Beiträge von RobertR im Thema „Jupiter und Mars 30.08.2022“

    Hallo Roland,

    Rand ist bei gutem Seeing untergeordnetes Thema, solange man nicht brutal reinschärft, mal zumindest bei Jupiter. Wahrscheinlich würde es Sinn machen, bei härterer Schärfung Bild mit milder und mit harter Schärfung einzustellen, damit klar ist, was ein Artefact aus Schärfung ist. Mit PS und GIMP hat man zudem die Chance, beides in ein Bild zu packen und mit PS kann man auch noch lokal arbeiten. Das gibt ganz viele Möglichkeiten. Wenn Ralf das über viele geschärfte Einzelbilder macht, geht das wohl nur in Batchverarbeitung. Und man braucht vie Gefühl und künstlerischen Gestaltungswillen, ein Bild so aufzupeppen.


    Hab bei Jupiter noch einiges ausprobiert, aber was auf Bildern nicht drauf ist, ist auch mit aufwendigen Methoden nicht erzeugbar. Man kann also nur Sachen betonen und andere Abmildern.


    Bei Mars ist die Randbearbeitung wirklich hilfreich. Wenn man mal raus hat, welche Hebel zu betätigen sind, geht das sogar halbwegs schnell, solange man sich auf den Rand beschränkt.


    Allerdings wird man da dann wirr, was am besten ist (bzw. aussieht):



    Alles aus den selben 7 Filmen über jeweils 1 Minute zusammengesetzt :whistling: ?( X/ :/ :rolleyes: :cursing:


    Wenn man sauber gearbeit hat, dann kann man Ergebnis auch hemmunglos hochvergrößern:



    Mars 30.08.2022 UT 3:01 RGB 2,7x hochvergrößert


    Eigentlich erstaunlich, dass das Bild das aushält bei 78 Pixel Aufnahmegröße und f16. Die Randbearbeitung schreit einen nicht an. Etwas blau am Rand hab ich belassen, auch wenn der Blaukanal das von der Auflösung eigentlich nicht hergibt. Knackiger sieht es etwas kleiner aus:


     


    Mars 30.08.2022 UT 3:02 RGB 2x hochvergrößert

    etwas weicher geschärft in PS links - Ursprungsvariante Giotto Vorschärfung und Nachschärfung in PS rechts

    Thorsten´s Hinweise bzgl. Farbe links berücksichtigt

    Randbearbeitung in PS

    alle Kanäle neu gestackt und bearbeitet

    auf dem linken Bild ist alles drauf, was auch rechts zu sehen ist, nur halt nicht so kontrastreich, dafür filigraner

    im rechten Bild kommt durch die Nachschärfung in PS bereits der Griesel durch


    Wie das so ist: wenn man sich lange mit den Aufnahmen beschäftigt, wird man immer unzufriedener. Dieser Mars ist in jedem Fall einer meiner besseren. Man muss bedenken, er hatte ja nur 9,65" Durchmesser und das Teleskop ist ja auch nur ein 300mm.


    LG

    Robert

    noch ein Nachschlag 40 min früher:



    Jupiter 30.08.2022 UT 01:18 RGB und darunter L(G)-RGB (44° über Horizont, kurz nach Höchststand)

    Durchmesser 48.50"

    CMI=325.7° CMII=152.0° CMIII=75.2° (during mid of capture)

    Newton 300mmf5.3 bei 5800mm (F/19)

    Aufnahme mit ADK (durch den gößeren Abstand zur Barlow Brennweitenverlängerung)


    Daten Rot- und Grünkanäle

    Shutter=3.600ms

    Gain=335 (55%)

    Histogramm=55%

    FPS (avg.)=277

    ROI=624x550 bei Jupiterrohdurchmesser 468 pixel


    Die längere Brennweite und der ADK waren kein Vorteil für die Bildqualität. Vielleicht war das Seeing bei Höchststand wirklich etwas schlechter. Der Umbau auf ohne ADK inklusive Justage Optik hat 20 Minuten gedauert, so dass ich keinen direkten Vergleich habe. Immerhin konnte ich hier deutlich mehr Filme über 12 Minuten verwenden, was schönere Farben und weniger Rauschen bedeutet. Verwendungsrate war 35% für alle Kanäle. Auch hier waren die besten Grünkanäle detailreicher als die Rotkanäle. Die Randausbildung mit PS rechts ist nicht perfekt, geht sicher besser.


