Beiträge von Einsteinchen im Thema „Theoretische Überlegung zu Marsfotografie mit 8" SC und 2x Barlow“

    Hallo zusammen,


    ich komme mal noch zu meinem Thema der Barlow zurück. Ich wollte Euch ja noch das Ergebnis "Saturn ohne Barlow" präsentieren, welches ich gestern Abend aufgenommen habe.

    Für mein Gefühl war das viel besser. Die Aufnahmen sind noch nicht top, da ich vermute, dass einfach zu viel Atmosphäre dazwischen war, weil Saturn bei mir gerade mal 20° über dem Horizont steht.

    Aber ich empfinde sie als besser als mit der Barlow.


    Mit der Barlow musste ich Registax ganz schön quälen. Hier noch mal das eher schlechter Ergebnis:


    Und hier das Ergebnis von gestern Abend ohne Barlow:


    Und was auch noch geklappt hat, ist, dass ich fünf Saturnmonde durch Hochdrehen der Belichtung im Bearbeitungsprogramm sichtbar machen konnte:


    Die Monde musste ich aus dem stark belichteten Bild extrahieren, weil Saturn einfach mal ausgebrannt war.

    Ich habe dann die Monde mit dem oberen Bild übereinander gelegt.


    Also für mein Setup muss ich sagen, dass die 2,5x Barlow die Sache nicht verbessert. Dann lieber ohne, oder mal mit einer 1,5xBarlow testen.


    Viele Grüße


    Sebastian

    Ich finde es beeindruckend was manche aus einem 6" mit kleinerer Brennweite als mein SC aus dem Mars raus holen.

    Ist mir irgendwie schleierhaft. Da muss ich wohl noch eine ganze Menge üben. Und es zeigt mir, dass ich mit einem 8" mir 2000mm Brennweite

    eigentlich auch einmal etwas besseres hinbekommen sollte.


    Klar, mit einer größeren Öffnung könnte ich noch mehr Details holen, aber die steht momentan noch nicht bereit.

    Habe aber bald einen Newton mit 254mm Öffnung. Vielleicht geht es damit dann noch einen Tick besser.

    Bis dahin probiere ich mich mit meinem SC zu verbessern. Die sind ja eigentlich sehr gut dafür geeignet. Und macht auch irgendwie Spaß sich ranzutasten.

    Schritt für Schritt halt.


    Ich konnte durch eine bessere Bearbeitung noch aus meinem aller ersten Jupiterbild ohne Barlow ein wenig mehr raus holen. Damit bin ich erst mal ganz zufrieden.



    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo Ewald,


    ja, ich habe in Berlin gerade ziemlich Glück mit den Nächten.

    Wo Hast Du Ganymed gesehene? Bei dem Bild in meiner Galerie, wo ich die vier Monde von Jupiter mit auf dem Bild habe?


    Ich werde morgen noch einmal Saturn ohne Barlow aufnehmen. Auch wenn Saturn bei mir gerade sehr tief steht, und das Seeing dadurch echt mies ist.

    (Das ist vermutlich auch der Grund, warum die Barlow bei Saturn so schlechte Ergebnisse geliefert hat.)

    Das poste ich dann wieder hier.


    Der nächste Schritt wäre dann noch die Investition in einen ADC. Vermutlich der von Pierro Astro, weil der auch für UV geignet ist, wenn ich mich mal an die Venus wage.


    Tja, und bei Mars würde mir noch einfallen, dass ich einen Rotfilter verwende und auch einmal einen IR-pass-Filter als Luminanz anwende.

    Und ich werde auch mal einen Zeitpunkt wählen, wo Mars wirklich den höchsten Punkt am Himmel hat. In den den nächsten zwei Monaten steht er ja ganz gut da.

    Momentan hatte ich ihn so bei 40° über dem Horizont aufgenommen. 60° schafft er aber auch noch.


    Viele Grüße


    Sebastian

    So, hier nun mal meine Auswertung zu der Fotografie mit der Barlowlinse und UV/IR-Cut-Filter.

