Beiträge von stefan-h im Thema „Tipps für Kollimation 20 Zoll Dobson + Komakorrektor Beratung“

    Servus Adam,

    die großbrennweitigen Okulare nutzte ich eigentlich nur als Aufsuchhilfe. Den 56mm Plössl eigentlich nur dafür.

    das 56mm bringt dir eine Austrittspupille von 14mm und selbst wenn deine Augenpupille 7mm groß ist, gehen 75% des vom Teleskop eingesammelten Lichts am Auge vorbei, du nutzt also lediglich rund 25% aus. Dazu ist der Himmelshintergrund mit dem 56mm Okular mit Sicherheit stark aufgehellt. Wie willst du dann damit lichtschwächere Objekte finden?


    Ein 31mm Nagler oder das 30mm ES mit 82° Eigengesichtsfeld würde dir ein fast gleich großes sichtbares Feld am Himmel bringen. Die AP mit 7,8mm bzw. 7,7mm wäre dabei noch noch immer etwas zu groß, aber nur halb so groß wie mit dem 56mm, der Lichtverlust wäre also nur noch marginal.

    Bei mir ist die Koma auch schon ab der Bildmitte wahrnehmbar, zum Beispiel bei den kleinen Monden.

    Bildmitte und Spiegelkoma passt nicht zusammen, hast du einen Augenfehler. Daran könnte es auch liegen. Oder der HS hat einen deutlichen Fehler, wobei zuerst die Justage besser werden sollte.

    Ich habe gestern bestimmt fast eine Stunde rumprobiert und gedreht. Ich kriege den Hauptspiegel nicht richtig justiert. Der Laser ist auf dem Fangspiegel immer doppelt.

    Wie gehst du dabei vor? Die Spiegelzelle hat 3 Schrauben zur Justage. Dreht man z.B. 1/2 Umdrehung an einer davon, wird sich der Punkt des Lasers auf dem FS bewegen, entweder seitlich zum vom OAZ kommenden Laserpunkt oder er bewegt sich von diesem weg bzw. näher zu diesem hin.


    Im ersten Fall die an dieser Schraube gemachte Änderung zurücknehmen und eine der beiden anderen Schrauben probieren.


    Zweiter Fall- Abstand wid größer? Falsche Richtung, die 1/2 Umdrehung zurück und mal 1/2 weiterdrehen.


    Der Abstand wird kleiner, der vom HS kommende Lichtpunkt geht aber seitlich am anderen vorbei? Dann eine der anderen beiden probieren und feststellen, welche davon den Abstand in der nötigen Richtung verringert.


    Dabei nie große Änderungen an einer Schraube vornehmen, immer nur kleine Schritte und wenn es in die falsche Richtung ging, eben die zuletzt gemachte Drehung zurücknehmen


    Gruß Stefan

    Servus Adam,


    vorab, mit dem 56mm Plössl hast du eine viel zu große Austrittspupille, diese Brennweite kannst du nicht sinnvoll nutzen. Selbst das 28mm bringt schon eine zu große AP. Für Übersichtsbeobachtung wäre eine Brennweite von 22-24mm passender.


    Zur Justage, den Fangspiegel nicht mit dem Laser einstellen, dazu nimmt man ein Cheshire oder das oft genannte Concenter und stellt damit den FS so ein, dass dieser beim Blick durch den OAZ (mit Concenter oder Cheshire) mittig und kreisrund zu sehen ist. Den Hauptspiegel dabei abdecken, damit du den FS nur direkt sehen kannst und sonst nichts.


    Danach den FS so nachjustieren, dass du den HS gleichmäßig im FS siehst, dabei auf den Rand des HS oder dessen Halteklammern achten, das sollte gleichmäßig am Bildfeldrand erkennbar sein. Wenn das erledigt ist, kannst du den HS justieren.

    Machen Komakorrektoren für die visuelle Beobachtung Sinn?

    Bei einem f/4 Newton in der Größe durchaus, die Spiegelkoma ist zum Bildfelddrand hin zunehmend stärker sichtbar (kometenartige Schweife nach außen zeigend) und einfachere Okularkonstruktionen leiden zusätzlich an der Bildfeldwölbung, das führt zu unscharfer Sternabbildung, ebenfalls zum Bildfeldrand hin zunehmend.


    Gruß Stefan