    LG

    Robert

    Hier dasselbe mit Nachschärfung in PS. Die rechte Kante wurde dabei nicht bzw. nur mild mitgeschärft.



    Jupiter 30.08.2022 UT 01:59 wie oben

    Nachbearbeitung lokal mit PS (lokal = fast alles bis auf Rand rechts)

    Die von Haus aus scharfen Details werden so vergröbert, schwache Details werden dafür deutlicher. Die harte Kante rechts bleibt halbwegs human. Wenn ich da ein weicher geschärftes Bild als Basis verwende, könnte das ganze helfen.


    Diese Methodik läßt sich nun auch in das Bild hinein verlagern, so daß alle scharfe Kanten nicht nachgeschärft werden. Damit kann man schwache Details höher betonen. Man erzeugt dabei Unsinn, wenn man unvorsichtig vorgeht.

    LG

    Robert

    Hallo Planetenfreunde,

    heute früh hab ich mich dann an den Jupiter vom 30.08.2022 gemacht. Die Rotkanäle sind komisch. Ein Grünfilm ist tatsächlich richtig gut. In Summe hab ich viel zu wenig Material aufgenommen. War einfach zu spät dran bzw. mit dem neuen Set Up zu lange beschäftigt.


    Aufgrund des für meinen Geschmack "nicht optimalen seeings" war maximal 50% Verwendungsrate der Bilder aus den besten Filmen möglich. Letzendlich hab ich 3 Rotfilme, 3 Blaufilme und einen Grünfilm zu diesem Bild verheiratet:



    Jupiter 30.08.2022 UT 01:59

    Diameter=48.50"

    CMI=350.9° CMII=177.0° CMIII=100.2° (during mid of capture)

    FocalLength=4880mm (F/16)


    Daten des Grünkanals

    Duration=40.011s

    Frames captured=13782 (Verwendung 50%)

    FPS (avg.)=344

    ROI=488x458 (bei Jupiterdurchmesser 396 pixel)

    Shutter=2.900ms

    Gain=330 (55%)

    HighSpeed=on

    Histogramm=63%


    Aus den Aufnahmedaten abgeleitet hätte ich noch etwas kürzer belichten können, da Histogramm eher zu hoch. Auch den Gain hätte ich noch etwas höher setzen können. Die Bildrate war durch Belichtungszeit begrenzt und nicht durch den ROI. Mehr Bilder würden beim Rauschen helfen. Das hohe Histogramm ist nur verschenktes Licht.


    Bild ist in üblicher Bearbeitung entstanden: Autostakkert, Giotto, winjupos, fitswork. Intensivere Versuche mit PS-Randbearbeitung bzw Kantenerkennung stehen noch aus.

    Mit etwas weniger Schärfung bzw. mit mehr Bildern wäre das Ergebnis weniger rauschig. Im Grünkanal hab ich den 12" voll ausgenutzt. Eigentlich darf ich nicht klagen. Für weitere Aufnahmen hätte ich die deutsche Montierung umschlagen müssen, was dann immer neue Justage bedeutet und in Summe wohl 30 min dauert. Ich hab lieber auf den da schon höher stehenden Mars geschwenkt.

    LG

    Robert

    Hallo Roland,

    das ist das beste Mars-Bild aus 2020 und der alpo Beitrag aus 2022? Beides ohne Randbearbeitung? Dich stört der Rand also nicht?


    Bei der Randbearbeitung muss ich mit den Filtern von PS klarkommen oder lernen, wie ich verschieden geschärfte Bilder in eine gemeinsame Ebenengruppe laden kann. Dann kann ich Randunterdrückung auch mit meiner üblichen Schärfung anbieten. Ich hab das noch nicht mit wenigen Handgriffen.


