Beiträge von Gotthard Stuhm im Thema „Zeigt her eure Kugelsternhaufen“

    Hallo Andreas, Dein M92 ist ein super Beispiel für die Qualität, die man mit 8“ trotz Ruhrgebietsrandlagenhimmel erreichen kann! Topp! :) Bei meinem M 92 mit 12“ Optik längeren 6h 25m an Belichtung sind da die Sterne kaum einen klitzekleinen Hauch crisper. Norden ist hier übrigens mal links.




    LG Gotthard

    Hallo zusammen .. . die Jagd nach den Exoten bleibt spannend. :)


    Ja klar, mehr Aperture ist für das Ziel der höchst möglich erreichbaren Auflösung natürlich der Königsweg. Aber wie man hier bei den eingestellten Bildern sieht, sollte man die kleineren Fernrohre auf keinen Fall unterschätzen. Tolle Bilder!!! Und vor allem gar nicht von den großen Kloppern ... sondern gleich frech ran an die fernen, kleinen Extragalaktiker! Super! :)


    Ich bring jetzt erst mal noch einen Nachtrag zum Pease 1 im M 15. Nach Jans Auffassung könnte ich die Auflösung meines 12-Zöllers ja noch effektiver nutzen. Mag sein. Auch die Technik des lucky lmaging könnte noch ewas bringen. Mein Ding ist das allerdings nicht. Das liegt daran, dass ich normalerweise keine Kugelsternhaufen aufnehme. Ich habe mich auf kleine Galaxien (Arps, Abell-Haufen etc.) spezialisiert, und die brauchen längere Exp.-Zeiten ... die unter meinem Himmel eh bei ISO 800 und max. 180 s enden. Wenn die Kameras soweit sind, dass sie bei mag 16 noch so effektiv arbeiten wie heute bei Planeten ... ok, dann kann man drüber nachdenken. Kugelsternhaufen fotografiere ich eigentlich nur als kurze Reihe von Testbildern in der Dämmerungsphase, wenn ich den Fokus klar mache. Nach Wochen kommen dannn auch mal ein paar Stunden zusammen ... bei M 15 ist das noch in der Anfangsphase geblieben. Aber für Pease 1 hat das ja schon gereicht. So ... und das habe ich mir jetzt noch mal näher angesehen. Wie gut ist die Qualität des Bildes eigentlich im Vergleich zu anderen Optiken?


    Die beiden Bilder zeigen einmal den Vergleich mit der Hubble-Aufnahme und einmal mit dem 81cm Reflektor von Mt. Lemon. (Höher aufgelöst in meiner DropBox)


    Natürlich, die Auflösung von Hubble ist unerreichbar. Und da ist dann auch der PN unübersehbar. Interessant ist aus meiner Sicht, dass auch beim Hubblebild der Kern wirklich bis knapp ans Absaufen ausbelichtet ist. "Details" sind da auch nur noch zu erahnen. Da finde ich, dass wir mit unseren "HDR"-Versuchen bei der Bildbearbeitung gar nicht so schlecht dastehen. :) Um den Vergleich zu optimieren, habe ich den mit dem Hubblebild übereinstimmenden Ausschnitt aus meinem Bild (oben rechts) noch einmal kurz durch die Farb- und Kontrastregler gedreht. Das untere Bild zeigt die Details jetzt noch klarer. Auch der PN kommt besser raus. Viel mehr geht mit 12" m.E. im Verfahren "quick and dirty" kaum.




    Für den Vergleich mit dem 81cm-BIld brauchte ich keinen Ausschnitt anfertigen. Auf den ersten Blick ist das Mt-Lemon-BIld natürlich wesentlich tiefer ... aber wenn ich mir die Auflösung anschaue, sieht das mit 12" gar nicht so dramatisch schlechter aus. Das ist also doch schon recht ordentlich. :) Ja ... und dann ... wo ist denn der PN in der Aufnahme mit dem Riesenteleskop? da sieht dann auch die Canon 600D gar nicht so übel aus! :)





    Insofern bin ich mit meiner nebenbei entstandenen Aufnahme recht zufrieden. Gepostet habe ich sie ja auch mehr wegen des von Thomas erwähnten Pease 1. Kommen wir also zu den extragalaktischen Exoten und zu "Feinheiten". Da hier bei Mayall 2 und dessen in Einzelsterne auflösbaren Darstellung ja schon auf den SDSS hingewiesen worden ist, möchte ich anmerken, dass der SDSS für mich und meine faint fuzzy - Jagd eigentlich die maßgebliche Referenz ist. Auch unter meinem Bortle 7 Stadthimmel sind mit 12" die "Vorgaben" des SDSS erreichbar. Man braucht nur Geduld ... 2500 mm Öffnung haben eben etwas mehr Lichtsammelfläche als 300 mm.


    Mit 20" bewegt man sich deshalb schon in einer anderen Dimension und sollte gar keine Probleme haben, mit dem SDSS vergleichbare Resultate zu erzielen. Es gibt nicht so viele Astrophotographen, die sich mit 10" bis 12" - Optiken an diese Herausforderungen heranwagen. Einer davon ist mein Hobbykollege (bzgl. Arps und Konsorten) Gary Imm aus Texas. Dessen "Arbeit" und Ergebnisse kann ich nur jedem, der auf der Jagd nach dem Besonderen ist, sehr ans Herz legen. Für die Community hat er übrigens auch ein entsprechendes Kompendium im Angebot ... äußerst inhaltsschwer und kostenlos downzuloaden!


    Gary Imm - Extragalaktische Kugelsternhaufen mit 11"


    Gary Imm - Webseite / Download Kompendium


    In diesem Sinne: Weitermachen ... dann wird's kugelrund! :)


    LG Gotthard

    Hallo Jan,


    alles is natürlich Geschmackssache, na klaro. Aber, wenn Kugelsternhaufen aussehen wie simple Offene Sternhaufen, weil man mit kaum 10 Minuten Belichtung keine 100.000 ! Sterne mit ihrem Licht abbildet, das dann natürlich bei der miesen Auflösung unserer Optiken zusammenmatscht ... dann ist das nicht nur Geschmackssache ... sondern da fehlt es dann einfach an "Details" ... bzw. dem Wichtigsten! :)


    Ja klaro ... Pease 1 geht auch, sogar ohne Schmalbandfilter. Und tatsächlich, das "Wölkchen" schwimmt dann auch auf den schwammigen Sternen, die auch alle mit drauf sind.





    LG in die Runde! Gotthard

    Nettes Thema … dann pack ich hier auch mal 3 kompakte Sternhaufen rein.


    Alle Bilder sind aufgenommen mit einem 12“ ONTC f/5,3 auf einer EQ8. Kamera ist eine astromod. Canon 600D. Ich fahr schon aus ôkologischen Gründen nicht dutzende kilometer raus sondern betreibe Innenstadtastronomie unter einem Himmel mit Bortle 7 bzw. SQM < 18. M 56 (15h) und M13 (h 21) sind crops, der exotischere NGC 7006 (2,1 h) ist nicht gecroped. Ausrichtung: N oben.









    LG und always clear sky!


    Gotthard