Beiträge von PeterSurma im Thema „Dobson 10'' Feuchtigkeit am Hauptspiegel verhindern Lagerort Carport.“

    Wir reden von einem Dob und visueller Beobachtung, denke ich. Stimmt's ? Daher:


    Als non-technische Lösung sollte man vielleicht noch sagen, dass man das Teleskop besser in einem kühlen/trocknen Keller im Haus lagert, der (sogar deutlich) wärmer als Außentemperatur ist. *WENN* Du nicht gerade ein ausgesprochener Planeten- und/oder Doppelstern-freak bist ( maximale Detailerkennbarkeit bei hohen Vergrösserungen) dann wird Dich ein etwas zu warmer Spiegel nicht sooo besonders stören beim Beobachten, und Du bist das Tauproblem (eine zeitlang) los.


    Man empfiehlt natürlich immer möglichst Aussentemperatur-Lagerung, ABER in Deinem Fall war das ja wohl ZUVIEL des Guten, stimmt' s ? Dein Teleskop ist offensichtlich schon KÄLTER als Aussentemperatur, wenn es schnell beschlägt... Man muss also durchaus auch mal was alternatives tun ( können) :) wenn der Standardrat nicht funzt ...


    D.h. frag Dich ob Du überhaupt die hohe Auflösung = perfekt ausgekühlten Spiegel brauchst !!! Ausserdem kann ja auch die Luft am Beobachtungsort so schlecht/ turbulent sein, dass du den perfekten Spiegel gar nicht nutzen KANNST !!! ( externes Seeing = 20arcsec... ?)


    Man kann auch die Objekte, die tatsächlich höchste Auflösung brauchen (Planeten, DS, Details in PN...)in der Nacht etwas nach hinten schieben (beobachten wenn nahezu ausgekühlt)...


    Erst wenn du nachts LANGE beobachtest ( sagen wir 3h plus..., kommt auf die Masse des Spiegels, Lüftung, Tubus etc. an...) und der Spiegel dann voll auskühlt/unterkühlt bekommst du dann doch wieder Tauprobleme und musst zu den technischen Lösungen s.o. greifen... Oder Du HEMMST sogar das Auskühlen des Hauptspiegels (und auch des Tubus !) durch passive Iso. Kann sein, daß das Problem DANN eher der Fangspiegel macht (er ist exponiert vorne im Tubus und 'sieht' den eiskalten Himmel). Ebenfalls himmelseitige Iso als erste passive Maßnahme...


    Wir reden hier - Beschlagen während des Beobachtens im Lauf der Nacht - großteils über Strahlungs-Auskühlung (schätze ich). D.h. du musst verhindern, dass die Teile, die beschlagen, SEHR VIEL KÄLTERE Teile sehen ( d.h sie verlieren netto Temperatur durch Abstrahlung an das kältere Teil, weil das kältere Teil dem wärmeren weniger zurückstrahlt im IR). Der Himmel selbst ist ein besonders 'kaltes Objekt' in dieser Denke. Aber es kann natürlich auch der umgebende Tubus sein ( der den kalten Himmel sieht, abkühlt und dann damit indirekt den Spiegel abkühlt, weil dieser den kalten Tubus sieht). Deshalb könnte evtl auch Tubus- Iso helfen zeitweise, um ein Beschlagen WÄHREND der Nacht hinauszuzögern.. . ( billig: dünne, billigste Isomatten im Outdoorhandel, oder im Baumarkt nach der billigsten/leichtesten flexiblen Iso fragen... fette Verpackungs-Folien etc.. ) Einem Gitterdobson würde man sicher eine 'Socke' = Stoffummantelung verpassen.


    Letztlich: man kann übrigens SEHEN, wenn ein Spiegel noch nicht gut ausgekühlt ist ! Stern einstellen im Okular. Dann defokussieren. Dann siehst du die extra/intrafokalen Beugungsringe mit dem Schatten des FANGSPIEGELS IN DER Mitte , wie ein Donut. Wenn die Beugungsringe über der Spiegelfläche warbern und stark flackern, dann 'kocht' der Spiegel noch und ist noch nicht ausgekühlt. Wenn man jede 1/2...3/4 Stunde mal nachsieht, nimmt das mit der Zeit (Auskühlen des Spiegels) ab. Man sieht hier die turbulenten Konvektionszellen der Luft, die vom Spiegel per Kontakt angewärmt werden.. Wenn der Spiegel nicht mehr kocht, ist er bereit für Planeten, DS... (ABER die Aussenluft kann per se natürlich auch unruhig sein, klar...)


    Gruss, Peter


    PS: Beim Celestron C8 brauchst Du allerdings sehr schnell eine ( heizbar Taukappe) wegen der exponierten Schmidtplatte. Ich spreche oben vom Dob !