    Verwendet habe ich diese hier: Barlow


    Fotografisch macht sie anscheinend eine 2,5x Vergrößerung, aber ich weiß nicht, ob diese so geeignet ist.


    Durch die Verwendung eines Okularauszugs, war ich auch noch ein Stück weiter hinter dem Ausgang des Teleskops, wodurch sich die Brennweite auch noch einmal etwas vergrößert (jeder mm dahinter erhöht die Brennweite um ca. 3 mm). Mit ca. 100 mm Okularauszug kommen zu meinen 2032 mm als noch 300 mm dazu, so dass ich im Endeffekt mit der Barlow bei ca. 5830 mm liege.

    So komme ich auf ein Öffnungsverhältnis von F28,7, was ich schon als ziemlich zu viel empfinde.


    Zusammenfassend muss ich sagen, die Vergrößerung funktioniert, aber das Seeing wird unglaublich verstärkt. Vielleicht war ich mit F28,7 auch etwas drüber?

    Ich musste unglaublich viel nachbearbeiten um halbwegs gut Ergebnisse zu erhalten.


    Aus Mars konnte ich das rausholen: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Ich denke, dass ist besser als das davor, jedoch sind irgendwie keine Details zu erkennen.


    Aus dem Jupiter ist das geworden: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Er ist größer, doch finde ich, dass er an Detailtiefe doch stark verloren hat. Hier würde ich ohne Barlow empfehlen und dann lieber etwas ranzoomen.


    Ganz kurz schaute auch noch Saturn zwischen einer Baumlücke vor: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Hier ist von der Größe her die Barlow ganz gut, jedoch sind die Aufnahmen unglaublich verschwommen gewesen, und ich musste RegiStax ordentlich quälen, was natürlich die Bildqualität verschlechterte.

    Saturn werde ich noch einmal ohne Barlow probieren. Vielleicht steht er momentan auch einfach zu tief, was das Seeing noch mehr verschlechtert.


    An Uranus hab ich mich auch mal gewagt. Puh, war das eine Herausforderung den zu finden. Die anderen Planeten springen einem ja direkt in den Sucher, aber Uranus hätte ich ohne eine geöffnete Sternkarte von Stellarium vermutlich nicht gefunden. (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Neptun wollte ich aus Spaß auch mal anvisieren, auch wenn der vermutlich nur 3 Pixel groß wäre. Aber an der Position war knapp daneben die ganze Zeit der Mond. Ich konnte durch den Sucher nur eine graue Suppe erkennen. Da war nichts zu machen.


    Also mein Fazit: So richtig überzeugt bin ich bei meiner Teleskop-Kamera-Kombination nicht von einer Barlow.

    Vielleicht war das Seeing auch gerade unheimlich schlecht oder die Barlow ist nicht unbedingt geeignet. Aber für eine entspanntere Nachbearbeitung (und somit bessere Ergbenisse) ist es ohne Barlow definitiv besser, finde ich.


    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo Stefan,


    ah, Abtastrate war das Wort, was den Groschen fallen ließ. Ja, dann wäre das Theorem sozusagen "übererfüllt".

    Na ich bin gespannt, wie sich das alles auswirkt.

    Morgen Abend soll es wolkenlos sein. Ich richte dann auch gleich noch einmal auf Jupiter mit der Barlow, um dort auch einen Vergleich zu haben.

    Ich stelle dann die Vergleichsergebnisse hier ein.


    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo Ralf,


    stimmt, die Belichtungszeit habe ich bei 5x schon wieder vergessen. Das war auch erst einmal nur eine theoretische Überlegung.

    Na dann werde ich mich mal mit der 2x Barlow arrangieren.

    Und bezogen auf die Frage, was soll schief gehen: Nichts, aber ich wollte kurz mal abklären, ob das überhaupt sinnvoll ist, ehe ich eine der seltenen klaren Nächte vergeude. ;)


    Viele Grüße und vielen Dank für die Antworten. Ich poste dann Ende der Woche mal das Ergebnis hier im Beitrag. Übermorgen sagen sie eine klare Nacht voraus. Na mal sehen...


