Beiträge von quilty im Thema „Zenitprisma oder -spiegel?“

    Hallo Christof,


    in einem Punkt hast du recht, ich hab auch nach Meinung gefragt. Aber vor allem nach Erfahrungen und keine angelesenen Meinungen. Der Ton kam nicht von mir rein. Mich interessiert bei dem Thema einfach nicht, was von jemandem zu halten ist, der seinen Spiegel kaputtputzt. Und geradezu unverschämt die Unterstellung, ich würde das tun. Was macht dich glauben, ich dürfe nicht entsprechend reagieren?

    Lies nochmal durch. Substanzielles kam nur von Jürgen. Und ich bleibe dabei, dass Glasoberflächen unkomplizierter als Spiegeloberflächen sind. Ich werde auch weiterhin hier Leute loben ohne dein Einverständnis, mit Verlaub.


    Im übigen kann ein Prisma die CA des Refraktors auch heilen, je nach Material. Nach meiner Kenntnis gibts sowieso nur BK7 und BK4. Und dann kommt es auf den gesamten optical train an, obs am Ende durchs Prisma besser oder schlechter wird. Ist aber immer unwichtiger, je größer die Brennweite ist. Ist es denn so, dass die Optiken für Zenitspiegel gerechnet sind? Ich glaub das nicht. Ich glaube bezüglich CA ist es überhaupt nicht generell zu sagen, ob die Abbildung besser mit Spiegel oder Prisma ist.


    Gruß

    Stephan

    Nochmals der Hinweis- wenn du mit Putzen die Quarz (SiO2) Beschichtung schädigst, dann wirst mit dieser Putzmethode die Glasflächen des Prisma stärker schädigen, SiO2 ist härter als Glas.

    Die Oberfläche eines Spiegels ist nichts anderes als eine Glasoberfläche- weshalb sollte die schwieriger zu bearbeiten sein? Und zu "empfindlich..." siehe vorherige Anmerkung.

    Das ist Fakt und die Auswirkung wurde bei dem Zeiss APQ ausgenutzt, um die CA des APQ zu verringern. Und die hatten nicht unbedingt eine recht kurze Brennweite. Nur wurde das bei dem Teil ganz gezielt so gerechnet. Und das ein Prisma im Strahlengang CA erzeugt, ist bekannte Physik. Ob sich das brennweitenabhängig mehr oder weniger auswirkt, ist dabei egal, es wird auf jeden Fall eine Verschlechterung eintreten. Außer das Objektiv des Refraktors bildet zufällig so ab, wie es ein Zeiss APQ tut.

    unwichtig

    Die Oberfläche eines Spiegels ist nichts anderes als eine Glasoberfläche- weshalb sollte die schwieriger zu bearbeiten sein? Und zu "empfindlich..." siehe vorherige Anmerkung.

    falsch


    Das ist Fakt und die Auswirkung wurde bei dem Zeiss APQ ausgenutzt, um die CA des APQ zu verringern. Und die hatten nicht unbedingt eine recht kurze Brennweite. Nur wurde das bei dem Teil ganz gezielt so gerechnet. Und das ein Prisma im Strahlengang CA erzeugt, ist bekannte Physik. Ob sich das brennweitenabhängig mehr oder weniger auswirkt, ist dabei egal, es wird auf jeden Fall eine Verschlechterung eintreten. Außer das Objektiv des Refraktors bildet zufällig so ab, wie es ein Zeiss APQ tut.

    also angelesen. Fakt ist, dass das Prisma nur bei kurzen Brennweiten eventuell CA einführt.


    Hallo Jürgen,


    danke für die erste substanzielle Antwort. Von dir kenne ich das auch nicht anders.


    Gelbfilter hab ich tatsächlich gerne im Kurzbresser, um die Blauschleier wegzukriegen. Gerade im Herbst bei dem goldenen Licht, einfach toll.


    Aber heute war der Unterschied ohne jeden Filter so groß. Und immer hatte ich den Eindruck, auch durch andere Teleskope, dass der Zenitspiegel kälteres Licht und weniger Kontrast macht.

    Also, die Reflexion am Diagonal ist die besser als an einer Spiegeloberfläche weil total? Ist da was dran, dass beim Spiegel das Licht nicht genau an einer Oberfläche sondern in der Tiefe reflektiert wird?

    Die anderen beiden Glasflächen werden senkrecht passiert (außer bei kurzen Brennweiten) und sollten überhaupt keine Probleme machen. Laufzeitunterschiede (die gibts auch schon vorher durch 20 km Atmosphäre) stören nicht, oder? So lange kann ich aufs blaue Licht warten, bis das auch da ist :)

    Und du sagst auch, die Prismen sind aus der Mode gekommen. Fragt sich, wieso.


    Also, zunächst mal werd ich überall Prismen nehmen, es sei denn, es gibt andere Infos. Deine Aussagen sprechen eher fürs Prisma.