    LG

    Robert

    noch ein Nachschlag aus der La Palma Serie


    so gezeigt in Alpo:



    nochmal geringfügig in Richtung härter modifizierte PS-Bearbeitung:



    Mars 28.08.2020 UT3:21 R-RGB Neubearbeitung 2022 modifiziert


    Auf beiden Bildern sind bei genauem Hinsehen genau dieselben Details drauf. Rand und Polkappe sind bei der Neubearbeitung etwas besser, obwol die sonstigen Details einiges härter geschärft sind. Ideal wäre wohl ein Kompromis aus beiden, um einen Vergröberung der feinen Details zu vermeiden.


    LG

    Robert

    Hallo Torsten,

    das Gelb kommt aus meinen dominanten Grünkanälen. Ich hab das ganze auf Ansicht 2020 bzw. 2021 eingefärbt. Muss mir bei Farbe selbst noch ein klareres Bild machen. Polkappe ist jedenfalls so weiß.

    Bezüglich Schärfung bietet Photoshop viele Möglichkeiten, mit denen man Zeit verbringen kann. Wollte mir das eigentlich für meine Pension aufheben. Jetzt hab ich angefangen damit. Nun kann ich also selber mit Rand spielen. Solange ich die Details auf der Planetenscheibe in Ruhe lasse, hab ich noch kein schlechtes Gewissen mit lokaler Schärfung, und keine Sorge, Resultate deutlich zu veränderrn. Natürlich kann man damit auch die Polkappe etwas in der Helligkeit mildern, was ich sonst mit komplexen Histogrammverbiegungen versucht habe. Mit dem Bild vom 30.08.2022 werde ich allerdings nicht viel weiter kommen. Das ist die Auflösung eine 12". Mehr geht da bei Mars mit momentan 9,6" Durchmesser nicht.


    Konnte natürlich nicht ab und hab La Palma Ergebnisse mit PS Randerkennung behandelt. Es kommt deswegen nichts neues zum Vorschein, aber auch Tage mit schlechterem Seeing lassen sich so aufarbeiten:


    Das war unser bestes gemeinsames Marsbild aus 2020 als Maßstab für einen Mars mit 18" Durchmesser, brauchbares Seeing und ein gutes Teleskop mit 14" Öffnung an einem guten Standort:



    Mars 28.08.2020 UT3:52 RGB (66° über Horizont)

    Diameter=18.30"

    CM=290.4° (during mid of capture)

    Aufnahme und Bildbearbeitung Hansen-Reitsam (finale (zu grpße) Härte kommt vom mir ( :winking_face_with_tongue: ))

    Location=La Palma / Mirador de los Andenes Lat 28,76° Long -17,87° 2276m

    Scope=Newton 350f4.6 @ 5100mm (F/14)

    Camera=ZWO ASI290MM

    Shutter 0,55ms R-Kanal

    Gain=340 (56%) R-Kanal

    Histogramm=42% R-Kanal


    Das war das schon in astrotreff gezeigte Ergebnis vom Vortag bei etwas schlechterem Seeing bzw. anderen Aufnahmedaten (längere Belichtungszeit und weniger gain):



    Mars 28.08.2020 UT3:21 R-RGB (61° über Horizont)

    Diameter=18.15"

    CM=292.2° (during mid of capture)

    Aufnahme und Bildbearbeitung Hansen-Reitsam (Rand kommt vomn mir ( :flushed_face: ))

    Shutter=0.728ms R-Kanal

    Gain=330 (55%) R-Kanal

    Histogramm=36% R-Kanal


    Das selbe in PS-Bearbeitung mit Randunterdrückung:




    Mars 28.08.2020 UT3:22 R-RGB Neubearbeitung 2022

    Idente Filme wie oben


    Neubearbeitung R-Kanal durch mich inklusive Neuüberlagerung Rohbilder in winjupos unter Verwendung alter Stacks, Endbearbeitung mit PS Randunterdrückung. Auf dem Bild ist nicht neues drauf, nur konnte ich so kontrastreicher schärfen - Rand und Polkappe haben dabei weniger Schaden genommen - dafür sind die Details schon etwas klobiger wegen der härteren Schärfung und den ungewohnten PS-Schärfungsfilter. In der Fase sieht man bei entsprechende Histogramm Strechen Artefacte aus der Bildderotation - da müßte ich RV in winjupos nochmal sauberer setzen oder als neue Option den Bereich aus der harten Schärfung ausschließen. Den Rand und die Polkappe hab ich sehr zart angefaßt und noch genügend Randartefact übrig gelassen.

