Beiträge von darksiteseeker im Thema „Zenitprisma oder -spiegel?“

    Hallo Zusammen,


    um einmal wieder zur Ausgangsfrage zurückzukehren:


    Es gibt tatsächlich Opjektive in Teleskopen, die für einen zusätzlichen Glasweg berechnet sind. Der Glasweg hat dabei nicht allein Auswirkung auf die farbreine Abbildung des Objektivs, sondern auch auf die Anforderungen an die sphärische Aberration und muß daher bei der Konstruktion des Objektives berücksichtigt sein.


    Ich verwende daher kein einfaches Zenitprisma in Dreiecksform, sondern ein Pentaprisma, das einen zusätzlichen Glasweg von 10 cm in den Strahlengang einbringt. Ein Zenitprisma mit T2-Gewinde hätte einen Glasweg von ca. 36 mm.


    Es zeigt sich nun an Mars und Jupiter, daß der passende Glasweg von 10 cm tatsächlich über die Art der Abbildung entscheidet:


    - Mit dem passenden Glasweg zeigt Mars alle subtilen Details, die man sehen will und die Scheibe des Planeten wird randscharf ohne jede Diskussion.

    - Mit dem passenden Glasweg zeigen die Jupiterbänder eindeutig und kräftig ihre rot/orange Farbe neben den gauen Strukturen.


    Mit Glasweg von nur 36 mm und einem einfachen Zentiprisma fällt das Ergebnis deutlich mau aus. Mit Zenitspiegel fällt das Ergebnis ebenfalls deutlich mau aus.


    Interessant ist, daß man durch Hintereinanderschalten von 2 Zentiprismen mit 36 mm Glasweg das Ergebnis sichtbar wieder verbessern kann, das Ergebnis geht deutlich in Richtung des mit 10 cm Glasweg.


    Die 10 cm Glasweg wurden konstruktiv vorgegeben, um den Glasweg des alten Baader-Großfeldbino ausgleichen zu können.


    Bei Teleskopen, die von kleinen Manufakturen hergestellt werden. muß und kann man die Frage des zusätzlichen Glasweges vor der Bestellung klären, d.h. ob man ein Prisma oder einen Zenitspiegel braucht.


    Bei unter diversen Labeln in großen Stückzahlen vertriebenen Teleskopen hilft nur die optische Bank, um ermitteln zu können, ob und mit welchem zusätzlichen Glasweg das System tatsächlich farbrein arbeitet. In der Regel dürfte kein Zenitprisma, sondern ein Zenitspiegel die Lösung sein. Dies vor allem dann, wenn das Teleskop für den fotografischen Gebrauch beworben wird.


    Beste Grüße


    Dietmar