Beiträge von 03sec im Thema „die Nacht der 5“

    Hallo Roland, Oskar und Raul,

    vielen Dank für eurer Lob.

    Raul, nein, einen Radierer nutze ich nicht, auch keinen Bildrand aus dem Mittelbild oder so etwas.

    Ich derotiere das erste und das letzte Bild miteinander. Gibt es eine Kante, so verändere ich das RV-Maß. Das kann man auch noch kurz vor dem Derotieren machen, man muss dazu nicht neu einmessen. Ist die Kante weg, so habe ich meinen Wert und es läuft alles perfekt ab.

    Gruß,

    ralf

    Hallo Andreas und Roland,

    ich habe nichts dagegen, wenn wir hier weiter schreiben.

    WinJupos ist leider nicht so selbsterklärend, wie man das gerne hätte. Hat man einmal den Weg, dann ist es aber einfach.

    Andreas, dein Bild ist für 30 s schon richtig gut, ich denke, das sind Details auf Ganymed. Bei den Schatten wirft aber auch WinJupos das Handtuch, Monde und Schatten vor der Planetenscheiben werden nicht mit derotiert.

    Gruß

    ralf

    Hallo Andreas,

    solche Frusttage kenne ich auch. Auch, dass ich glaubte, richtig gute Daten gesammelt zu haben und dann sieht alles aus als wäre Juppi mit 200 Sachen an mir vorbeigezogen. Die Bildbearbeitung ist notwendig, aber sie entscheidet nicht, ob dein Bild gut wird. Klar, du kannst es kaputt machen, aber wirklich "herausholen" kann man nur kleine Details. Planetenfotografie steht und fällt mit dem Seeing, da sage ich nichts Neues.

    Gruß

    ralf

    Hallo zusammen,

    danke für eure netten Kommentare und die vielen Sternchen. Ich habe gerade wenig Zeit, aber immerhin auf eure Fragen möchte ich antworten.

    André, meine Dobson ist komplett mit Motor und GoTo ausgestattet. Im Grunde läuft alles so, wie bei der parallaktischen Montierung. Ich schätze, dass eine EQ-Plattform das mindeste ist, was man braucht, einfach durchlaufen lassen klappt sicher nicht. (obwohl auch da ein Bild herauskommen kann) Raul, ja, es gibt viele Wege nach Rom. In PPS soll es auch so eine Funktion geben. Mir persönlich ist wichtig, dass ich weiß, was die SW da macht, nur auf einen Knopf drücken ist nicht so befriedigend für mich. Gegen Randartefakte beim Derotieren hilf der RV-Wert, da muss man seine Einstellungen erst einmal finden und austesten. Und, absolut peinlich genau einmessen. Ich habe heute über 1 Std. testweise derotiert, keine sonderlichen Probleme.

    Roland, ja genau, die Rotationsachse zeigt ja fast in unsere Richtung, d.h. man sieht zu ~ 70 % die Nordhalbkugel. Dieses dunkle Band ist eigentlich der Äquator, der die Kugel in N und S aufteilt.

    Die Mondfarben sind verstärkt, das siehst du visuell sicher nicht so gut, obwohl Aristarchus auch visuell deutlich blauer erscheint. Die bunten Kraterkanten sind vermutlich ein Überbleibsel der Bayermaske. Ich habe da vermutlich einfach zu viel geschärft.

    Und, ja, ihr habt recht. Ein bisschen weniger dick aufgetragen hätte auch gereicht. Ich arbeite an einem sehr weichen Bildschirm. Jetzt hier sieht es auch für mich etwas heftig aus.

    Viele Grüße

    ralf

    Hallo Mond und Planetenfreunde,

    ich habe mir etwas Zeit gelassen, dafür präsentiere ich euch hier die Nacht von 20.8. auf den 21.8. jetzt hier schön kompakt.

    Das Beobachtungsfenster öffnete sich etwas überraschend und ich hatte auch noch gar keine Entzugserscheinungen, da ich am 18./19. auch schon die Nacht draußen verbrachte.

    Es sah nach den Wetterkarten aber einfach zu gut aus, bodennahe Luftbewegung = 0 und der Tag war nicht besonders heiß, sodass ich frohen Mutes mitnahm, was mir geschenkt wurde.

    Das Warten auf Saturn verbrachte ich mit Justierung und dem Erstellen kleiner Dokufilmchen dazu. Schon da fiel auf, dass ich, im Gegensatz zu sonst, die Interferenzringe des unscharfen Sternscheibchens sehen konnte. Saturn zeigt sich dann auch sehr schön scharf, obwohl nur wenige Grad neben dem Haus und nur 20° hoch. Ich entschied mich für Rotfilter für die Luminanz. Machte dann einen Test mit der Farbkamera und wechselte dann wieder. Später dann habe ich alles zusammengeworfen und es kam mein bisher zweitbester Saturn heraus.



