Beiträge von Cleo im Thema „Erfahrungsbericht: Kamera- und Bildauflösung in der Videoastronomie“

    Hallo zusammen,


    Jetzt entspannt euch mal ...


    Es gehört nun mal zum Wesen des Menschen, verstehen zu wollen, wie und warum etwas funktioniert. Jan, dazu trägst Du meines Erachtens sehr wenig bei.


    Umgekehrt würde ich mir von den anderen mehr ernsthaftes Interesse wünsche - beim von Jan gemachten Runter- und Hochvergrößerungstest müsste möglich sein, die Bildinformation vollständig wiederherzustellen, so lange man oberhalb der Nyqvistfrequenz bleibt. Oder doch nicht? Lohnt sich schon, da mal drüber nachzudenken. Da lernt man sicher einiges über den Zusammenhang von Sensorauflösung, SNR, Bittiefe und Kontrast, etc.


    Wenn man möchte. Haut euch gern weiterhin eure Standpunkte um die Ohren - ich bin dann auch mal weg.


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Holger,

    mehr 1:1 Vergleich als mit dem oben beschriebenen Zwischenverkleinerungstest ist wohl unter realistischen Bedingungen kaum machbar.

    CS Jan

    Hallo Jan,


    jein - Überzeugen ist nur zum Teil Fakten und zu einem guten Teil Psychologie. Da solltest Du die Wirkung, die ein Foto von zwei parallel aufgebauten Teleskopen hat, nicht unterschätzen.


    Zurück zu den Fakten, ich hab auch nochmal ein bisschen darüber nachgedacht, was für Kompromisse man eigentlich macht. Es hilft, die Effekte einzeln zu betrachten:

    • Bei konstanter Pixelgröße/Öffnungszahl und gleicher Zahl verwendeter Bilder: bei kürzerer Belichtungszeit wird der Seeingeinfluss geringer, dafür nimmt das Rauschen der Bilder zu. Bei hellen Objekten wie Planeten dürfte das vom Schrotrauschen dominiert sein. Das ist vermutlich der Kompromiss, den man meistens macht.
    • Interessant wird es bei gleicher Gesamtbelichtungszeit, aber unterschiedlicher Einzelbelichtungszeit und entsprechend höherer/niedrigerer Zahl der Bilder: der Effekt des Schrotrauschens mittelt sich gerade raus und es bleibt nur noch ein Kompromiss zwischen Seeing und Ausleserauschen der Kamera übrig. Ralf als Deep-Sky-Kurzbelichter dürfte das sehr gut kennen, bei Planeten frage ich mich, ob man sich realistischerweise überhaupt in diesen Bereich begibt, in dem das Ausleserauschen relevant wird.
    • Das führt zum dritten Punkt: bei gleicher Einzelbelichtungszeit, aber unterschiedlicher Pixelgröße hat man teleskopseitig die gleiche Informationsmenge, nimmt aber unterschiedlich viel davon mit in die Bearbeitung. Einen optimalen Bearbeitungsworkflow vorausgesetzt, müssen kleinere Pixel hier im Vorteil sein, da man weniger Information wegwirft und erst irgendwie wiederherstellen muss. Es sei denn, man hat mit den kleineren Pixeln so wenig Licht, dass der Nachteil des höheren Ausleserauschens (bei größerer Pixelzahl) den Nachteil des höheren Rauschens aufgrund der Informationsrekonstruktion überwiegt. Da würde mich mal interessieren, wie ihr das einschätzt.

    Jetzt kann man noch so wie Du Belichtungszeit und Pixelgröße gleichzeitig variieren, um die Kamera gleich auszusteuern, ich weiß aber gar nicht, ob das zielführend ist. So lange man vom Ausleserauschen weit weg ist, eher nicht, denke ich.


    Viele Grüße


    Holger

    Danke Ralf, sehr gut auf den Punkt gebracht!


    Jan, ich denke den einen oder anderen könntest Du mit einer 1:1-Vergleichsstudie (gleicher Ort, gleiche Zeit, gleiche Öffnung, gleiche Kamera, verschiedene Öffnungszahl) überzeugen. Oder Deine jetzt oft genug wiederholte Aussage "meine Bilder sind aber auch gut" mit einer theoretischen Betrachtung unterfüttern.


    Wie Ralf schreibt: Du möchtest hier etwas, dann darfst Du nicht erwarten, dass die anderen Dir diese Arbeit abnehmen. Ist leider so, das Ungewohnte hat es immer schwer.


    Herzliche Grüße, Holger