Beiträge von MünchenBeiNacht im Thema „Autoguiding während EAA“

    Hallo Gerd! Gerd-2


    inzwischen bin ich weiter und ich habe mein Problem gefunden. Die letzten Tage habe ich mich an NGC6914 mehrfach versucht. Dabei habe ich heraus gefunden, dass das per Starsense Kamera erzeugte Allignment doch nicht so perfekt war wie ich ursprünglich angenommen habe. Der technische Grund lag darin, dass ich mich einfach nicht darum gekümmert habe die Starsense Kamera ausreichend exakt mit dem Teleskop in der Ausrichtung zu synchronisieren.


    Nachdem ich dies sorgfältig ausgeführt habe, stimmt das Alignment jetzt sehr gut. Danach konnte ich im AltAZ Mode mit der SW AZ-EQ5 bis zu 75 Minuten stacken ohne nennenswerte schwarze Streifen und Dank des Falcon Rotators auch so gut wie ohne Bildfelddrehung.


    Das ist die komplette Sensorfläche ohne Zuschnitt der ASI183MC.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Gerd!

    Die AZ-EQ5 unterstützt hier ja solar, lunar, siderial.

    Kann es sein das nicht auf siderial eingestellt ist?

    Gut mitgedacht. Es ist sideral eingestellt! Mehrfach überprüft und gegengeprüft.


    Warum soll hier keine Rückmeldung erfolgen?

    Deine Montierung hat doch Encoder ....

    Ja das weiß ich, dass Die Montierung Encoder hat. Nur ...


    darüber bekommt die Steuerung natürlich eine Rückmeldung ob die Befehle der Steuerung von den Motoren korrekt umgesetzt wurden.

    ... dass diese verwendet werden um Bewegungen in die Nachführung zurückgekoppelt werden, will ich auf Grund meiner Erfahrungen nicht glauben. Du hast natürlich recht, dass man mit entsprechend genauen Encoder genau bestimmen könnte ob die angeforderte Bewegung über die Motoren auch passend ausgeführt wurde. Ich kenne weder technische Details, z.B. Auflösung und Genauigkeit der Encoder noch die Details der Firmware was wie verwendet und eingesetzt wird.


    Auf der anderen Seite habe ich noch nie irgendwo gehört / gelesen, dass die AZ-EQ5 so genau ist, dass man kein Guiding braucht, weil die Rückkopplung durch die eingebauten Encoder so perfekt funktioniert und umgesetzt wurde.


    Hast Du persönliche Erfahrung mit einer AZ-EQ5 oder genaue Kenntnisse über Hard- und Software der Montierung die helfen könnten, mein Problem zu qualifizieren und einzukreisen? Ich bin offen für jeden Rat und Tipp!


    Aber ich werde einfach mal Skywatcher anschreiben und mein Problem schildern und konkret Fragen stellen zu GoTo, Nachführung, Encoder und Rückkopplung.


    Danke noch Mal - Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo Gerd, Gerd-2 ,

    Wichtig ist hier dann denke ich die Montierung in Wage aufzustellen.

    Zumindest wenn die Montierung hier keinen oder einen nicht korrekt funktionierenden Lagesensor hat.

    Wenn du hier Probleme mit der Genauigkeit hast würde ich mal ein 3 Sterne Alignment probieren und schauen ob die Montierung in Wage steht.

    Auch mal schauen ob die eingegebenen Koordinaten stimmen bzw. ob das GPS falls vorhanden korrekt funktioniert.

    Die AZ-EQ5 wird mit Celestron Starsense und Autoalignement gestartet. Dabei wird vollautomatisch ein mehrfaches Stern Alignement per Plate-Solving mit der Celestron eigenen Starsense Kamera durchgeführt. Nach dem abgeschlossenen Starsense Alignement trifft meine Montierung alle per Stellarium oder Hand-Kontroller angegebenen Objekte Punkt genau. Daher bin ich sicher, dass weder Fehler in der Angabe zum geographischen Standort, der korrekten Zeit noch in der darauf aufbauenden Genauigkeit des Alignments vorliegen.


