Hallo Alex,
danke für die Antwort. Dennoch: Das Zeiss seine Teleskope eigens für ihr Prisma rechnet und du keine Farbfehler siehst bei Verwendung von Spiegeln, heißt noch nicht, dass die Teleskope für die Verwendung ohne Prisma optimiert sind. Es wird im allgemeinen so sein, dass sie nach Preisleistung mehr oder weniger optimiert sind, ohne auf ein Prisma oder Spiegel Rücksicht zu nehmen.
Hi!
Ich versuche das noch einmal zu präzisieren:
Zumindest bei den Zeiss APQ ist bekannt, dass das Prisma Teil der Optikrechnung war. Das ist bekannt, allerdings habe ich da außer Internet und Kontakten zu Zeissianern keine Quellen parat. Müsste man mal die alten SuW durchforsten, oder ob es noch alte Prospekte gibt. Dass wenn jemand weiß, was er beim Optik-Design macht, das die Optik-Abteilung von Zeiss war, darüber muss man glaube nicht diskutieren. Ich habe aber nie durch einen APQ geschaut – sorry, falls das falsch rüber kam.
Ich habe also keinen APQ; unser Zeiss Coudé mit AS-Objektiv im Verein hatte weder Prisma noch Spiegel im Lieferumfang, da wurde immer geradsichtig von unten beobachtet. Da kann ich nur sagen, dass man mit einem 2"-Spiegel gerade so in den Fokus kommt und mit einem Lichtenknecker-Okularrevolver überhaupt nicht. Prisma habe ich da nur in Verwendung mit Bino-Ansatz und Glaswegkorrektor getestet, nie ohne. Da kann ich nicht sagen, was besser ist.
Das Gerät, das mit dem mitgelieferten Prisma besser funktioniert hatte als ohne, war soweit ich mich erinnere ein billiger 70/900 Achromat. Wenn das Komplettpaket vom Hersteller funktioniert und nicht mehr, wenn man es auseinanderreißt, legt nahe, dass es so gedacht ist. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Hersteller einen Billigrefraktor baut und dann schaut, mit welchem Zubehör das Bild was taugt. Aber ich gestehe dir zu: Es ist letztlich Spekulation.
Bei unseren Oldtimern spekuliere ich auch, aber Emil Busch hatte seinerzeit dieses Teleskop
mit diesen Okularen
verkauft. Eines davon (das im Hintergrund liegt) ist über 30cm lang, da war weder Prisma noch Spiegel vorgesehen. Wobei damals wahrscheinlich nur geschliffen wurde, bis überhaupt ein Bild rauskam... was manch Billighersteller heute wohl auch noch amcht, und dann im Tubus maximal abblendet, damit das Bild noch einigermaßen was taugt.
Und an meinem Vixen 80/910 Mf führt das Prisma zu einem grottigen Bild - da hatte ich einmal durchgeschaut, igitt. Das beweist zuerst einmal natürlich, dass du nicht sagen kannst, dass auch ein billiges Prisma immer besser ist, sondern dass es auch miese Prismen gibt. (Das Prisma verbastel ich gerade für einen Sucher mit Schrägeinblick, für 10x taugt es noch...)
Und dass gerade einige ohnehin fotografisch ausgelegten Refraktoren für den EInsatz ohne Glasweg gerechnet sind: Messegespräche mit Händlern und Herstellern.
Aber wie gesagt: Ich kann da weder zu bestimmten Herstellern noch zu den einzelnen Modellen pauschale Aussagen machen. Gesagt hatte das nur Zeiss damals (und sicher weiß ich es nur von den APQ). Wenn du eine gesicherte Aussage willst, ob ein bestimmtes Gerät für Spiegel oder Prisma ausgelegt ist, musst du den Hersteller zu diesem Modell fragen. Pauschalisieren lässt sich nichts, schon weil der Einfluss des Prismas ja auch vom Öffnungsverhältnis abhängt. Ich habe hier auch Okulare, die bei f/15 grottenschlecht sind und bei f/28 wunderbar.
Optik hat immer wieder Überraschungen zu bieten, mit pauschalen Tipps zu Gerätekombinationen bin ich vorsichtig, wenn man das beste herausholen will.
Beste Grüße,
Alex