    Ich finde Bild in Summe besser, komme aber mit den PS-Schärfungsfiltern noch nicht perfekt zurecht. Wahrscheinlich kommt man auf das Niveau des Folgetages - und der Folgetag läßt eventuell noch mal Optimierung zu. Bei richtig gutem Seeing braucht man das alles nicht und muss ja nur mäßig mit kleinsten Filtern schärfen :smiling_face_with_halo: . Da gibt es kein Randartefact aus Schärfung und nur eine Beugungskante wegen zu kleiner Öffnung.....


    Da heißt es nun: Üben - Üben - Üben.....


    PS für Ralf: Auf la Palma hatte ultrakurze Belichtungszeit durchaus deutliche Verbesserung der Bilder zu Folge.


    LG

    Robert

    Hallo Ralf,

    ich lerne da viel. Andere Frage ist, ob die Freeware PS CS2 von 2005 auf windows 7 so makellos läuft. Ich hab noch einen Rechner mit XP. Den werde ich entmotten und damit probieren. Funktion ist jedenfalls immer mal wieder überraschend gut. Muß damit spielen und das ganze ist nicht so systematisch wie erhofft. Das Grundprinzip hab ich kapiert.


    Hab jetzt noch die Blau- und Rotkanäle Randbehandelt und mit PS nachgeschärft. Da muss ich noch ein Gefühl dafür bekommen, wie weit man da gehen soll. Der Rotkanal ist jedenfalls batziger als der Grünkanal. Dafür hat er guten Kontrast. Die beste Auflöung war sicher der Grünkanal. EIn Blaufilm ist bzgl. Details auch ziemlich gut. Das Seeing ist einfach auf 55° Planetenhöhe eine gute Ecke besser als Horizont nah wie bei Saturn.


    Nach etwas spielen und vielen Varianten ist das nun mein Vorschlag für Endbild:



    Mars 30.08.2022 UT 3:02 (55° über Horizont 9,65" Durchmesser)

    RGB

    Newton 300mmf5.3

    3x Barlow bei 4950 mm Brennweite

    Baader RGB Filter

    ASI290MM

    Stackung der Kanäle mit Autostakkert 3 mit Resampling (2x Vergrößerung)

    Addition der Farbkanäle mit winjupos im weitgehend ungeschärftem Zustand

    jeden Farbkanal in PS CS2 mit Randerkennung geschärft

    Summenbild mit winjupos erzeugt

    Farbkorrektur in Fitswork

    Summenbild in PS CS2 nachgeschärft und nochmal randbehandelt


    Das ganze ist wahrscheinlich schon leicht vergröbert zum besten Grünbild. In Summe bin ich zufrieden. Resultat Mars scheint mir besser wie das vom 04,08.2022. Die planetnsaison hat jedenfalls überraschend gut angefangen.


    LG

    Robert

    Hallo Ralf,

    danke für Einschulung! Da bin ich Dir was schuldig. Für die Randbearbeitung ist die Randerkennung eine große Hilfe. Wie hart oder weich man die Grenzen am Rand setzt und wie hart man mit dem Rest umgeht, bleibt einem selbst überlassen. Die Übergangszone kann man in verschiedensten Varianten und Methoden soften. Wenn man das liebevoll macht, erkennt da niemand irgendwas. Wenn man wirklich nur den äußersten Rand behandelt, geht auch nichts im Bild verloren oder wird verändert. Grundsätzlich ändert man auch am Bild nichts, da innerhalb der Scheibe nichts passiert. Man ist da natürlich schnell versucht, härter zu schärfen, als man das mit wachsendem Randartefact machen würde. Dadurch ensteht dann eine Vergröberung der Details. Für ästhetische Bilder ist das ganze eine große Hilfe und vermutlich besser als das Debluring, was sonst gerne eingesetzt wird. Arbeitsaufwand für gute Bilder steigt bei der Geschichte nochmal an, insbesondere wenn man s/w aufnimmt wie ich. Da darf ich kräftig üben und muss dein Tutorial für mich nochmal anders herrichten.


