Beiträge von Stathis im Thema „Newton justieren klappt nicht“

    Hallo Stathis,


    wenn der Fangspiegel die Hauptspiegelmitte nicht exakt in die Okularmitte spiegelt und der Okularauszug sich nicht auf der derart gebildeten optischen Achse bewegt, werden Bildfehler eingeführt.

    Was soll dieser Beitrag, obwohl ich direkt davor genau beschrieben habe, wie und in welcher Reihenfolge zu justieren ist?

    Wirklich genau muss hingegen der letzte Schritt erfolgen: Den Hauptspiegel so justieren, dass seine optische Achse genau in die Bildfeldmitte fällt. Das erreicht man mit dem Cheshire / Filmdose / Justierkappe, indem man mittels der 3 Hauptspiegeljustierschrauben die Mittenmarkierung des Hauptspiegels zentrisch zum Loch der Justierkappe bringt.

    Nicht gelesen oder nicht verstanden?

    Wie soll den ein Planspiegel einen optischen Fehler einführen, wenn die optische Achse des Hauptspiegels genau in die Bildfeldmitte trifft?


    Auf die übrigen Einlassungen von dir will ich gar nicht erst eingehen. Mirco und andere potentiell Hilfe suchende Justiernovizen werden im Verlauf der Diskussion schon mitbekommen haben, wie man auch mit Fernost Teleskopen zum Ziel kommt, auch ohne 8 Arme eines Kraken und ohne "Doktorarbeiten" über Materialhärten.

    Hallo Mirco,


    ich warte noch auf die Antwort zu meiner Fragen aus Beitrag 39. Baumelte der Fangspiegel wirklich lose an der Zentralschraube, oder ist es ein Missverständnis deinerseits mit den rausguckenden Schrauben? Das würde mich und sicher auch einige andere schon sehr interessieren, ob der Händler ein so mangelhaft montiertes Gerät ausgeliefert hat.

    Das mit der Alufolie, ist mir neu, stand auch in keiner Beschreibung, die ich gelesen hatte.

    In meiner bereits oben verlinkten Beschreibung zur Justierung mit Filmdose steht extra "...transparente Filmdose (Fuji)..." , dass man diese anstrahlen muss und dass es mit schwarzen Filmdosen oder Kappen nicht funktioniert. Das dunkle Zentralloch kann man ja gegen die schwarze Kappe nicht erkennen. Wenn du jetzt doch eine schwarze Kappe hast, musst du, wie von Stefan vorgeschlagen, Alufolie einkleben.


    Noch was zur Fangspiegeljustage, da hier so viel um dein Foto aus Beitrag 44 diskutiert wird: Es ist schön und wünschenswert, wenn alles genau zentrisch ist wie von den anderen beschrieben. Dieser Schritt muss jedoch auch nicht mit übermäßiger Genauigkeit erfolgen, also nicht zu sehr davon verunsichern lassen. Der Fangspiegel beim Newton ist ja "nur" ein Planspiegel. Seine Aufgabe ist es, alles Licht vom Hauptspiegel in das Okular zu lenken. Vom Okular aus gesehen muss du den kompletten Hauptspiegel sehen können, dann passt die Sache schon(*). Siehe noch mal meine Kurzanleitung mit der Filmdose.


    Wirklich genau muss hingegen der letzte Schritt erfolgen: Den Hauptspiegel so justieren, dass seine optische Achse genau in die Bildfeldmitte fällt. Das erreicht man mit dem Cheshire / Filmdose / Justierkappe, indem man mittels der 3 Hauptspiegeljustierschrauben die Mittenmarkierung des Hauptspiegels zentrisch zum Loch der Justierkappe bringt.


