Alles anzeigenIch überlege mir auch eine Anschaffung eines GSO-RC8 für nächstes Jahr, daher beschäftige ich mich auch mit dem Thema. Die Kollimation ist etwas anspruchsvoller, aber hinzubekommen. Für das Blendrohr gibt es für alle GSO-Größen eine Blendrohrverlängerung zur Nachrüstung.
Welches ist das perfekte Teleskop? Hat m.W. noch keiner erfunden, also wird man Prioritäten legen müssen, was einem am nächsten kommt. Für mich ist der gefaltete, axiale Strahlengang ein Vorteil, der das Teleskop kompakt macht und so Zubehör vielseitiger nutzbar ist. Ein fotografischer Newton braucht auch einen größeren Fangspiegel um das Feld auszuleuchten und durch den seitlichen Weg ist die Auflastung am OAZ auch begrenzt. Hinzu kommt ein Komakorrektor.
Am RC nehme ich einen Reducer, dann ist man dem Newton mit Komakorrektor schon sehr nah, allenfalls etwas mehr Obstruktion. Am GSO RC stören mich die etwas dicken Fangespiegelstreben, aber auch hier habe ich schon eine Lösung im Kopf.
Fotografisch bringt Brennweite nicht viel, da schon bei 1m das Seeing der begrenzende Faktor ist. Bei einem CC ist die Brennweite allenfalls nur dann von Vorteil, wenn man lieber mit mittleren Okularbrennweiten beobachten möchte. Viele Okulartypen haben aber eine eingebaute Barlowlinse, so ist der Augenabstand auch bei kurzen Brennweiten komfortabel. Nur wenn man Otrho oder Plössl bevorzugt, wird es unter 10mm Brennweite anstrengend, mit dem Auge ins Okular reinzukriechen, hier kommt eine lange Teleskopbrennweite entgegen. Sonst wüßte ich keinen Grund, ein CC zu nehmen.
Bei Mond/Planeten macht sonst eher Öffnung Sinn. Da bringt ein 10"er noch einen Tick mehr als ein 8"er. Will oder muss man den eher mobil einsetzen, ist das schon ein Trümmer, den man stemmen können muss. Hinzu der mehr als doppelte Preis gegenüber einem 8er.
An fast jedem Teleskop wird man etwas nachbessern müssen. Unterm Strich ist daher das 8er für mich eher erreichbar, technisch kann ich mir sehr vieles selbst herrichten, wenn noch nachgebessert werden muss. Ich habe auch von anderen gelesen, die mit dem RC8 sehr zufrieden sind und mit seinen technischen Gegebenheiten zurecht kommen. Kleinere Optiken sind ohnehin eher fotografisch als visuell nutzbar.
Als Faustregel für die maximale Vergrößerung gilt der doppelte Objektivdurchmesser. Wenn bei einem 8"er also 400x geht, kann man sehr zufrieden sein. Die Obstruktion ist immer präsent, einen Schiefspiegler (noch viieell anpruchsvoller in der Kollimation als ein RC) oder ein Apo (unverhältnismäßig kostspieliger) fallen hier eigentlich weg. Gegenüber einem SC sehe ich beim RC eigentlich nur Vorteile.
Du hast recht, das Teleskop ist das Beste, mit welchen man den meisten Spaß hat, und der Preis kann ein Spaßkiller sein.
Ich bevorzuge einfache, mittlere Okulare, in 1,25 zwischen 10 und 20 mm. Irgendwie empfinde ich die besser als die ganz kurzen mit eingebauter (wahrscheinlich billiger) Barlow. Und gucke gerne mit min. 100x, gerade auch den Mond. Deshalb ist für mich eine Brennweite von 2,4m nicht zu hoch, aber ich bin nicht du.
Zwar hab ich inzwischen auch bessere 82° ES-Okulare, aber 80% gucke ich durch die 15 und 20 mm Goldkante (66°).
Ein weiterer Aspekt: mit 80 und 240 cm Brennweite kommt man mit dem selben (einfachen) Okularsatz aus und hat völlig verschiedene Einblicke.
Aber wie hier gesagt, der RC soll ja auch gut sein. Mich wundert etwas, dass Lucifugus (der dann doch mit möglichst viel Öffnung dieses wieder einsammeln möchte, das LIcht) sich nicht an der Obstruktion visuell stört. Ich finde sie schon störend, aber ist wohl auch Geschmackssache und hängt vom Objekt ab. An Mond, Planeten und Doppelsternen kann sie stark stören, also immer, wenn die effektive Auflösung vom Kontrast abhängt, bei Nebeln ist das wahrscheinlich weniger der Fall.
Gruß
Stephan