    LG

    Robert

    Hallo Roland,

    ich muss das Randthema mit sinvoller Bearbeitung in den Griff bekommen. Der helle Ring außen ist gar kein Problem. Wenn ich Randverhübschung mal richtig beherrsche, kann ich härter schärfen, falls nötig ;).


    Hier mal den Rand außen entfernt:



    Geht mit fitswork über die "Ebnen"-Funktion. Mache ich schon länger, wenn was überhängt.


    Dann erste Gehversuche mit PS CS2 und der Randerkennung:



    Noch nicht ganz perfekt, aber ich hab verstanden, wie es funktionieren soll. An der Polkappe war ich noch etwas zaghaft. Da muss man die Bereiche richtig setzen. Ist dann mehr Spielerei als erhofft.

    Ist der Rand erst mal "weich", kann man ungeniert nochmal nachschärfen. Die Pixel-Schärfung gefält mir nicht so gut wie die Giotto Mex Hat Schärfung. Wahrscheinlich kann man die Schärfungen auch in PS laden und dort als Ebenen einstellen. Da fehlt mir aber noch das Wissen dazu. Also nachträglich in Giotto knallhart nachgeschärft:



    Für meinen Geschmack zu grob, aber der Rand ist immer noch besser als ohne Kantenerkennung.


    Das ganze wieder zum G-RGB aufgeblasen:



    Mein erster Mars mit knallhartem Filter und wenig Randartefakt. Da muss ich wohl nun auch nochmal über die aktuellen Rot- und Blaukanäle und über die schlechteren La Palma Tage 2020 drüber. Das gibt viel Arbeit. Danke an Ralf!

    Es funktioniert.....


    LG

    Robert

    Hab mir PS CS2 heruntergelden und den ganzen Tag damit gespielt. Ralf versucht mir per Fernunterricht, die Sobel Funktion beizubringen. Beim Umsetzen der Maske auf die beiden Bilder komme ich noch nicht klar. Mit dem PS-Pixel Schärfungsfilter kann man schön schärfen. Hab auch mit Registax experimentiert.


    Mit dem Grünkanal bin ich soweit gekommen:



    Mars 30.08.2022 UT 3:03 G


    Für einen Grünkanal ganz ordentlich und besser als das, was ich am Anfang als vermeintlichen Grünkanal gezeigt habe. Die Randunterdrückung hab ich noch nicht im Griff.


    Das dann in das RGB verheiratet:



    So langsam wird das was, hoffe ich. Wenigstens lerne ich was dazu.


    LG

    Robert

    Einen Tag später hab ich nochmal nachgebessert:



    Mars 30.08.2022 UT 3:01 RGB (55° über Horizont, 9,65" Durchmesser)

    300mmf5,3 Newton

    3x Barlow mit 4950mm Brennweite

    ohne ADK


    Etwas andere Kombination der Bilder, Verwendung nur des besten Blaufilms. Da gehört halt jetzt der häßliche Rand weg gesobelt. Das muss ich noch lernen.


    Als Vergleich hier noch ein Mars aus 2020 in ähnlicher Stellung:



    Mars 26.11.2020 UT 19:45 RGB (49° über Horizont, 15,5" Durchmesser)

    300mmf5 Newton (Lomo)

    3x Barlow mit 4650mm Brennweite

    ohne ADK

    Aufnahmeort Gaisberg bei Salzburg

    Abbildungsmaßstab ähnlich zu aktuellem Bild


    Hab die Daten der Marsaufnahmen ausgewertet und komme zu folgendem Ergebnis:

    - Brennweite f16,5 ist immer noch zu lang für die ASI290mm mit 2,9 µm pixel

    - ADK/ADC ist bei einer Marshöhe von > 50° über Horizont (jedenfalls bei mir) nicht nötig und verlängert bei mir die Brennweite unnötig

    - Mars verträgt wohl auch mehr Öffnung (werde zeitnah den 14" Spiegel einbauen)

    - Belichtungszeiten im Rotkanal um 1 ms völlig o.k., geht auch kürzer

    - kein Vorteil bei der ASI290, wenn man gain in Richtung 300 reduziert - 320 bis 340 gain ist o.k. (man muss ein paar Bilder mehr Stacken, hat aber davon reichlich)

