Hallo Frank, Jochen, Marco, Raul, Oskar, Robert und André, (und alle Sternchengeber),
vielen Dank für eure netten Kommentare. Mir ging es tatsächlich auch ein bisschen so wie euch. Ich wusste zwar, dass das Material ganz gut war, aber als ich die Testschärfung gemacht hatte, bekam ich ein Grinsen ins Gesicht, dass den ganzen Tag anhielt.
Raul, ich habe ja einen sehr offenen Tubus, da gibt es keinen Lüfter. Am Anfang der Nacht, wenn ich mein Teleskop von seiner LKW-Plane befreie, ist es oft noch sehr warm. Dann stelle ich eine Tischventilator auf und feuchte den Boden an. Nach 1 Stunde ist das dann spätesten ausgekühlt.
Thema Seeing:
Man kann es sich gar nicht oft genug ins Bewusstsein rufen, das Seeing ist fast alles in der Planetenfotografie. Selbst so etwas, wie Justage oder die Beurteilung der Auskühlung geht nicht gut ohne gutes Seeing. Ich hab das Glück, an einem guten Standort zu wohnen. Vergleichen wir das mal mit der Deep-Sky-Fotografie. Aus der Stadt heraus kann man nicht viel erwarten, also fahren wir ins Dunkle. In der Planetenfotografie ist es nicht anders, aber das machen eben die Wenigsten. Robert hat da meine volle Hochachtung und es zahlt sich ganz offensichtlich aus. Das alleine reicht aber noch nicht. Es gibt ja noch ein statistisches Problem. Wann ist denn überhaupt gutes Seeing, damit ich auf etwas hoffen darf und nicht mit unscharfen Bildern wieder reingehen muss. Meine Antwort lautet: Die unteren Luftschichten müssen sehr ruhig sein. Windstille. Ich hatte z.B. Bodennebel in der 2. Nachthälfte. Das kann Meteoblue in seiner Seeingvorhersage nicht leisten. Wir selber können uns aber die Windgeschwindigkeiten nahe am Boden anschauen und für unseren Standort abschätzen. Wenn bei mir die Pappeln rauschen, dann kann ich reingehen. Der Jetstream ist hingegen weit weniger wichtig als allgemein angenommen.
André, ja, solche Animationen sind unglaublich klasse. Das Problem ist wohl so viele und auch gute Bilder zusammenzubekommen. Ist das Wetter gut, hast du 10 Stk. aus der gleichen Nacht. 2 Wochen Regenwetter und alles ist für die Katz. Wenn, dann müsste man so etwas international aufziehen.
Robert, ja, 400 mm hauen was weg, wenn's gut läuft. Ich glaube aber zusätzlich ist die Teleskopkonstruktion noch ein wichtiger Faktor. Mein FS ist klein, der Tubus offen, das sind Vorteile. Will man 16" parallaktisch betreiben, so braucht man i.d.R. eine Schutzhütte etc. das ist fürs Seeing wieder schlecht, s.o. Dobsons sind da echt die bessere Wahl. Übrigens gibt es auch einen 20"er mit voller GoTo-Steuerung. Noch werde ich nicht schwach, könnte mir aber in Zukunft passieren.
Meine Farben sind mehr oder weniger so aus der Kamera gekommen. Ich seh immer zu, dass die Gesamtheit aller Farben irgendwie Cremefarben wirkt. Hier bin ich ein wenig zu kühl, glaube ich. Der IR/UV Cutfilter ist ein ganz einfacher von TS oder ZWO.
An der Randverdunkelung habe ich nichts gemacht, das kam so aus WinJupos heraus. Das ist aber trotzdem interessant, denn seit ich nur in PS mit kleinem Radius schärfe, kann ich beliebig viele Bilder derotieren und ich bekomme keine Artefakte. Früher war das anders. Es kann durchaus sein, dass bei mancher Schärfung (mit großem Radius), die Ränder verändert werden und man dann andere Helligkeitsverteilungen hat.
Meine Farbkanäle liegen ja bei der Einzelaufnahme schon übereinander. Trotz ADC muss AS!3 noch oft 1 oder 2 Pixel schieben. Danach bearbeite ich ja nur noch fertige RGBs in WinJupos.
Bei den letzten Bildern konnte ich mich beim Ausrichten der Maske an Kallisto orientieren, das geht dann sehr einfach. Bei den ersten Bildern der Serie habe ich mich an dem schmalen gelben Band, dem NTB gehalten.
Das macht Lust auf mehr? Ja, mir auch
Viele Grüße
ralf