    Sebastian

    Hallo Stefan,


    ja, deswegen überlege ich das. Ich hatte mir dann halt gedanklich die Frage gestellt, ob ich dadurch nicht ein viel unschärferes Bild bekomme,

    weil ich einerseits alles nur vergrößere, ohne mehr Details zu zeigen und andererseits die Seeingeffekte schlechter werden.


    Zusätzlich schwirrt mir da halt auch das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem im Kopf mit rum.

    Ja, es sollte ungefähr beachtet werden, aber wieviel spielt das bei der Planetenfotografie mit rein?


    Bei der Bearbeitung habe ich aber schon festgestellt, wie wenige Pixel überhaupt ein Detail zeigen, weil der Mars so klein auf dem Chip ist und dann noch die Bayer Matrix dazukommt.


    Könnte man aber sagen, dass man nun auch nicht gerade mit einer Barlow übertreiben sollte?

    Oder könnte ich z.B. auch eine 5x verwenden und das Bild am PC dann wieder etwas verkleinern, um verwaschene Details nicht mehr so zu zeigen?

    Klar, das ist jetzt natürlich ein hin und her. Ich könnte vermutlich auch die 2x Barlow nehmen und einen Tick am PC vergrößern.


    Im Endeffekt hilft da nur ein größeres Teleskop. 8o


    Mein Jupiterbild am gleichen Abend war noch ganz zufriedenstellend für das erste Mal Planetenfotografie.


    P.S. Woraus erhälst Du den Faktor, oder worauf ist er bzogen?


    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo Jochen,


    hmm, dann werde ich mal versuchen den Mars mit Barlow zu filmen, wenn er sehr hoch steht, um weniger Atmosphäre im Weg zu haben.

    Meinst Du, dass die Details durch die Barlow und das dadurch entstehende Oversampling trotz gutem Seeing verwaschen aussehen könnte?

    Hab da so gar keine Vorstellung als "Planetenneuling". Spielt Oversampling eine große Rolle bei Planetenaufnahmen? Also vermutlich, wenn ich eine 5x Barlow nehme schon.

    Dann vergrößere ich ja nur die Details ohne mehr Details wegen gleichbleibender Öffnung zu erhalten.

    Naja, ich wage mich mal an die 2x Barlow und hoffe auf gutes Seeing. (Muss ja dann auch länger belichten.)


    Die Aufnahmen von Ralf sind ja mehr als beeindruckend.


    Viele Grüße


    Sebastian

    Hallo Astrogemeinschaft,


    ich habe letzte Woche mal den Mars mit meinem 8" SC (f/10) und der ASI 462MC (2,9 µm Pixelgröße) mit einem UV/IR-cut Filter aufgenommen.

    So richtig zufrieden bin ich noch nicht mit dem Bild. Möglicherweise war das Seeing zu schlecht oder der Fokus nicht 100% getroffen.



    Fokussiert habe ich mit einer Bahtinov-Maske auf den Stern Vega. Dadurch konnte ich das eigentlich ganz gut einstellen.


    Ich möchte diese Woche noch einmal an den Mars ran und hatte nun überlegt, was ich anders machen könnte.

    Die Kombination Pixelgröße zu Brennweite passt eigentlich ganz gut. Da das aber eine Farbkamera mit Bayer-Matrix ist, sollte ich da vielleicht mal eine 2x Barlow einsetzen?


    Ich befürchte aber, dass ich mir dadurch nur das Seeing vergrößere, weil mehr Details werde ich nicht herausholen bei gleicher Öffnung.


    Was meint ihr dazu? Sollte ich die Barlow verwenden, oder mich in der nächsten Session lieber damit beschäftigen, den Fokus besser hinzubekommen und Mars möglichst hoch am Himmel zu erwischen?

    Vielleicht mal mit dem Okularauszug am Fokuspunkt hin und her spielen? Ich empfinde das durch das Seeingflimmern aber immer als etwas schwierig.


    Viele Grüße


    Sebastian