    - längere Belichtungszeit und höheres Histogramm als 60% ist bei Mars nicht vorteilhaft (hab aufgenommen bis knapp 70% und nach unten bis knapp 40% - am besten war um die 55%)

    - 905 Bilder in der Sekunde sind 2022 für Mars mit maximal 17" kein Problem (jedenfalls im Rotkanal für Torsten und mich mit der ASI290MM und unseren kleinen Optiken ;) )

    - im Grün- und inbesondere im Blaukanal muss man Belichtungszeit verlängern (1,2ms Grünkanal, 2...3 ms Blaukanal)

    - Bearbeitung von Filmen mit 60.000 Bildern auch mit meinem 8 Jahre alten Rechner kein Problem (Autostakkert3 aktuelle Version, ser oder avi egal)

    - Schwachpunkt bleibt der Blaukanal trotzt günstiger Marshöhe


    Vielleicht hilft diese Info anderen Beobachtern und erspart eigene Experimente. Hab jedenfalls etliche Testfilme schon wieder gelöscht, da in meinen Augen nicht zielführend. Ich bleibe bei der "Kurzbelichtungsstrategie" und werde durch EInsatz von 14" die f optimieren (Brennweite der beiden Spiegel ist ähnlich). Damit ist mein Mars set up 2022 definiert. Das spart weitere Arbeit.


    LG

    Robert

    Am Mars hab ich weitergemacht, Die besten Filme sind identifiziert. Hier mal ein Optimierungsversuch:



    Mars 30.08.2022 UT 3:03 RGB


    Polkappe ist zentrischer als ursprünglich gedacht. Kanäle sind nicht alle sauber bezeichnet, aber an Belichtungszeit und gain zu erkennen, Für Finale muss halt jetzt noch Sobel ran für Randoptimierung.


    LG

    Robert

    Hallo Captain Difool,

    hab den Beitrag umbenannt. Die Trennung im NEB war ausgesprochen hell. In der Alpo ist das auch zu sehen, wird aber nicht als Outbreak benannt. Da war ich vielleicht etwa zu euphorisch. Die Farben sind aus Alpo bestätigt. Schien mir in der Bearbeitung etwas krass, aber sehen andere auch so.


    LG

    Robert

    Hallo Torsten,

    hab nun eine schnelle Farbe erzeugt, um zu sehen, wie das im Blaukanal aussieht. Muss hier erst die optimalen Bilder zusammenstellen. Hatte auch noch den Wratten 47 (UV&IR) im Filterrad. Hab da wohl Filterrad nicht immer sauber gedreht. Der Grünkanal ist immer etwas dominant - vielleicht ist das gar kein Grünkanal?



    Mars 30.08.2022 UT 3:01 RGB


    Polhaube über dem Nordpol und Wolken kann ich bestätigen. Dass noch eine Eiskappe im Süden da ist, wundert mich fast. Sie steht aber nicht genau am Südpol, wenn ich das ganze ausmesse.


    LG

    Robert

    Hallo Torsten,

    ja, da kann ich jetzt endlich mithalten. Es ist ein Lenovo Think Pad L13 geworden. Sehr klein, sehr energiesparsam und sehr schnell.


    Für Mars wollte ich ausloten, was nun damit geht: Brennweite runter, Belichtungszeit runter, gain rauf und runter. Gain 300 (für meine Verhältnisse sehr wenig) und 54.000 Bilder in der Minute erlauben immer noch starke Bildselektion. Als Einstieg ein vermeintlicher Grünkanal aus 5000 Bildern, der sich im nachhinein als Rotkanal herausgestellt hat.



    Mars 30.08.2022 UT 02:41 Rotkanal aus einem 1 Minuten Film

    9,7" Durchmesser

    5000 beste Bilder

    wenig Schärfung (Rand trotzdem schon wieder auffällig)

    nichts geschönt


    Aus dem Datenmaterial kann ich herausarbeiten, was bei mir am besten funktioniert. Leider war das Seeing nicht so konstant wie erhofft. Dafür war es sehr feucht (für Rossfeld ungewöhnlich). Worst case war mein Rotfilter angelaufen. Oder ich hab noch keinen guten Film gefunden. Von der Bildmenge her ist normalerweise die Verwendungsrate im Rotkanal besser.