    Gruß

    Stephan

    hallo Gerd,


    darum geht es nicht. Das ist nur um zu illustrieren, dass Glasoberflächen einfacher herzustellen und zu pflegen sind als die empfindlichen Spiegeloberflächen.


    und Grund zum Reinigen kann man immer sehen, Staub ist ubiquitär. Schön, wenn du niemals das Bedürfnis hast, deine Glas- oder Spiegelflächen zu reinigen.


    Gruß

    Stephan

    Der Spiegel kann schlechter beschichtet und gereinigt werden. Weggeputzte Verspiegelung hab ich schon gesehen. Dann geht nix mehr. Egal, welches Poliermittel du nimmst, das Prisma kann wieder blank poliert werden, der Spiegel auch, aber dann spiegelt er nicht mehr.

    Dem Rest fehlt es an Sachlichkeit

    Wie gesagt, die CA eventuell nur bei kurzen Brennweiten, wobei der f/4,5 Bresser-Refraktor schon besser mit dem Prisma abbildet. Deshalb möchte ich wissen, ob diese CA angelesen oder erfahren ist.

    Und deshalb frage ich nicht nach Mutmaßungen, die kann ich auch, mit anderem (ich finde zutreffendem) Ergebnis, sondern nach Erfahrungen.



    Gruß

    Stephan

    Hallo Stefan,


    ich wüsste einige. Aber wichtiger ist mir die praktische Erfahrung.


    Zur Theorie: Prismen können CA einführen, aber nur sichtbar bei kurzen Brennweiten, wie dem kurzen Bresser, aber selbst da macht das Prisma schönere Bilder.


    Im Prisma gibt es drei Flächen, wobei die spiegelnde Fläche Totalreflexion macht, das ist glaube ich ein prinzipieller Vorteil

    Zweiter Vorteil: Alles Glasflächen, die besser poliert und auch gecoatet werden können als Spiegelflächen. Und auch besser gereinigt. Vielleicht ist irgendwann die Beschichtung weggeputzt, aber das Prisma funzt noch immer. Ganz anders die empfindliche Spiegeloberfläche.

    Drittens hab ich gelesen, mikroskopisch betrachtet spiegelt der Spiegel nicht an einer Fläche sondern in der Tiefe (er beugt eigentlich in einem optisch sehr dichten Medium) von soundso vielen nm. Das bringt eine Unschärfe ins Bild. (Das hab ich gelesen, hört sich aber logisch an).


    Das sind drei Gründe. Aber die Erfahrung zählt.


    im übrigen sind wir uns wohl einig (so nehme ich an), in 4 oder 5 Zoll sind die besten Teleskope Refraktoren. Werden sie größer, gibt es immer mehr Spiegel, aber doch nicht aus Prinzip! Sondern weil irgendwann so große Linsen aufwendig, teuer und untragbar werden. Die Spiegel sind quasi nur zweite Wahl, aus der Not geboren. Aber es gibt keinen Grund, die früher üblichen Zenitprismen immer mehr durch Spiegel zu ersetzen. Die sind klein und lassen sich leicht herstellen. Mein Verdacht ist auch, dass die Hersteller rausgefunden haben, dass Spiegel billiger sind und es schaffen, sie dem Kunden als besser zu verkaufen.


    :) Ich glaube, das dümmste, das man tun kann ist, einen guten Refraktor mit irgendeinem Zenitspiegel zu verwässern. Das ist das richtige Wort, verwässern.

    An einen Reflektor einen Zenitspiegel tu tun, ist immerhin konsequent.


    Gruß

    Stephan

    Mich würde interessieren, wie die allgemeine Meinung dazu ist.


    Meine manifestiert sich immer mehr: Billige Prismen sind besser als billige Spiegel.

    Ich habe jetzt zwei (wahrscheinlich billige, da Plastikgehäuse) 1,25" Zenitprismen von Meade und zwei Spiegel, einen 2" 99% dielectric von TS und einen billigen aus Plastik von Bresser (sogar 2 davon).

    Noch nie konnte ich einen Unterschied in der Abbildung zwischen dem TS und dem Bresserspiegel erkennen.

    Wohl aber war die Abbildung mit beiden Prismen sofort sichtbar besser als mit den Spiegeln. 1. sofort sichtbar: sattere, wärmere Farben 2. am Stern sichtbar (aber auch gerade eben an Baumflechten): etwas schärfere Abbildung.

    Sogar der Bresser AR102xs bildet durch das Prisma besser ab.


    Zuvor hatte ich die Spiegel nur mit dem Amiciprisma verglichen, und da konnte ich keine klare Entscheidung treffen. Zwar waren die Farben im Amici auch satter, die ganze Abbildung aber auch dunkler, außerdem macht der Dachfirst einen Spike. Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass es einfache Zenitprismen gibt.


    Die theoretische Erklärung dafür, also warum einfache Zenitprismen besser sind, hätte ich auch schon parat, aber Praxis zählt, habt ihr ähnliche praktische Erfahrungen?


    Gruß

    Stephan