    Dann auf Jupiter, ach, was für ein Augenschmaus, so viele Details im Livebild. Zur Sicherheit machte ich ein Rot-Bild, dann aber kam die ASI178MC dran und es wurde belichtet so viel das USB hergab. Ich liebe diese Art der Planetenfotografie. Ein Kabel, eine Kamera und 3 Stunden lang kein Photon verschwendet. Das Seeing war so gut, ich hätte irgendwo ein Stück herausschneiden können und alle wären wohl ziemlich ähnlich gut geworden. Hier habe ich einfach die letzte halbe Stunde genommen.



    Aber wir haben ja noch mehr zurzeit. Mars lugte schon hinter dieser riesigen Pappel hervor. Zuvor aber Uranus. Nicht, dass ich viel erwartet hätte, aber diese kleine blaue Murmel sieht einfach hübsch aus, auch im Livebild, das war immer noch in Farbe.



    Die eine Hemisphäre ist etwas dunkler als die andere, ganz knapp ist das sichtbar.

    Und dann endlich Mars. Mit 9 Bogensekunden kein Flächenmonster, aber schon auf dem Bildschirm blitzten einige Details auf. Jetzt ist sehr schön der Olympus Mons zu sehen. (dunkler Punkt oben Mitte) darunter ein hellerer, Arsia Mons. Ob das Wolken sind, die den Vulkan heller machen? Die südliche Polkappe winzig, und keineswegs wirklich am Südpol, das erkannte ich beim Derotieren. Ich habe Mars nur wenig "entrötet", dafür aber hier eine neue Methode der "Randartefakt-Unterdrückung" angewendet. (dazu später mehr)



    ... und dann kam die Mondsichel. Als Morgenmuffel ist die abnehmende Mondsichel für mich wie ein ganz neuer Himmelskörper.

    Ich kenne Aristarchus und das Schrötertal sehr gut, hier aber sah es einfach genial anders auch. Zudem blieb das Seeing in Hochform. Mond nur mit der Farbkamera, das hatte ich auch noch nie gemacht. Der Krater ist sehr blau, ich habe das Bild zwar hier noch etwas farbverstärkt, aber nicht so wahnsinnig viel.



    Die Rille im Alpental war gestern, die Rille im Schrötertal eine echte neue Herausforderung. Oben links der Bereich hat mich zuerst sehr irritiert. Es sah aus, als hätte da etwas beim Stacken nicht geklappt. Ist aber alles real so.

    Dann weiter zu einem kleinen auffälligen Krater. Später fand ich heraus, dass das Byrgius A war. Das hat nur etwa 1 Std. gedauert, weil Byrgius selber nahezu unsichtbar ist bei dieser Beleuchtung.



    Es war aber nicht nur der Krater, der mich faszinierte, auch der "Horizont" sah spektakulär aus. Berge und Hügel, so schon, dass man da wandern gehen möchte. Mich erinnert dieses Bild auch an Aufnahmen der Apollo-Mission, fehlt nur noch das Fenster.

    Ich wanderte weiter über die Mondoberfläche und blieb, wie so oft, an Gassendi hängen. Mehr Rillen als Krater.



    Und dann suchte ich noch nach etwas Besonderem, den Monddomen. Im Grunde so etwas wie Vulkane mit einer Caldera. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass das mein bisher bestes Bild davon ist. War ich bei anderen Gelegenheiten froh, die Objekte sauber erkennen zu können, so sehe ich hier sogar noch weitere Details an den "Hängen".



    Heute denke ich, "warum hast du nicht noch mehr gemacht?", aber als es immer heller wurde, war ich dann doch dankbar. Dankbar, dass ich endlich schlafen durfte, aber auch dankbar, dass ich eine so tolle Nacht erleben durfte.



    Nun, wie angekündigt noch etwas:

    Das Thema Randartefakte bei Planetenbildern ist ja allseits präsent. Ich habe mir da eine neue, bzw. eine andere Bildbearbeitungstechnik erarbeitet. Damit ich das (auch für mich selber) alles mal beisammen habe, habe ich ein PDF dazu geschrieben.

    https://astrofotografie.ralf-kreuels.de/download-pdf/Sobel-Randerkennung.pdf

    Für den ein oder anderen ist das vielleicht interessant.

    Viele Grüße

    ralf