    Aber ich denke ein erfolgreiches GoTo aus einer bekannten per Plate Solving (Sharpcap/Starsense) gesyncten und bekannten Position an eine andere neue Position, die dann wieder per Sharpcap Plate Solving an die Montierung gesynct wird, ist die eine Sache. Nur dann aus dieser Position heraus eine genaue Nachführung über lange Zeiträume auszuführen ist eine ganz andere Sache, ein anderer technischer Vorgang. Da während der Nachführung keinerlei Rückmeldung oder Rückkopplung an die Steuerung der Montierung erfolgt, hangelt die Montierung sich quasi blind aus der zuvor bekannten "perfekten" Position weiter aber ist dabei angewiesen, dass die entsprechenden Bewegungsbefehle an die beiden Motoren (zwei Achsen) perfekt ausgeführt und umgesetzt werden. Da dies schon bei EQ-Montierung, die nur in einer Achse nachführen muss ohne Rückkopplung, sprich ohne Guiding unmöglich ist, wundert es mich in keiner Art und Weise, dass im AltAz Mode in dem günstigen drei-stelligen Preissegment einer Skywatcher AZ-EQ5 die sogar zwei Achsen für die Nachführung ansteuern muss genau so wenig bzw. genau so schlecht funktioniert.


    Vielleicht gelingt eine ausreichend exakte Nachführung ohne Rückkopplung - ohne Guiding! mit einer Montierung im fünf-stelligen Preissegment einer 10-Micron oder mit den neuen Harmonic Drives.


    Danke für Deine Rückmeldung und Zeit. - Servus MünchenBeiNacht - Ewald

    Hallo!


    wer bei EAA ovale oder verschobene Sterne hat der macht hier etwas falsch und das ist nicht das Guiding.

    Gerd hat in diesem Punkt Recht!



    Hallo Albert! AstroSchaut


    meine LCM Montierung jetzt kein "Nachführwunder" ist,

    Nach Internet Recherche ist eine LCM Monierung eine AltAz Montierung! Richtig?


    Abhängig von der Genauigkeit des Alignments sowie der Beobachtungsposition waren zuvor ca. 10 sec. Belichtungszeit möglich. Mit Platesolving hat sich die Belichtungszeit auf ca. 20 sec erhöht, bevor die Sterne wieder etwas eiförmig wurden.


    Ich denke da irrst Du Dich. Mit einer AltAz Montierung bekommt man runde Sterne nur basierend wo das beobachtete Objekt liegt. In einem Fall sind Belichtungszeiten von maximal wenigen Sekunden oder aber Belichtungszeiten von Minuten möglich. Das hat nichts mit Guiding oder Plate Solving zu tun.

    • Liegt das beobachtete Objekt im Süden oder Norden und zusätzlich hoch über den Horizont sind Belichtungszeiten von nur wenigen Sekunden möglich.
    • Liegt das beobachtete Objekt im Westen oder Osten und zusätzlich nahe zum Horizont sind Belichtungszeiten im Bereich von Minuten möglich.

    Sowohl nach meinen eigenen Erfahrungen und auch nach Informationen aus anderen Quellen ( Hier ein Link zu einer Seite die dazu ausführliche Informationen bietet ) haben "Ei-förmige" Sterne bei einer AltAz-Montierung nichts mit genauen Alignement oder Platesolvingzu tun. Welche Belichtungszeiten verwendet werden können ohne dass es "längliche Sterne" gibt, hängt ausschließlich vom Ort des beobachteten Objekts und vom geographischen Standort des Beobachters/Teleskops ab. Bei einer AltAZ Montierung hat man immer eine laufende Drehung des beobachten Bildfelds. Diese Bildfeld-Drehung könnte man nur durch einen gegenläufige Drehung der Kamera mit einem elektrischen Rotator wie z.B. dem Falcon Rotator verhindern.


    Anders ist es bei EQ Montierung. Eine perfekt eingenordete EQ Montierung, was bedeutet dass die Drehachse der Montierung parallel zur Drehachse der Erde ist, kann falls sie zu schnell oder zu langsam rotiert durch entsprechenden Ausgleich der Rotations-Geschwindigkeit nachgeregelt werden. Wenn die Geschwindigkeit exakt die Erdrotation ausgleicht, kann man quasi "endlos" belichten und bekommt keine Strichsterne. Ob man Guiding bei EAA auf EQ Montierungen und den dabei üblichen kurzen Belichtungszeiten überhaupt benötigt, kann ich aus Ermangelung an Erfahrung mit EQ Montierung nicht beurteilen.



    Man kann hier auch mit azimutaler Montierung gute Ergebnisse erhalten, einziger Nachteil hier ist das durch die Bildfeldrotation das fertige Bild etwas beschnitten werden muss.

    Ich beschäftige mich im Moment mit dem Problem des Beschnitts / schwarzen Rändern bei gestackten EAA Aufnahmen sehr intensiv.