    Der finale Test am Stern wird dir zeigen, ob du alles richtig gemacht hast. Am hellen Stern (beim Dobson am besten den Polarstern nehmen, da er nicht rauswandert) bei hoher Vergrößerung leicht defokusieren, bis sich im intra- und extrafokalen Sternscheibchen der Fangspielschatten als schwarzer Kreis abhebt. Liegt der Fangspiegelschatten zentrisch, hast du perfekt justiert. Ist er exzentrisch musst du am Hauptspiegel noch feintunen (siehe Star Testing your Collimation von Nils Olof Carlin. Jene Justierschraube wählen, die den Stern Richtung dicken Rand bewegt. Zum überprüfen, den Stern neu zentrieren. Durch Versuch und Irrtum lernt man schnell, welche Schraube man wie weit drehen muss. Die Geschichte ist in der Praxis viel einfacher und intuitiver als ich es hier mit Worten beschreiben kann. Wenn die Justierung mit der Filmdose richtig gemacht wurde, fehlt ohnehin nur ein kleiner Dreh - wenn überhaupt.

    Wichtig: Der Test muss bei hoher Vergrößerung erfolgen (bei dir mindestens 100-fach, besser 200-fach oder noch mehr) und der Stern muss in die Bildfeldmitte geschubst werden. Bei zu starker Defokusierung wird der Test zu unempfindlich.


    (*): Eine ungenaue Fangspiegelausrichtung beeinfluss nur die Ausleuchtung zum Okularfeldrand. Wenn es nicht gar zu sehr daneben ist, sieht man das visuell gar nicht.

    Hallo Mirco,


    du bist mal wieder bestes Beispiel, warum ich hier seit Jahrzehnten gegen die Justage mit diesen klapprigen Spiegelzeug Lasern wettere und stattdessen die Justage mit dem Cheshire, Filmdose oder ähnliche Justierkappe und direkt am Stern favorisiere. Meine erste Empfehlung wäre daher, nicht das Teleskop sondern den Laser zurückzuschicken gemäß der Anleitung von Reiner Vogel die Walter oben bereits verlinkt hat.


    leider kam es schon dejustiert bei mir an, der Fs zum Beispiel, hing nur gerade so auf der Mittelschraube, und die 3 Justierschrauben, guckten schon raus.

    War der Fangspiegel locker und baumelte nur noch an der losen Zugschraube? Dann würde ich handeln wie Gerd (Cor Caroli) vorschlägt und den Händler damit konfrontieren. Zurückschicken würde ich das Gerät trotzdem nicht. Das justieren können gehört zur Teleskopnutzung dazu, das muss man man lernen.


    Oder kann es sein, dass du die Justiermechanik des Fangspiegels nicht verstanden hast? Da ist eine zentrale Zugschraube und 3 Druckschrauben mit denen der Tilt eingestellt wird. Die Druckschrauben gucken zu beiden Seiten der Justagegrundplatte raus, das ist völlig normal und richtig, siehe Bild.


    Leider scheibst du nicht, was du probiert hast und was alles nicht funktioniert hat, sondern redest dir nur den Frust von der Seele. Das ist zwar verständlich, aber so können wird nicht gezielt weiterhelfen. Hast du überhaupt schon einen Stern angeschaut und am Stern geprüft, ob das Gerät justiert war? Weißt du wie ein Stern justiert / dejustiert aussieht?


    Ob der Justierlaser selbst justiert ist, kannst du doch ganz einfach prüfen, indem du ihn in der Okularhülse drehst. Wenn der Laserpunkt eiert, ist der Laser dejustiert. Sollte das der Fall sein, würde ich ihn erst recht zurückschicken.


    Ansonsten hast du ja hier schon diverse gängigen Justieranleitungen genannt bekommen. Bitte an eine davon halten und bei Problemen hier genau beschreiben was nicht funktioniert.


    Auch wenn es dir vielleicht im Moment noch anders vorkommt, das justieren eines Newtons ist einfach. Wenn man es einmal verstanden hat, wird es zur Routine vor jeder Beobachtung, so wie das Stimmen einer Gitarre vor dem spielen. Das wirst du spätestens dann erkennen, wenn du es dir von den Bergedorfer Sternfreunden zeigen lässt.