    Das wäre laut winjupos zu sehen gewesen (für den, der Mars nicht kennt oder dem mein Bild zu schwach geschärft ist):



    Ganz so gut werde ich es nicht hinbringen :saint: . Das war die La Palma 2018 Schokoseite. Und gerade gedreht hab ich mein Bild auch noch nicht. War zufällig so ausgerichtet.


    LG

    Robert

    Hallo Planetenfreunde,

    anbei ein nicht perfekter Jupiter von heute früh mit eventuellem Outbreak im NEB



    Jupiter, 30.08.2022 UT01:59 (MESZ 3:59, 42° über Horizont, Durchmesser 48,4")

    L(20%G)-RGB in orginaler Aufnahmegröße

    Newton 300mmf5.3

    3x Barlow bei 4840 mm

    Baader RGB Filter

    ASI290MM


    Seeing und Durchsicht waren durchwachsen mit guten Momenten. Viele Details auf der Nordhalbkugel waren visuell gut zu sehen. Insbesondere der Grünkanal glänzt durch hohen Kontrast. Die Auflösung im Bild ist allerding niedriger als am 04.08.2022. Fokusieren war insbesondere im R-Kanal ungewohnt schwierig. Mit meinem neuen Laptop hab ich auch noch nicht die richtige Software beieinander, so dass ich das Teleskop mit meinem alten Laptop steuern mußte. Bei der Bildaquise ist der neue unschlagbar. Bei Mars waren 900 fps bei ausreichend großem ROI kein Thema. Der Laptop hat bereits USB 3.2 Anschluß, den die ASI290MM noch nicht nutzen kann. Den USB 3.0 kann ich aber nun voll ausreizen. Da muss dann nur noch die richtige Kamera kommen. 52.000 Bilder in 60 sec ist bei Mars im Rotkanal jedenfalls eine Ansage. Bei Jupiter hat nur die Belichtungszeit und die niedrigere Oberflächenhelligkeit mein Treiben begrenzt. Hab dann in Folge den ADK ausgebaut, um mehr Licht zu haben und die Brennweite verkürzen zu können. Weitere Bilder werde ich am Wochenende nachreichen (wenn es denn mal regnet).


    Den Mars hänge ich hier dazu. Die Maßnahmen waren dieselben. Brennweite runter, Belichtungszeit runter, gain runter. 1,2ms mit gain 300 (für meine Verhältnisse sehr wenig) und 54.000 Bilder in der Minute erlauben Bildselektion. Als Einstieg ein vermeintlicher Grünkanal aus 5000 Bildern. Grünkanäle waren ungewöhnlich kontrastreich, auch bei Mars. Bild hat sich im nachhinein als Rotkanal herausgestellt. Tatsächlich waren die Bilder mit kürzerer Brennweite und mehr gain, aber kürzerer Belichtungszeit im nachhinein besser. Der ADK war diesmal kein Vorteil.



    Mars 30.08.2022 UT 02:41 Rotkanal 2x hochvergrößert

    5000 beste Bilder

    wenig Schärfung


    N III / NIV / N VII in Farbe



    Mars 30.08.2022 UT 3:01 (55° über Horizont 9,65" Durchmesser)

    RGB konventionell weich geschärft ohne Randbearbeitung, 2x hochvergrößert



    Mars 30.08.2022 UT 3:02 RGB

    Giottoschärfung - mit Randerkennung in PS nachgeschärft, 2x hochvergrößert



    Mars 30.08.2022 UT 3:02 RGB

    mit Randerkennung in PS vorgeschärft - in Giotto nachgeschärft, 2x hochvergrößert

    Farbe in Richtung rötlich modifiziert


    Newton 300mmf5.3

    3x Barlow bei 4840 mm Brennweite

    ohne ADK (bei 55° Horizonthöhe nicht nötig)

    Baader RGB Filter

    ASI290MM


    Weitere Bilder siehe Beitrag.


    LG

    Robert