Beiträge von Captn Difool im Thema „Ritchey Chretien vs Classic Cassegrain“

    Ja, das ist ein sehr wichtiges Kriterium. Wenn man ein größeres Teleskop erst mühseelig irgendwo hin wuchten muss, sinkt seine Einsatzwahrscheinlichkeit und Nutzung der Beobachtungsgelegenheiten rapide.


    Für mich hätte der 10"-Truss einige Vorteile:

    + Getrennte Justierung von Hauptspiegel und Fokuser

    + Vigenttierungsfreier OAZ

    + Etwas bessere Optik

    + Stabilerer Tubus und weniger Tubusseeing

    + Hauptspiegellüftung

    + Mehr Auflösung bei Planeten


    Doch kein Vorteil ohne Nachteil

    - Braucht mindestens eine EQ6 oder vergleichbares

    - Schweres Equipment (Montierung und Teleskop)

    - Mehr Platzbedar bei Lagerung und Transport.

    - Deutlich höherer Gesamtpreis, das 10" kostet gut das Doppelte des 8"ers.

    - Längere Brennweite, durch Seeing werden die Sterne "aufgeblasener"


    Ich überlege auch. Planeten sind mir wichtig, da wäre ich beim 10"er. Aber wenn ich an die Zukunft denke, man wird auch älter, wäre vom Handling der 8"er die Wahl. Da muß ich eben mehr dran umbauen (viele "Backports" vom 10"er), aber machbar. Das gesparte Geld beim 8"er kann man dann in Sensortechnik anlegen.

    Ich überlege mir auch eine Anschaffung eines GSO-RC8 für nächstes Jahr, daher beschäftige ich mich auch mit dem Thema. Die Kollimation ist etwas anspruchsvoller, aber hinzubekommen. Für das Blendrohr gibt es für alle GSO-Größen eine Blendrohrverlängerung zur Nachrüstung.

    Welches ist das perfekte Teleskop? Hat m.W. noch keiner erfunden, also wird man Prioritäten legen müssen, was einem am nächsten kommt. Für mich ist der gefaltete, axiale Strahlengang ein Vorteil, der das Teleskop kompakt macht und so Zubehör vielseitiger nutzbar ist. Ein fotografischer Newton braucht auch einen größeren Fangspiegel um das Feld auszuleuchten und durch den seitlichen Weg ist die Auflastung am OAZ auch begrenzt. Hinzu kommt ein Komakorrektor.
    Am RC nehme ich einen Reducer, dann ist man dem Newton mit Komakorrektor schon sehr nah, allenfalls etwas mehr Obstruktion. Am GSO RC stören mich die etwas dicken Fangespiegelstreben, aber auch hier habe ich schon eine Lösung im Kopf.


    Fotografisch bringt Brennweite nicht viel, da schon bei 1m das Seeing der begrenzende Faktor ist. Bei einem CC ist die Brennweite allenfalls nur dann von Vorteil, wenn man lieber mit mittleren Okularbrennweiten beobachten möchte. Viele Okulartypen haben aber eine eingebaute Barlowlinse, so ist der Augenabstand auch bei kurzen Brennweiten komfortabel. Nur wenn man Otrho oder Plössl bevorzugt, wird es unter 10mm Brennweite anstrengend, mit dem Auge ins Okular reinzukriechen, hier kommt eine lange Teleskopbrennweite entgegen. Sonst wüßte ich keinen Grund, ein CC zu nehmen.


    Bei Mond/Planeten macht sonst eher Öffnung Sinn. Da bringt ein 10"er noch einen Tick mehr als ein 8"er. Will oder muss man den eher mobil einsetzen, ist das schon ein Trümmer, den man stemmen können muss. Hinzu der mehr als doppelte Preis gegenüber einem 8er.

    An fast jedem Teleskop wird man etwas nachbessern müssen. Unterm Strich ist daher das 8er für mich eher erreichbar, technisch kann ich mir sehr vieles selbst herrichten, wenn noch nachgebessert werden muss. Ich habe auch von anderen gelesen, die mit dem RC8 sehr zufrieden sind und mit seinen technischen Gegebenheiten zurecht kommen. Kleinere Optiken sind ohnehin eher fotografisch als visuell nutzbar.


    Als Faustregel für die maximale Vergrößerung gilt der doppelte Objektivdurchmesser. Wenn bei einem 8"er also 400x geht, kann man sehr zufrieden sein. Die Obstruktion ist immer präsent, einen Schiefspiegler (noch viieell anpruchsvoller in der Kollimation als ein RC) oder ein Apo (unverhältnismäßig kostspieliger) fallen hier eigentlich weg. Gegenüber einem SC sehe ich beim RC eigentlich nur Vorteile.