    Ursprünglich dachte ich, dass die schwarzen Ränder in meinen Aufnahmen durch die Bildfelddrehung verursacht wurden. Allerdings habe ich mich immer gewundert warum fast immer "nur" zwei schwarze Randbereich aufgetreten sind, Einer in horizontaler und einer in vertikaler Ausrichtung.



    Ehrlich gesagt habe ich es sehr lange nicht verstanden warum die Ränder überhaupt und wo sie entstehen. Ich habe es zuerst immer mit der üblichen Erklärung abgetan, das ist halt die Bildfelddrehung.


    Da ich an meinem optischen Setup einen drehbaren Schwalbenschwanz hatte, habe ich versucht durch entsprechenden manuellen Zurückdreh-Ausgleich der Kamera die Felddrehung auszugleichen. Hat zwar Änderungen gebracht, aber wirklich schlauer bin ich nicht geworden.



    Da hat der danach erfolgte Umbau des Schwalbenschwanzes auf reproduzierbare, eingerastete Drehwinkel mit Hilfe eines internen Rast-Mechanismus mit Federn und Kugellager-Kugeln zwar war zu besser reproduzierbaren und genauerer Drehung der Kamera geführt, aber am Ende nicht wirklich zum Wegfall der schwarzen Ränder.


    ich habe dann viel im Internet recherchiert. Das Thema Derotation bei ALtAZ Montierung ist sehr interessant aber gar nicht so einfach umzusetzen. Es ist natürlich nicht so simpel, einfach um 15° pro Stunde gegen die Erddrehung zu drehen, wie ich zuerst dachte. Je nach Position des Objekts und ob vor oder nach der oberen Kulmination ändert sich der nötige Drehwinkel in einer bestimmten Zeit und kann sogar gegenläufig nötig sein.


    Hier zwei Links zu sehr interessanten Seiten die sich ausführlich damit auseinander gesetzt haben.

    Erst als ich mir den Pegasus Falcon Rotator gekauft habe und dessen AltAz-Derotations Funktion eingesetzt habe wurde mir klar, dass die Ränder überhaupt nichts mit der Bildfelddrehung zu tun haben.



    Der Falcon Roatator hat eine Alt-AZ-Derotations Funktion die sehr gut arbeitet. Aber trotzdem habe ich nach wie vor schwarze Ränder.


    Folgend ein extra lange abgewarteter Stack aus Sharpcap und ein Screenshot aus Sharpcap.






    Der linke, vergrößerte Guiding Graph zeigt ganz deutlich wie in horizontaler / vertikaler Richtung die Montierung Skywatcher AZ-EQ5 spazieren fährt. Also nicht genau genug nachführt. Hingegen die Drehrichtung, rechter Graph ist auf Grund der Derotation des Falcons gering.


    Ich habe dann versucht durch Veränderung der Guiding Geschwindigkeit der Montierung das Verhalten irgendwie zu kontrollieren und zu beeinflussen. Es ist mir in keiner Art und Weise gelungen damit zu irgendwelchen reproduzierbaren, nachvollziehbaren Ergebnissen zu kommen. Keine Chance.



    Mein erster Reflex war auch der Ruf nach Guiding. Es scheint auch so zu sein, das man PHD auf Guiding für AltAZ einstellen kann. Ein entsprechendes Guidingrohr für ein ASI120MC war auch schnell bestellt. Aber wie immer bei der Astronomie gibt es dann Stolpersteine. Zuerst natürlich das schlechte Wetter, dann dass die per Starsense Handkontroller betriebene AZ-EQ5 kein Pulse-Guiding unterstützt und bin aber auf Grund mangelnder Zeit nicht zur Umstellung auf reinen Skywatcher Betrieb und weiteren Versuchen zum Guiding bisher gekommen. Und ehrlich gesagt bin ich auch nicht sicher ob ich den ganzen Zusatz-Aufwand für Guiding bei EAA betreiben möchte.


    Ich bin aber über einen Beitrag im Sharpcap Forum auf eine noch andere interessante Möglichkeit gestoßen. Quasi ein Software Guiding mit Sharpcap. Mit Sharpcap kann man eine Art Batch schreiben:

    • Stacking starten für 3 Minuten
    • Stacking anhalten
    • Neu Zentrieren und Positionieren per Plate Solving
    • Und von vorne

    Es hat sich dann heraus gestellt, dass Sharpcap noch einen Fehler bei der Neupositionierung des begonnen Stacks macht. Das wurde inzwischen von Robin Glover behoben, aber ich konnte es wegen des schlechten Wetters noch nicht testen.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald