups habe ich doch glatt vergessen :whistling:

    Mein Workflow ist:

    - die G15 mit CHDK (Canon Hacking Development Kit) betreiben

    - sehr viele kurzzeitbelichtete Raw-Bilder (ich meine hier waren es etwas über 800) aufnehmen

    - das ganze in DeepSkyStacker mit Flats, Darks und Bias stacken
    Hier wurden auch die Farben eventuell grob korrigiert ( manchmal war das Ergebnis zu rötlich ) und das ganze Bild abgedunkelt, da die Ergebnisse bei mir immer sehr hell sind.

    - in Regim eventuell die Farben korrigiert (über den Namen des Sternes)

    - in Fitsworks Nebel geebnet

    - Das Ergebnis als 32-Bit-Fits und auch als 16 Bit tiff abspeichern, wegen Gimp.

    - in Gimp gestreckt & eventuell die Farben verstärkt


    Ich habe noch einmal in mein Archiv geschaut und mir das Ergebnis nach dem Stacking angeschaut.

    Bereits da sieht man aufgeblähte Sterne.
    Also doch falscher Fokus oder UV-IR-Cut Filter ...


    Da muss ich mir eine Bahtinov für die G15 basteln und es einfach mal ausprobieren, oder ?


    Und ja, ich finde es auch erstaunlich, was man heutzutage mit einfachen Mitteln abbilden kann.

    „Fernglas-Objekte“ kann die Kamera noch, aber wenn es Richtung Nebel geht erreicht sie ihr Limit.


    Den Orion habe ich gerade so fotografiert bekommen, aber keinen anderen Nebel !



    Zum Glück gibt es genug Fernglas-Objekte ;)


    Gruß


    Alexander

    Hallo zusammen,


    da ich hier neu bin, erzähle ich kurz wie ich überhaupt dazu kam mit einer Canon G15 (kam 2012 auf den Markt) auf einem Gorillapod Astrofotos zu machen.

    Für alle die sich nicht mehr daran erinnern können was für ein „Schätzchen“ ich meine, hier ein Link :)

    https://www.chip.de/test/Canon-PowerShot_G15-Digitalkamera-Test_139890387.html


    Angefangen hat es mit einem Spaßfoto aus einem Dachfenster in einer klaren Nacht.

    Also ausprobiert was frei Hand und mit 1 Sekunde Belichtungszeit machbar ist.

    Ich musste zwei Dutzend Bilder schießen, damit wenigsten 5 ok waren :D



    Als ich dann später mir Stellarium holte und mal nachschaute was auf dem Foto zu sehen war, war ich mehr als erstaunt !

    Hatte ich tatsächlich DeepSky-Objekte mit so einer kleinen Kompaktkamera fotografiert ?


    Genau das war mein „Trigger“ weiter zu machen, weil ich herausfinden wollte was alles mit der Kamera machbar ist !


    Im obigen Bild sieht man auch die vorherrschende Lichtverschmutzung, was mich aber nicht davon abhielt trotzdem Bilder aus dem Garten vom Himmel zu machen.

    Was dabei herauskam könnt ihr im nächsten Bild euch ansehen, denn da habe ich eine Frage an euch.


    Der Punkt der mich noch stört sind die „aufgeblähten“ Sterne.

    Ich dachte immer ich wäre etwas neben dem Fokus, aber ein andere Kollege meinte das es auch an einem fehlenden UV-/IR-Cut Filter liegen könnte.


    Die Kamera hat so einen Filter intern verbaut, aber auf der anderen Seite betreibe ich sie ja in einem Grenzbereich.

    „Running Man“ und den Pferdekopfnebel konnte ich z.B. gar nicht „einfangen“, aber den Orionnebel schon recht gut.
    Man sieht sogar einen leichte rötliche Färbung.

    Außerdem meine ich mich zu erinnern das ich öfters den Rotbereich nach links zu blau und grün verschieben musste um den Rotstich herauszubekommen …. :/


    Was meint ihr ?



    Oder sind die Sterne in Ordnung und ich meine das nur ?
    Wie ist eure Meinung ?


    Viele Grüße


    Alexander